WolfsBlog
·4. Mai 2025
Fix: VfL Wolfsburg trennt sich mit sofortiger Wirkung von Ralph Hasenhüttl

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·4. Mai 2025
Der VfL Wolfsburg hat sich am Sonntagabend von Cheftrainer Ralph Hasenhüttl getrennt. Wie der Klub offiziell mitteilte, wurde die Zusammenarbeit mit dem 57-Jährigen mit sofortiger Wirkung beendet. Auch sein Trainerteam – bestehend aus den Assistenten Craig Fleming und Patrick Hasenhüttl sowie Analyst Martin Raschick und Verbindungsmann zur Akademie, Rainer Widmayer – verlässt den Verein.
Die Freistellung wird für den VfL Wolfsburg richtig teuer: Laut der Bildzeitung soll Ralph Hasenhüttl eine Abfindung in Höhe von rund 5 Millionen Euro kassieren. Der Vertrag des Österreichers wäre noch bis zum Sommer 2026 gelaufen.
Die Trennung ist das Ende einer kurzen, aber turbulenten Amtszeit. Hasenhüttl hatte die Mannschaft in der vergangenen Saison in einer sportlich schwierigen Lage übernommen und zunächst stabilisiert. Doch nach nur zwei Siegen in der Rückrunde und zuletzt acht sieglosen Spielen in Folge, sah sich der Klub nun zum Handeln gezwungen. „Die Ergebnisse und die Entwicklung in den letzten Monaten haben den Entschluss in uns reifen lassen, jetzt zu reagieren“, erklärte Geschäftsführer Peter Christiansen. Man habe die Entscheidung „in enger Abstimmung mit dem Aufsichtsrats-Präsidium“ getroffen. Christiansen betonte jedoch auch: „Ralph Hasenhüttl hat den VfL Wolfsburg in der vergangenen Saison in einer schwierigen Phase übernommen. Es ist ihm gelungen, die Mannschaft zu stabilisieren und in sichere Fahrwasser zu führen. Dafür bedanken wir uns bei ihm.“
Für die beiden verbleibenden Partien der laufenden Bundesliga-Saison übernimmt U19-Coach Daniel Bauer interimsweise das Traineramt bei den Profis. Unterstützt wird der 42-Jährige, der seit neun Jahren für den VfL im Nachwuchsbereich tätig ist, von U19-Co-Trainer Julian Klamt und U16-Cheftrainer Tobias Holm. Das Trio wird bereits am Montag die erste Einheit leiten. Sportdirektor Sebastian Schindzielorz sieht in der internen Lösung einen positiven Impuls: „Daniel ist ein Mann aus den eigenen Reihen, der den VfL sehr gut kennt und im Nachwuchsbereich erfolgreiche Arbeit abliefert. Wir haben in den letzten beiden Spielen noch Ziele und sind überzeugt, dass Daniel der Mannschaft mit seiner hohen Leidenschaft und Identifikation einen frischen Impuls geben kann.“ Über die Nachbesetzung der freigewordenen Posten in der Akademie will der Verein „zeitnah“ informieren.
Wie es beim VfL Wolfsburg nach dem Hasenhüttl-Aus weitergeht, ist offiziell noch offen – doch im Hintergrund laufen die Planungen längst. Schon seit Wochen sondiert der Verein intensiv den Trainermarkt. Dabei soll Geschäftsführer Peter Christiansen insbesondere einen Landsmann ins Auge gefasst haben: Jacob Neestrup vom FC Kopenhagen gilt laut Medien als Wunschkandidat. Der 37-Jährige arbeitete bereits in Dänemark mit Christiansen zusammen, die Verbindung zwischen soll eng sein. Intern fällt zudem immer wieder der Name Alexander Blessin, aktuell Trainer beim Bundesliga-Aufsteiger FC St. Pauli. Auch er wird als Option gehandelt.
Große Kontinuität ist in den letzten Jahren auf dem Trainerposten des VfL Wolfsburg nicht eingekehrt. Der Bundesligist hat in den vergangen neun Jahren sage und schreibe neun Trainer verschlissen. Das ist im Schnitt ein Trainer pro Saison. Die kürzeste Amtszeit hatte dabei Mark van Bommel, der von Juli bis Oktober 2021 nur 3 1/2 Monate im Amt war. Wer den Trainerjob beim VfL Wolfsburg annimmt, muss sich im Klaren sein, auf einem Schleudersitz zu hocken. Kritik an der Wolfsburger Personalpolitik kam zuletzt von Ex-Coach Niko Kovac, inzwischen beim BVB tätig. Er sagte: „Man muss sich dann auch mal die Frage stellen, wie viele Trainer in letzter Zeit hier waren und ob es dann immer die Trainer sind …“