FC St. Pauli
·1. April 2025
FC St. Pauli
·1. April 2025
Aus und vorbei: Seit dem 10. November 2024 konnten alle Interessierten Anteile an der ersten Genossenschaft im deutschen Profi-Fußball und in einer europäischen Top-Liga zeichnen. Nun ist diese Phase abgelaufen. Das Ergebnis ist überwältigend: Weit mehr als 21.000 Menschen sind Mitglied der Football Cooperative Sankt Pauli 2024 eG geworden und haben Anteile im Gesamtwert von mehr als 27 Millionen Euro gezeichnet.
Dies sind allerdings vorläufige Zahlen, denn das Interesse an der Genossenschaft ist zum Ende der Zeichnungsphase noch einmal stark angestiegen. „Wir wurden überrannt“, erklärt Andreas Borcherding, Vorstandsvorsitzender der eG. Daher würden nun alle neuen Registrierungen, die bis 23:59 Uhr eingegangen sind, noch abgearbeitet. Dies könne einige Tage in Anspruch nehmen, da es allein am letzten Abend noch Hunderte Anfragen gegeben habe, so Borcherding. Um diese Registrierungen und Support-Anfragen abzuwickeln, bleibt das Portal der FCSP eG noch offen.
Für den Vorstand der Genossenschaft ist die Arbeit mit dem Ende der Zeichnungsphase also noch längst nicht beendet. Neben dem Abarbeiten der offenen Bestellungen müssen alle Zahlen geprüft und die nächsten Schritte vorbereitet werden. Konkret geht es dabei um die Übernahme der Mehrheit am Millerntor-Stadion. Außerdem soll es eine Warteliste geben, auf die sich Interessierte setzen lassen können, um beim nächsten Projekt der Genossenschaft dabei zu sein – oder ggf. Anteile von anderen Mitgliedern zu übernehmen.
Die finale Bilanz der Zeichnungsphase und die nächsten Schritte wird der Vorstand den Genoss*innen Anfang Mai präsentieren. Im Juni soll es dann die erste Generalversammlung der FCSP-Genossenschaft geben. Doch schon jetzt möchten sich Verein und Genossenschaft bedanken für die unglaubliche Unterstützung. Oke Göttlich, Präsident des FC St. Pauli, betont: „Wir sind baff und unendlich dankbar für diesen riesigen Zuspruch unserer Community! Die Menschen, die den FC St. Pauli im Herzen tragen oder mit unserem Weg sympathisieren, haben ein klares Signal gesendet: eine andere Finanzierung im Profi-Fußball ist möglich!“
Wilken Engelbracht, Kaufmännischer Geschäftsleiter des FC St. Pauli, ergänzt: „Die Genossenschaft wird dem FC St. Pauli neue Spielräume eröffnen: Durch die Übernahme der Mehrheit am Stadion wird der Verein in der Lage sein, Finanzverbindlichkeiten viel schneller als geplant abzubauen und so wieder in neue Projekte investieren zu können. Wir danken allen für die tolle Unterstützung: Fans, Ehrenamtlichen, Mitarbeitenden, Mitgliedern, Partnern – eben allen, die geholfen haben, diesen unglaublichen Erfolg zu verwirklichen!“
Auch Andreas Borcherding unterstreicht, wie dankbar und glücklich der Vorstand der eG sei, dass die Genossenschaft ein so großer Erfolg geworden ist: „Insbesondere der große Zuspruch im Endspurt ist nochmal ein Höhepunkt der Kampagne und ein echtes Ausrufezeichen gewesen. Wir hatten zwar Annahmen aus einer Marktforschung als Basis, dennoch ist es dann nochmal etwas anderes, wenn die erste Genossenschaft im deutschen Profi-Fußball tatsächlich an den Start geht.“
Präsident Göttlich betont zudem, das Modell der Genossenschaft könne in vielen Branchen als Alternative für einen besseren Zusammenhalt dienen. „Den Schwung aus der Zeichnungsphase wollen wir nun gemeinsam für unser nächstes großes Ziel mitnehmen“, so Göttlich, „und so durch einen beherzten Klassenkampf den Klassenerhalt in der Bundesliga schaffen!“
(pg)
Fotos: FC St. Pauli
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