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Dominik Berger·10. Mai 2020
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Dominik Berger·10. Mai 2020
Eigentlich nur ein Stück Stoff, das zur Arbeitskleidung eines jeden Fußballprofis gehört: das Trikot. Aber für uns Fans ist das Trikot stellvertretend für so viel mehr: Das erste Mal Stadion, das erste Tragen in der Schule, der Stolz beim Tragen, die Freude beim Auspacken an Weihnachten.
Das sind die Lieblingsstücke der Redaktion.
Dominik Berger: Auch als Dortmunder ist der Blick über den Tellerrand hinaus erlaubt. Für mich gehört das weinrote Arsenal-Trikot aus der Saison 2005/2006 zu den schönsten Designs, die sich Nike jemals hat einfallen lassen. Was zu einem großen Teil auch am prägenden Spieler der Mannschaft von Trainer Arsene Wenger lag. Wenn Thierry Henry in diesem Trikot, am besten noch mit Handschuhen, an seinen Gegenspielern vorbeizog, machte er es mit seiner nur ihm typischen Eleganz.
Das weinrote Trikot mit den goldenen Lettern, selbst der Hauptsponsor war damals in gold gehalten, passte perfekt zum Spiel des FC Arsenal zu dieser Zeit. Dieses Trikot beweist auch, dass es manchmal schon reichen kann, mit dem richtigen Farbton und wenigen Stilelementen etwas Vollkommenes zu schaffen, eben wie der FC Arsenal, der sich hauptsächlich auf gepflegtes Kurzpassspiel spezialisierte und damit die Schönheit des Spiels vorantrieb.
Festgehalten für die Ewigkeit ist das Trikot übrigens auf dem Cover der Fußball-Simulation „Pro Evolution Soccer 5“.
Erik Schmidt: Keine Frage: Ein Trikot des FC Barcelona gehört rot-blau gestreift! Obendrein sah es die Tradition der Katalanen lange Zeit vor, keinerlei Werbung auf dem Jersey zu platzieren. Inzwischen ist es jedoch so, dass selbst Barça des Öfteren in anderen Farben und stets mit einem Schriftzug auf der Brust den Rasen betritt. Eingefleischte Anhänger der Blaugrana dürften diese Entwicklung mit Argwohn betrachten. Ich hingegen kann mich zumindest mit der freieren Farbgestaltung durchaus anfreunden, sollten dabei noch häufiger solch geniale Kreationen wie in der Saison 2010/11 herausspringen.
Damals führte Lionel Messi die Katalanen nämlich – vorrangig auf fremden Plätzen – in einem mintgrünen Shirt und mit 53 Pflichtspieltreffern zum Titel in der spanischen Meisterschaft sowie der Champions League. Zwar trägt Barça auch in der laufenden Spielzeit auswärts wieder einen ähnlichen Farbton, doch an die Arbeitskleidung von vor knapp zehn Jahren reicht das aktuelle Trikot nicht heran.
Helge Wohltmann: Mit nicht traditionellen Farben in Trikots ist es immer so eine Sache und Orange war nun wirklich keine Farbe, die man mit Werder Bremen verband. Wenn man aber das Double in einem solchen Trikot holt, entwickelt man als Fan dann doch leicht positive Gefühle für ein Trikot. Und ganz ehrlich, es sah schon verdammt cool aus. Ich zumindest werde dieses Trikot immer lieben, erinnert es mich doch an die schönste Bundesliga-Saison meines Lebens.
Jan Schultz: Bei gut 50 Trikots, die ich im Schrank hängen habe, fällt mir diese Wahl schwerer als bei jedem anderen bisherigen Flashback – zumal es noch so viele Shirts mehr gibt, die ich gerne mein Eigen nennen würde. Aber letztlich muss ja ein Sieger her: Japans Heimtrikot von 2009 bis 2011.
Auf den ersten Blick wirkt das Shirt der Samurai Blue eher schlicht, doch genau das macht ein gutes Trikot in meinen Augen aus. Bei genauer Betrachtung kommt zudem ein wunderschönes Detail zum Vorschein: Über die komplette Vorderseite verteilen sich minimal dunklere Federn – ein einzigartiges Design! So ganz nebenbei zog Japan damit ins WM-Achtelfinale ein, wenige Monate später gewannen Keisuke Honda und Co. in diesem Trikot die Asienmeisterschaft.
Niklas Levinsohn: Ganz grundsätzlich werden nirgendwo schönere Trikots als in Italien gemacht. Da ich, Tim Wiese wird mich verstehen können, schon immer ein Fan der Farbe Rosa war, hat es mir im Grunde jedes Heimtrikot der US Palermo angetan. Entschieden habe ich mich für das Exemplar aus der Saison 2015/16, das tatsächlich auch in meinem Kleiderschrank hängt. Meine Eltern haben es mir vor vier Jahren aus einem Sizilienurlaub mitgebracht.
Seitdem ist es meine erste Wahl, wenn es mit den Arbeitskollegen in den Käfig geht. Noch vor den Trikots von Kaiserslautern und Dänemark, denen ich emotional ja eigentlich deutlich verbundener sein sollte. Aber beim Fußball geht es eben auch darum, gut auszusehen. Zumindest finde ich das. Deswegen Palermo.
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