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Matti Peters·24. November 2023
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Matti Peters·24. November 2023
Die U17-Weltmeisterschaft wird aktuell in Indonesien ausgetragen. Die DFB-Junioren sorgen dabei für deutlich mehr Euphorie, als die Profis aus der A-Nationalmannschaft gerade in Deutschland entfachen.
Gegen Spanien haben die DFB-Youngsters heute Morgen die Chance ins Halbfinale (Anstoß 9:30 Uhr) einzuziehen. Das gelang einer deutschen U17 zuletzt bei der WM 2011. Was ist aus der viel zitierten goldenen Generation um Emre Can geworden?
Der Torgarant. Trug im Kreis der U-Nationalmannschaften den Spitznamen „Gerd“. Mit sechs Treffern war Yesil der zweiterfolgreichste Torjäger des Turniers von 2011. Wechselte ein Jahr nach der WM zum Liverpool FC. Britische Medien sahen in ihm bereits den nächsten Didier Drogba. Zwei Kreuzbandrisse in zwei Jahren verhinderte eine derartige Karriere. 76 Pflichtspiele und zahlreiche Zwischenstationen später kickt das einstige Mega-Talent in einer Kreisliga von Krefeld.
Ging seinen Weg und blickt mittlerweile auf über 200 Einsätze in der 1. und 2. Bundesliga. Durchlief alle U-Mannschaften des DFB, würde nun aber gerne die Nationalmannschaft von Algerien spielen. Hat nach eigener Aussage „etwas Afrikanisches“ in sich. Vom Verband der Nation aus Nordafrika besteht wohl keine Interesse.
Der gebürtige Gelsenkirchener wechselte gleich zweimal den Verband. Vor der U17-WM mit Deutschland spielte er zwei Länderspiele für die türkische U17. Zwei Jahre später entschied er sich endgültig für die Türkei aufzulaufen. Ayhan. Von Schalke ging es über Eintracht Frankfurt, Fortuna Düsseldorf und Sassuolo Calcio letztlich zu Galatasaray. Mit den Löwen ärgerte er vor kurzem die Bayern gehörig. Mit der Türkei feierte er zudem am letzten Wochenende in Berlin den Erfolg über Deutschland.
Einer von zwei Spielern des damaligen WM-Kaders, die mittlerweile tatsächlich mindestens ein A-Länderspiel für Deutschland gemacht haben. Der neue Bundestrainer Nagelsmann verhalf dem 29-Jährigen zu seinem Debüt.
Auf Vereinsebene war in Dortmund zu Beginn seiner Karriere die Konkurrenz zu groß (Lewandowski, Aubameyang, Schieber). Er versuchte sein Glück über die Jahre bei Paderborn, St. Pauli, Holstein Kiel, Fortuna Düsseldorf oder Hannover 96. Der endgültige Durchbruch gelang ihm aber erst bei Werder Bremen.
War lange Zeit nur der kleine Bruder von Weltmeister Sami. Hat sich aber speziell in Augsburg und bei Union Berlin zu einem der besten Sechsern der Bundesliga gemausert und ist auch immer mal wieder im Dunstkreis möglicher DFB-Debütanten.
War der Vize-Kapitän der U17 und bildete mit Can das Herzstück auf der Doppel-Sechs. Konnte sich beim VfB Stuttgart nicht durchsetzen und spielte in der Folge 159 Partien in der Süper Lig für Rizespor, Sivaspor und Malatyaspor. Derzeit für Eyüpspor unter Trainer Arda Turan in der zweiten türkischen Liga unterwegs. Diese heißt übrigens 1. Lig.
Ein weiterer Spieler aus der VfB-Jugend, dem der große Durchbruch in Stuttgart verwehrt blieb. Über Panathinaikos Athen kam der Stammkeeper der U17-WM-Helden zu Benfica. Beim portugiesischen Rekordmeister war er fünf Jahre die Nummer 1 und feierte zwei Ligatitel. Seit dem vergangenen Sommer folgte er dem Lockruf von Nottingham Forrest und wechselte in die Premier League.
Nachdem er buchstäblich jede U-Mannschaft beim DFB durchlief, entschied er sich 2018 künftig für Griechenland aufzulaufen. Bisher keine Teilnahme an einem Großturnier. Das könnte sich bei der EM in Deutschland aber ändern. Schlagen die Griechen Kasachstan und Georgien oder Luxemburg bei den Playoffs im März, ist er sehr wahrscheinlich dabei.
Einmal Leader, immer Leader? Bei Can war und ist das auf jeden Fall so. Er führte die DFB-Bubis damals in Mexiko an. Im Spiel um Platz 3 gegen Brasilien sogar von knapp 100.000 Zuschauern im legendären Aztekenstadion. Ohne einen Funken Nervosität und dem Mean-Machine-Gesichtsausdruck. Zwischendurch bei Liverpool und Juventus gekickt und heute beim BVB Kapitän und stolze 43 Länderspiele für das DFB-Team auf dem Buckel.