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OneFootball·12. Juni 2024
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Fußball ist ein Spiel mit vielen Ritualen, von lustig bis skurril. Hier kommen einige der ungewöhnlichsten.
Lass uns unbedingt auch in den Kommentaren wissen, welche Rituale für dich beim Fußball als Spieler und als Fan wichtig sind!
Die Ajax- und Barcelona-Legende Johan Cruyff war nicht nur ein genialer, sondern auch ein sehr abergläubischer Fußballer.
Als er für Ajax spielte, schlug der Niederländer jedes Mal Torwart Gert Bals auf den Bauch, bevor er das Spielfeld betrat, und spuckte vor dem Anpfiff seinen Kaugummi in die gegnerische Spielfeldhälfte.
„Ich weiß, es ist seltsam, aber bei mir scheint es zu funktionieren“, sagte Cruyff über seine ungewöhnlichen Rituale.
„Sobald ich mein kleines System vor dem Spiel durchgearbeitet habe, konzentriere ich mich voll und ganz auf das, was wir tun müssen, um auf dem Platz erfolgreich zu sein.“
Zum Ritual jeder Mannschaft vor einem Länderspiel gehört das schnelle Mannschaftsfoto, das vor dem Anpfiff auf dem Spielfeld gemacht wird.
Bei der EM 2016 bemerkte die walisische Nationalmannschaft, dass sie diese Fotos oft mehr schlecht als recht hinbekamen, da die Spieler in der hinteren Reihe oft nicht mit denen in der vorderen Reihe synchron waren. Nachdem die Dragons es dann aber erstaunlicherweise bis ins Halbfinale geschafft hatten, wurde das schiefe Mannschaftsfoto zu einer Tradition, die auch bei der Euro 2020 noch durchgezogen wurde.
Zu seiner Zeit in Liverpool verletzte sich Luis Suárez an einem Finger der rechten Hand und musste einen Verband tragen. Mit dem Verband spielte der Uruguayer dann so gut, dass er beschloss, ihn zu behalten, auch nachdem die Fingerverletzung ausgeheilt war. Bis heute trägt er bei jedem Spiel einen Verband.
Ein weiteres schönes Suárez-Ritual: Wenn er trifft, küsst er Handgelenk und drei Finger. Eine Hommage an seine Frau und seine drei Kinder.
Der ehemalige von Arsenal-, Chelsea-, Barcelona- und Spanien-Star Cesc Fàbregas hatte während seiner aktiven Zeit ein ähnliches Ritual. Vor jedem Spiel küsste Fàbregas den Ring, den ihm seine Frau geschenkt hatte, viermal – vier ist seine Glückszahl.
Im Jahr 1998 hatte der WM-Gastgeber Frankreich ein ungewöhnliches Ritual, bei dem Verteidiger Laurent Blanc vor jedem Spiel Torwart Fabien Barthez auf den Kopf küsste. Der Zauber der Glatze wirkte, Frankreich gewann die WM im eigenen Land. Zusätzlich saßen damals alle Spieler im Bus auf der Fahrt zu den Spielen immer auf demselben Platz, und spielten in der Umkleidekabine immer das gleiche Lied: „I Will Survive“ von Gloria Gaynor.
20 Jahre später hatten die Franzosen ein weiteres Ritual, bei dem die Spieler den Schnurrbart von Verteidiger Adil Rami berührten. Wieder einmal half es, die Mannschaft von Didier Deschamps krönte sich in Russland erneut zum Weltmeister.
Der frühere Verteidiger von Arsenal, Manchester City und Liverpool, Kolo Touré, bestand darauf, in der zweiten Halbzeit immer der letzte Spieler zu sein, der wieder auf dem Platz war, egal in welcher Situation.
Als Arsenal 2009 in der Champions League gegen die Roma antrat, wurde sein Innenverteidigerkollege William Gallas behandelt und Tourés Aberglaube führte dazu, dass die Gunners im K.-o.-Duell vorübergehend mit neun Spielern (und ohne Innenverteidiger) antraten.
Es gibt unzählige Spieler, die auch in Bekleidungsfragen abergläubisch veranlagt waren, vom Einstecken der Trikots bis hin zum Anziehen von Socken und Fußballschuhen in einer bestimmten Reihenfolge.
Mario Gómez zum Beispiel wechselte seine Schienbeinschoner nach seinem 15. Lebensjahr nicht mehr. Man mag sich kaum vorstellen, wie die rochen, als er dann in den Ruhestand ging.
Der ehemalige Everton-Kapitän Leighton Baines schnürte seine Fußballschuhe, bevor er auf das Spielfeld ging, band sie dann auf dem Spielfeld los, bevor er sie vor dem Anpfiff wieder zuschnürte. Klingt anstrengend!
Bei der Weltmeisterschaft 1990 startete der argentinische Torhüter Sergio Goycochea aus Versehen eines der bizarreren und ehrlich gesagt etwas ekligeren Rituale des Fußballs, als er vor einem Viertelfinale im Elfmeterschießen gezwungen wurde, seine Notdurft auf dem Spielfeld zu verrichten.
„Wissen Sie, nach den Spielregeln darf man das Spielfeld nicht verlassen, bis das Spiel zu Ende ist. Wer seine Notdurft verrichten will, muss das auf dem Feld machen“, erklärte er später.
„Das ist gegen Jugoslawien passiert [im Viertelfinale der Weltmeisterschaft 1990]. Am Ende des Spiels musste ich einfach, also hatte ich keine andere Wahl. Aber wir haben gewonnen, und dann ging es ins Halbfinale gegen Italien.Vor dem Elfmeterschießen habe ich es noch einmal gemacht – und es hat funktioniert! Von diesem Moment an habe ich es vor jedem Elfmeterschießen getan. Es war mein Glücksbringer.“
Aber auch, beziehungsweise gerade, in Italien gibt es einiges an kuriosen Fußballritualen. Nehmen wir zum Beispiel den Präsidenten von Pisa, Romeo Anconetani, der als Glücksbringer Salz auf das Spielfeld streute. Je größer das Spiel, desto mehr Salz. Vor einem großen Derby gegen Cesena sorgte er dafür, dass 26 Kilogramm auf dem Spielfeld verteilt wurden.
Der frühere Besitzer von Leeds, Massimo Cellino, hatte unterdessen eine Abneigung gegen die Farbe Lila (die die Fans später als Zeichen des Protests gegen seinen Besitz trugen) und verbot die Nummer 17 (nachdem in Cagliari alle Plätze von 17 auf 16b geändert wurden), weil er glaubte, sie bringe Unglück.
Gary Lineker, der ehemalige Stürmer von England, Barcelona und Tottenham, befürchtete, dass er seine Tore verschwenden würde, und schloss sich seinen Teamkollegen nicht an, um beim Aufwärmen vor den Spielen das Schießen zu üben.
Und sagen wir’s mal so: Wer seine Karriere mit 331 Toren für Verein und Land beendet, muss sich nichts vorwerfen lassen.
Bereits Mitte der 1970er Jahre führte der damalige Frankfurter Chef Gyula Lóránt für seine Spieler vor einem Spiel einen Kaffeeklatsch ein – Kaffee, Kuchen, ein lockeres Gespräch. Die Idee funktionierte hervorragend – mit vollem Bauch blieb man 21 Spiele lang ungeschlagen.
Egal, wie sonderbar sie sind: Ab mit deinen Lieblingsfußballritualen in die Kommentare!