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·17. Dezember 2020

Fenerbahçe nach dem Pokal: Weiter ohne Glanz

Artikelbild:Fenerbahçe nach dem Pokal: Weiter ohne Glanz

1:0 gewonnen, aber trotzdem nur Verlierer? Ganz so schlimm ist es sicherlich nicht, doch auch der knappe Sieg gegen Karacabey dürfte nur bedingt für positive Stimmung in Kadıköy sorgen.

Der Drittligist war nämlich zumindest zum Ende der ersten Halbzeit drauf und dran, dem Favoriten ein Bein zu stellen. Das ist nicht völlig verwunderlich, schließlich hatte Fenerbahçe zu diesem Zeitpunkt bereits Torwart Altay Bayındır durch einen Platzverweis verloren. Das Zustandekommen eben jener roten Karte und viele Spielszenen davor und danach dürften bei den Fans der Gelb-Marineblauen aber für unangenehme Déjà-vus gesorgt haben. Der Tabellendritte ist immer noch auf der Suche nach einer belastbaren Balance zwischen Offensive und Defensive. Vorne gelingt es auch hochbegabten Technikern wie Pelkas, Sosa, Yandaş oder Beyaz nicht, eine Spielidee zu entwickeln und selbst ein unterklassiges Team nachhaltig vor Probleme zu stellen. Die "Kanarienvögel" laufen häufig auffällig planlos an, vergessen dabei die defensive Absicherung und geraten so in teils haarsträubende Konter. Ein simpler langer Schlag entblößte im Pokal die Abwehr völlig und zwang Bayındır viele Meter vor seinem Strafraum zu dem verhängnisvollen Handspiel. Später war es einzig Ersatzkeeper Özdoğan zu verdanken, dass eine weitere ähnliche Szene nicht zum verdienten Ausgleich führte. Mit laufender Spieldauer bekamen die Gastgeber diese Problematik etwas besser in den Griff, insbesondere indem sich Gustavo wieder etwas defensiver postierte. Dafür leisteten sie sich teilweise fast schon arrogante Ballverluste, die Karacabey immer wieder zurück ins Spiel brachten. Negativ stach hier insbesondere der eingewechselte Cissé hervor, der die Bälle nicht nur häufig zu einfach verlor, sondern dann auch beinahe aufreizend auf das Nachsetzen verzichtete.


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Nur wenige Spieler in Normalform

Zu seiner Ehrenrettung sei allerdings gesagt, dass auch seine Nebenleute nur wenig glänzten. Thiam und Novak agierten erneut unglücklich und lieferten wenig Argumente für weitere Startelfeinsätze, Sosa schafft es nach wie vor nicht, das Spiel an sich zu reißen und für den jungen Ömer Beyaz war die Partie bereits nach 30 Minuten beendet. Er musste nach der roten Karte für Özdoğan weichen. Letzterer zählt dann auch zu den Gewinnern des Spiels. Er leistete sich keine groben Fehler und hielt die Null. Dazu gefiel Nazim Sangaré zumindest anfangs als Aktivposten auf der rechten Seite und zeigte nicht nur durch seine Vorlage zum Eigentor, dass er eine Alternative für Gökhan Gönül sein kann. Die weiteren Gewinner sind – zynisch gesprochen – jene Akteure, die im Pokal ganz oder teilweise geschont wurden. Caner Erkin und Marcel Tisserand dürften am Samstag ebenso wieder in der Startelf stehen, wie der eingewechselte Tufan, der nicht viel zeigen musste, um seinen Trainer daran zu erinnern, dass aktuell eigentlich kein Weg an ihm vorbeiführt. Klar ist, dass eine solche Leistung gegen Gaziantep nicht reichen wird. Zwar wirkte sich der Platzverweis natürlich negativ aus, die Probleme im Spiel sind dadurch allerdings nur bedingt zu erklären. Erol Bulut wird sich etwas einfallen lassen müssen, um die Mannschaft wieder in die Spur zu bekommen. Da hilft ein knapper und letztendlich sogar glücklicher Sieg gegen einen Drittligisten nur bedingt.

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