SchalkeTOTAL
·23. Dezember 2024
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·23. Dezember 2024
Ob van Wonderen mit seiner zurückhaltenden Art überhaupt zum hyper-emotionalen FC Schalke 04 passt, fragten sich nicht wenige in den ersten Wochen nach dessen Amtsantritt in Gelsenkirchen. Zuletzt zeigte sich aber, dass van Wonderens konträre Art zu Vorgänger Geraerts, mit Konflikten umzugehen, dem Club und der Mannschaft – zumindest derzeit – guttut.
So stellt es wenigstens die Bild-Zeitung dar, die auch die entsprechenden Problemfelder auflistet, die unter Geraerts noch für Unruhe im Fußballclub Gelsenkirchen-Schalke 04 e. V. gesorgt hatten.
Da wäre vor allem jener Bereich, der Geraerts letztlich das Genick gebrochen hatte, wenn auch indirekt: das Verhältnis zu Ben Manga. Allerdings hält sich in der neuen Konstellation nicht nur der neue Trainer van Wonderen mit öffentlichen Äußerungen zur Tätigkeit des anderen zurück. Dies gilt auch für Manga selbst. Dabei setzt van Wonderen auch nicht mehr von Mangas Transfers aus dem letzten Sommer ein als dies bei Geraerts der Fall war. Der Belgier hatte trotzig auf die Einmischung in die Aufstellung reagiert, Sanchez und Wasinski eingesetzt, die sich prompt überfordert zeigten, und danach auf stur geschaltet.
Dass Manga ohnehin nicht von Geraerts überzeugt war, dürfte diesem auch zuvor schon zu Ohren gekommen sein. Van Wonderen ist schlau genug, gar keine Streitereien mit Manga zu beginnen, die ohnehin nichts Gewinnbringendes für Schalke 04 erzeugen können.
Foto: Getty Images
Auch bei seiner eigentlich feststehenden Entscheidung, dass innerhalb der Mannschaft nur Deutsch gesprochen werden solle, beharrte van Wonderen nicht auf seiner einmal gefällten Entscheidung, sondern zeigte sich kompromissbereit genug, davon abzuweichen. Jetzt wird auch wieder auf Englisch kommuniziert, wie von einigen Spielern gewünscht, ohne dass sich van Wonderen dabei einen Zacken aus der Krone brach. Bei Alpha-Tier Geraerts wäre das eher schwer vorstellbar gewesen, vermutet die Bild-Zeitung.
Außerdem hat van Wonderen keine Probleme damit, dass Kenan Karaman den emotionalen Einheizer gibt, wie zuletzt gleich mehrfach vom Verein selbst in der Öffentlichkeit gezeigt. Die Taktik und Aufstellung obliegt natürlich dem Cheftrainer. Das Pushen im motivationalen Bereich können andere offenbar besser – und dann sollen sie es auch tun.
Ebenso fühlt sich der Niederländer nicht davon in seinem Machtbereich beschnitten, dass Sportdirektor Youri Mulder die Atmosphäre in der Mannschaft verbessert. Auch das würde nicht jeder Trainer mitmachen, van Wonderen aber zeigt sich darin und in den zuvor genannten Bereichen pragmatisch.
Der Zusammenhalt und der Elan der Mannschaft waren in den letzten drei Spielen dann tatsächlich ganz andere. Kann die Lösung so einfach gewesen sein? Ob es so positiv weitergeht wie aktuell, muss natürlich erst die Rückrunde zeigen. Eine gute Basis scheint aber geschaffen worden zu sein – nicht zuletzt, weil van Wonderen sich nicht wichtiger macht, als es dem Binnenklima bei Schalke 04 nützt.