90PLUS
·14. Januar 2025
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·14. Januar 2025
Der frühere Fußball-Bundesligist KFC Uerdingen steht wieder einmal am Abgrund – und das so nah wie nie zuvor: Am Montagabend teilte das Finanzamt Krefeld mit, dass es beim Amtsgericht einen Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gegen den Regionalligisten gestellt habe.
Der Klub war schon diverse Mal in die Insolvenz gegangen, nun ist die Lage aber besonders dramatisch: Der DFB-Pokalsieger von 1985 steht vor einem Minus in Millionenhöhe – und damit womöglich vor dem Aus.
„Es ist uns nicht gelungen, genügend Geld einzuwerben, um die erneute Insolvenz zu verhindern“, teilte Vorstandsmitglied Dirk Röthig auf der Klub-Homepage mit und nannte die Situation „dramatisch schlecht“. Horrende Kosten vor allem für den Kader und geringe Einnahmen im maroden Grotenburg-Stadion haben beim Viertliga-Aufsteiger für eine nicht zu bewältigende Finanzkrise gesorgt.
„Der Verein startete im Sommer mit einem Minus von rund 600.000 Euro in die neue Spielzeit. Als Peter Kahstein und ich im Oktober in den Vorstand kamen, war das Minus schon bei einer Million“, so Röthig: „Bis zum Ende der Spielzeit werden nach aktuellem Stand weitere 800.000 Euro fällig. Schlussendlich würden wir bei gleichbleibenden Kosten am Ende der Spielzeit ein Loch von circa 2,2 Millionen Euro vorfinden.“ Wir Röthig darstellte, koste die Mannschaft für die laufende 1,4 Millionen Euro – eine gewaltige Summe für einen angeschlagenen Regionalligisten.
„Wir hoffen, dass es nun mit Hilfe eines Insolvenzverwalters gelingt, den Verein zu retten“, sagte Röthig: „Ein weiteres Herausschieben, vielleicht von einer Hoffnung auf potente Geldgeber getrieben, hätte die Sache nicht besser, sondern schlechter, gemacht. Die Höhe der notwendigen Insolvenzmasse würde monatlich immer weiter anwachsen und einen Neustart schon zu Beginn mit einer zu hohen Belastung verknüpfen.“ (SID)
(Photo by Christof Koepsel/Getty Images)
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