liga3-online.de
·18. November 2024
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Nach jedem Spieltag analysiert Ex-FIFA-Schiedsrichter Babak Rafati exklusiv für liga3-online.de die strittigen Schiedsrichter-Entscheidungen. Doch wer wurde an den bisherigen 14 Spieltagen am häufigsten benachteiligt und wer profitierte am meisten? liga3-online.de klärt auf.
94 Mal lagen die Schiedsrichter in der laufenden Saison in den von Rafati analysierten 180 Szenen (Tore, Elfmeter, Platzverweise) nach Einschätzung des 54-Jährigen daneben, was einer Quote von 52 Prozent entspricht. Auf die Saison hochgerechnet würden sich insgesamt 254 falsche Pfiffe ergeben, was eine Steigerung von 28 Prozent gegenüber der vergangenen Serie bedeuten würde.
Die meisten Fehlentscheidungen mussten bislang Arminia Bielefeld und Hansa Rostock hinnehmen. Schon neunmal sind beide Klubs bisher benachteiligt worden, Hansa darunter allein bei sieben Elfmeter-Entscheidungen. Schon in der vergangenen Saison war Bielefeld der Klub, der die meisten Fehlentscheidungen hinnehmen musste.
Auf Platz 3 folgen mit 1860, Verl und Cottbus gleich drei Vereine. Sie alle wurden jeweils siebenmal benachteiligt. Erst eine Fehlentscheidung hinnehmen musste der VfB Stuttgart II, während Hannover II, Essen und Köln jeweils zweimal benachteiligt worden sind. Größter Streitpunkt sind die Strafstöße: Hier entschieden die Unparteiischen Rafati zufolge 44 Mal falsch, was einen Anteil von 47 Prozent aller Fehlentscheidungen ausmacht.
Stand: 11. November
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Erläuterungen:
Die meisten Fehlentscheidungen zu den eigenen Gunsten ausgelegt bekam nach Rafatis Einschätzungen der 1. FC Saarbrücken. Schon achtmal waren die Saarländer im Glück, darunter bei acht Elfmeter-Entscheidungen. Allein gegen Rostock und Aue hätten die Saarländer insgesamt vier Strafstöße gegen sich bekommen müssen. Rang zwei belegt Borussia Dortmund II (zehnmal benachteiligt), es folgen Erzgebirge Aue (acht) sowie Viktoria Köln und der SV Sandhausen mit jeweils sieben Fehlentscheidungen zu den eigenen Gunsten. Arminia Bielefeld profitierte sechsmal, Hansa dagegen erst einmal – Tiefstwert zusammen mit Hannover 96 II.
Stand: 11. November
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Erläuterungen:
Gleichen sich die Entscheidungen im Laufe der Saison aus? Bislang kommt das nach Auswertung von Rafatis Einschätzungen bei Unterhaching (4x benachteiligt, 4x profitiert), Ingolstadt (6/6) und Essen (2/2) hin. Bei vielen Klubs aber nicht. So wurde Hansa Rostock schon neun Mal benachteiligt (Liga-Spitze zusammen mit Arminia Bielefeld), profitierte aber erst einmal. Auch 1860 (7/2) und Verl (7/3) wurden deutlich häufiger benachteiligt als dass sie profitierten.
Genau anders herum verhält es sich beim 1. FC Saarbrücken: Während die Saarländer "erst" vier Fehlentscheidung hinnehmen mussten, profitierten sie gleich zwölfmal von einer solchen. Auch Dortmund II (3/10) und Köln (2/7) wurden deutlich häufiger bevorteilt als benachteiligt.
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Natürlich wirken sich die Fehlentscheidungen auch auf die Tabelle aus – positiv wie negativ. So ist nicht von der Hand zu weisen, dass sechs der sieben Teams, die am häufigsten profierten, zu den Top 9 der Tabelle gehören. Auf der anderen Seite finden sich sechs der acht Klubs, die am wenigsten profitierte, in der unteren Tabellenhälfte wieder. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Arminia Bielefeld trotz neun falscher Pfiffe den zweiten Tabellenplatz belegt. Zudem ist der BVB II nur Elfter, obwohl die Westfalen am zweithäufigsten profitierten.
Denn: Natürlich spielt es immer auch eine Rolle, welche Entscheidungen falsch waren, zu welchem Zeitpunkt während der Partie sie getroffen wurden und welchen Einfluss sie auf den weiteren Spielverlauf nahmen. Zudem gibt es keine Garantie dafür, dass nicht gegebene Elfmeter tatsächlich verwandelt worden wären. Aus diesen Gründen lässt sich auch keine "wahre Tabelle" erstellen. Ein VAR könnte womöglich für mehr Gerechtigkeit sorgen.