90min
·28. November 2024
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·28. November 2024
Wenn die DFB-Frauen am Freitag, den 29. November, um 20:00 Uhr (kostenloser Livestream ZDF-Mediathek) in Zürich gegen die Schweiz anstoßen, geht es für die Gegnerinnen doch um etwas mehr, auch wenn es sich 'nur' um ein Freundschaftsspiel handelt. Denn die 'Nati' wird im Sommer 2025 als Gastgeber der Europameisterschaft auftreten und will sich bereits jetzt vor heimischer Kulisse bestmöglich verkaufen. So soll der nächste Schritt gemacht werden, um das Turnier zu einem vollen Erfolg werden zu lassen und auf diesem Wege auch dem Fußball der Frauen auf nationaler Ebene einen größeren Push in der Entwicklung zu erteilen.
Das Duell zwischen Deutschland und der Schweiz findet am Letzigrund in Zürich statt. Genau hier wird im Sommer auch das zweite EM-Halbfinale am 23. Juli 2025 stattfinden - eventuell ja sogar mit der Teilnahme einer der am Freitag antretenden Mannschaften. Mit einer Kapazität von 30.930 Zuschauerinnen und Zuschauern kann eine angemessene Kulisse erwartet werden.
Für die Schweizerinnen geht es ein gutes halbes Jahr vor der Europameisterschaft im eigenen Land darum, sich angemessen zu präsentieren und Fans auf ihre Seite zu ziehen, um den Enthusiasmus für das anstehende Turnier bereits jetzt zu entfachen. Hingegen wird es für Deutschland nach einigen Rücktritten im vergangenen Halbjahr - wie etwa von Kapitänin Alexandra Popp - vor allem darum gehen, verschiedenste Spielerinnen zu testen und weiter als Team zusammenzuwachsen.
Auf dem Papier ist die Mannschaft von Bundestrainer Christian Wück der klare Favorit. Im FIFA-Ranking steht Deutschland derzeit an vierter Stelle, während die Schweiz auf Rang 25 folgt. Im Direktvergleich standen sich die beiden Nationen insgesamt 18 Mal gegenüber. 17 Spiele davon konnte das DFB-Team für sich entscheiden, dazu kommt ein Unentschieden. Das letzte Aufeinandertreffen gab es im Juni 2022, als die Deutschen im Freundschaftsspiel mit 7:0 als klare Sieger vom Platz gingen.
Bei den anstehenden Partien gegen die Schweiz und Italien handelt es sich erst um die zweite Maßnahme der deutschen Nationalmannschaft unter dem neuen Bundestrainer Christian Wück. Die Mannschaft löste mit ihren letzten beiden Auftritten gegen England (4:3) und Australien (1:2) noch gemischte Gefühle aus. Die Anzeichen des momentanen Umbruchs waren ihnen an einigen Stellen noch deutlich anzusehen, wie etwa zu große Abstände zwischen den verschiedenen Mannschaftsteilen.
Auch gegen die 'Nati' kann davon ausgegangen werden, dass Wück weiterhin neue Spielerinnen bzw. Spielerinnen auf neuen Positionen testen wird. Auch sein Spielsystem, das unter anderem ein hohes Pressing mit Risikogefahr für Konter beinhaltet, soll weiter verinnerlicht und sicherer werden. Die größte Baustelle im deutschen Team wird weiterhin die Abwehr darstellen. Dementsprechend interessant wird es, zu sehen, für welche Startelf sich der Bundestrainer entscheidet.
Was den Kader für die kommenden zwei Testspiele angeht, gab es vor allem in der Offensive etwas Bewegung. Mit Corai Zicai vom SC Freiburg und FCB-Spielerin Alara Şehitler wurden gleich zwei junge Talente zum ersten Mal in die A-Nationalmannschaft berufen. "Wir wollen weitere, neue Spielerinnen kennenlernen und auch ihnen die Chance geben, sich vor der EM zu zeigen", äußerte sich Wück zuletzt gegenüber der Presse. Dies unterstreicht den Anspruch des Bundestrainers, möglichst viele - und auch jüngere - Akteurinnen spielen zu sehen, bevor es zur Entscheidung kommt, wer im nächsten Jahr mit zur EM fahren darf.
Cora Zicai vom SC Freiburg machte mit konstant starken Leistungen in der Frauen-Bundesliga und für die deutsche U20 auf sich aufmerksam / Daniela Porcelli/GettyImages
Darüber hinaus kehren unter anderem Lea Schüller und Laura Freigang für die Offensive zurück sowie Kathrin Hendrich als Option für die Innenverteidigung. Verzichten muss das DFB-Team auf Jule Brand, die kurzfristig mit einer Sprunggelenksverletzung ausfällt. Ihre Wolfsburg-Kollegin Vivien Endemann wurde darauf nachnominiert.
Im Tor erhält die derzeitige Nummer eins Ann-Katrin Berger nach dem Saisonende in der US-amerikanischen NWSL eine Pause, dafür sollte Frankfurts Stina Johannes gegen die Schweiz wohl den Vorzug gegenüber Ena Mahmutovic und Sophia Winkler erhalten.
Mögliche Aufstellung (4-2-3-1):
Tor: Stina JohannesAbwehr: Giulia Gwinn - Kathrin Hendrich - Janina Minge - Sarai LinderDefensives Mittelfeld: Sjoeke Nüsken - Lisanne GräweOffensives Mittelfeld: Linda Dallmann - Laura Freigang - Cora ZicaiAngriff: Lea Schüller
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