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Annika Becker·19. November 2023
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Annika Becker·19. November 2023
Der 8. Spieltag der Bundesliga der Frauen begann mit einem Kracher: Die SGS Essen gewann auswärts bei der TSG Hoffenheim und setzt sich damit vorläufig auf dem 4. Platz fest. Bayern München sichert sich die Tabellenführung und Eintracht Frankfurts Aufholjagd geht weiter.
Am Freitagabend schockte die SGS die TSG Hoffenheim mit einem 3:0 Auswärtssieg. Durch einen Doppelschlag in der 13. und 14. Minute gerieten die Gastgeberinnen früh unter Druck. Marta Cazalla hatte nach einer scharf hereingebrachten Ecke von Natasha Kowalski ins eigene Tor geköpft. Gleich danach tanzte Lilli Purtscheller auf dem rechten Flügel Hoffenheims Chiara D’Angelo aus und spielte flach zu Laureta Elmazi im Strafraum, sie traf per Direktabnahme.
Die TSG war danach verunsichert und hatte zwar mehr Ballbesitz, Chancen gab es aber nur wenige: Nicole Billa verzog in der 36. Minute und in der 69. schlug Michaela Specht einen langen Ball auf Erëleta Memeti, die dadurch allein auf Essens Tor zulief. Sophia Winkler parierte sicher. Der Schlusstreffer zum 3:0 gelang Ramona Maier nach einem Steckpass von Lena Ostermeier in der 87. Minute. Essen setzt sich damit vorerst auf dem 4. Platz fest und könnte am nächsten Spieltag sogar auf einen Champions-League-Platz klettern.
Schon in der 2. Minute segelte eine Ecke genau auf den Kopf von Magdalena Eriksson, die den Ball nur als Bogenlampe aufs Tor brachte, der Ball fiel trotzdem an Livia Peng vorbei ins Tor. Denn Bremens Torhüterin wurde von Glódis Viggósdóttir umgerempelt, sie trat Peng auf den Fuß, sodass diese nicht hochspringen konnte. Westerhoff und Linienrichterin sahen dieses Foul nicht, das Tor hätte nicht zählen dürfen. Auch die Entstehung des 2:0 war unglücklich, Saskia Matheis und Peng sprachen sich nicht richtig ab, fast hätte es ein Eigentor gegeben.
Die darauffolgende Ecke köpfte Bremens Maja Sternard an den Rücken von Teamkollegin Michelle Ulbrich – Katharina Naschenweng staubte ab (24.). Die Bremerinnen steigerten sich in der 2. Halbzeit, trotzdem lagen die Chancen auf der anderen Seite, Livia Peng hielt mehrmals stark, unter anderem gegen einen Lupfer von Lea Schüller in der 63. Minute. Nach der frühen Fehlentscheidung war das Spiel im kalten Nieselregen hitzig und geprägt von Fouls. Zum Spiel auf Bremens „Platz 11“ waren 3.049 Zuschauer*innen gekommen – ein neuer Rekord für diese Spielstätte in der Bundesliga der Frauen.
Den Wölfinnen reichten nach einer frühen Führung eine verhältnismäßig lockere Partie und eine stark aufspielende Ewa Pajor zum Sieg gegen den MSV Duisburg. Pajor hatte in der 7. Minute nach Zuspiel von Jule Brand einen perfekten Steilpass auf Fenna Kalma gespielt, die Niederländerin netzte zu ihrem zweiten Saisontor ein. Pajor selbst traf in der 40. Minute nach einer Ecke von Nuria Rabano auf den kurzen Pfosten mit dem Kopf – das fünfte Saisontor der polnischen Nationalspielerin.
Duisburg machte gegen Ende Druck, wirklich gefährlich wurde es für Merle Frohms aber nicht. Der MSV nimmt aus den beiden aufeinanderfolgenden Partien gegen Bayern München und den VfL Wolfsburg zwar keine Punkte mit, kann aber erhobenen Hauptes in die nächsten Spiele gehen. Schließlich kommt es am Ende vielleicht auf das Torverhältnis an.
Zwischen Leverkusen und Leipzig passierte eine halbe Stunde lang fast gar nichts, außer einige taktischer Umstellungen auf beiden Seiten. Die Leipzigerinnen verteidigten gegen harmlose Leverkusenerinnen gut und hatten in der 29./30. Minute auch die bis dahin beste Szene des Spiels, weil Marlene Müller in Leverkusens Strafraum vor Torhüterin Friederike Repohl so lange nach dem Ball stocherte, bis sie noch auf Lydia Andrade passen konnte. Ihr Schuss wurde von Emilie Bragstad vor der Linie geblockt und auch der anschließende Distanzschuss von Korina Janež wurde nicht gefährlich.
In der 78. Minute ging Leipzig dann trotzdem in Führung, Vanessa Fudalla zog aus der Ferne ab und der Ball senkte sich genau zwischen Repohl und die Latte. Der Ausgleich Leverkusens fiel spät und war aufgrund des Spielverlaufs glück, aber extrem sehenswert: Die gerade erst eingewechselte Cecilie Johansen flankte von rechts und Verena Wieder vollendete per Fallrückzieher.
Flanke Dunst – Tor für Frankfurt. Dieses altbekannte Erfolgsrezept der Eintracht funktionierte auch gegen die Aufsteigerinnen des FC Nürnberg bestens. Dabei hatten eben diese eigentlich die erste Chance des Spiels, Stina Johannes rettete mit einer Fußabwehr gegen Vanesa Haim (13.). Das 1:0 erzielte Laura Freigang in der 24. Minute mit einem Kopfball-Aufsetzer durch die Beine von Torfrau Kristin Krammer. Luisa Guttenberger testete auf der anderen Seite Johannes mit einem Fernschuss (38.), für die Frankfurter Keeperin jedoch keine große Herausforderung.
Nach einer erneuten Flanke von Barbara Dunst traf Lara Prašnikar dann in der 67. Minute komplett freistehend. Diskussionswürdig war die Gelbe Karte für Schwalbe gegen Carlotta Wamser (75.), sowohl Frankfurt mit Dunst (83.), als auch Nürnberg mit Madeleine Steck (90.) trafen in der Schlussphase noch das Aluminium. Die Eintracht ist wettbewerbsübergreifend seit neun Spielen ungeschlagen und ist nach dem verpatzten Saisonstart durch diese Aufholjagd jetzt auf dem fünften Tabellenplatz und punktgleich mit Hoffenheim auf Platz drei.
TSG Hoffenheim – SGS Essen 0:3 (0:2)
FC Nürnberg – Eintracht Frankfurt 0:2 (0:1)
VfL Wolfsburg – MSV Duisburg 2:0 (2:0)
Bayer 04 Leverkusen – RB Leipzig 1:1 (0:0)
SV Werder Bremen – FC Bayern München 0:2 (0:2)
SC Freiburg – FC Köln (Montag, 19:30 Uhr)
Frankfurt spielt unter der Woche zu Hause gegen den FC Barcelona, Bayern München auswärts bei PSG. Die Bundesliga pausiert am kommenden Wochenende, dafür wird das Achtelfinale des DFB-Pokals gespielt, gefolgt von einer Länderspielpause. In der Bundesliga geht es am 8. Dezember mit dem 9. Spieltag weiter.
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