OneFootball
OneFootball·23. November 2022
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OneFootball·23. November 2022
Für Kinder geht es beim Fußballspielen um kaum etwas anderes, als Tore zu schießen. Mit dem Alter finden vielen von ihnen jedoch andere Positionen auf dem Feld und nur wenige haben das Glück, weiterhin als Torjäger glänzen zu können. Ferran Torres ist einer dieser glücklichen Spieler. Jetzt hat der Barça-Star und spanische Nationalspieler in einem exklusiven OneFootball-Interview erzählt, warum er vor dem Kasten so eiskalt ist.
„Ein Tor zu erzielen ist das beste Gefühl im Fußball“, sagt Ferran. Ein Treffer gebe ihm richtig Antrieb. Zudem bekomme man eine richtig breite Brust. „Das erste, was man tun muss, ist auf den Torhüter zu schauen, denn der nimmt einem meistens die Entscheidung ab – je nachdem, wo die Lücke ist“, erklärt Torres sein Vorgehen im Spiel. Man müsse ruhig bleiben und dürfe nichts überstürzen, indem man so schnell wie möglich aufs Tor schießt.
„Manchmal hast du zwar keine andere Möglichkeit, als den schnellen Abschluss zu suchen, aber mit der Zeit kommt es auf den Instinkt an.“ Laut Ferran könne man sich immer etwas ausdenken, wie zum Beispiel in die eine Richtung zu schauen, jedoch in die andere zu schießen. Am Ende sei das Wichtigste aber, dass der Ball zwischen den Pfosten und im Netz lande.
Ferran Torres gelang einst als nächste große Hoffnung von Valencia der Durchbruch. Von dort wechselte er zu Manchester City und später zum FC Barcelona. Auch deshalb ist die mentale Seite des Fußballs für den 22-Jährigen keine Unbekannte. „Ich habe immer daran geglaubt, dass Selbstvertrauen im Fußball alles ist. Wenn du selbstbewusst bist, dann tust du Dinge, von denen du niemals denken würdest, dass du sie tust.“
Auf der anderen Seite müsse man mit wenig Selbstbewusstsein zurück zum Wesentlichen finden. So würde man langsam wieder beginnen, sich wohl zu fühlen und zurück zu seinem Niveau finden. „Wenn man bei einem Top-Klub spielt, dann muss man einen Weg finden, sich selbst zu schützen, denn man steht unter einer Menge Druck und wird von vielen Leuten kritisiert.“ Laut Torres gebe es immer Gegner, die versuchen würden, dich aus dem Konzept zu bringen. Deshalb müsse man mental stark sein.
Während seiner noch jungen Karriere hat der 22-Jährige bereits auf Klubebene und für das Nationalteam im Angriff gespielt. Trotzdem hat er eine ganz klare Lieblingsposition. „Ich bin ein Flügelspieler. Das habe ich immer gesagt. Meine Position ist der rechte Flügel. Da fühle ich mich am wohlsten, dort habe ich meinen besten Fußball gespielt. Das heißt aber nicht, dass ich mich auf dem linken Flügel, im Zentrum oder auch im Mittelfeld nicht wohl fühle. Ich könnte auf jeder dieser Positionen ohne Probleme spielen.“
Bei seinen Trainern stellt Ferran zwei heraus, die einen ganz besonderen Einfluss auf seine frühe Entwicklung hatten. „Ohne Zweifel Luis Enrique und Pep Guardiola“, sagt er. „Diese beiden Trainer hatten einen großen Einfluss auf mich, weil sie beide den Fokus auf ihre Spieler legen. Unter ihrer Führung habe ich gelernt, auf vielen verschiedenen Positionen zu spielen. Ich nutze noch heute, was sie mir beigebracht haben.“
Seine ganze Karriere über habe er nur eine Position gespielt und wurde dann ins Zentrum gezogen. Dort habe er den Ball weniger und dafür mehr Spieler um sich herum gesehen. „Das sind Details, die du verinnerlichen und dann trainieren musst. Ich bin erst 22 Jahre alt und habe noch viel zu lernen.“
Unglücklicherweise müssen auch professionelle Fußballer ihre Hausaufgaben machen, aber Ferran betont, wie entscheidend es ist, sich vorzubereiten. „Es ist wichtig zu wissen, wie der Gegner als Team spielt und wie die Einzelspieler agieren. Wir bereiten uns oft vor, indem wir den Gegner Position für Position studieren. Jeder Spieler analysiert dabei diejenigen, die ihm im direkten Duell gegenüberstehen könnten.“ Er selbst suche nach Schwachstellen und Stärken der Außenverteidiger, um zu sehen, wo sie sich am wohlsten fühlen und wo er sie auf dem falschen Fuß erwischen kann.
Am wichtigsten ist beim Fußball das Kollektiv. Auch Ferran weiß, dass das Interesse der Mannschaft immer über seinem steht. „Am Ende des Tages ist Fußball ein Teamsport. Die eigenen Laufweg eröffnen Räume für die Mitspieler, genauso wie die Laufwege der Mitspieler Räume für mich schaffen. Selbst wenn ich den Ball nicht bekomme, dann kann ich helfen, indem ich Freiräume kreiere, um eine Chance zu ermöglichen“, so der Spanier.
Er sei ein Spieler, der seinen besser postierten Kollegen immer den Ball geben würde. „Ich tue das Beste für die Mannschaft.“