SPORT1
·27. April 2023
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·27. April 2023
Als Pep Guardiola im Juli 2016 das Kommando bei Manchester City übernahm, war Samir Nasri bereits fünf Jahre bei den Skyblues. Es sollte jedoch kein weiteres dazukommen.
Nur zwei Monate später wechselte der Franzose per Leihe zum FC Sevilla. Trotzdem ist ihm diese kurze Zeit in Erinnerung geblieben.
„Er ist ein arroganter Mensch“, beschrieb Nasri den Trainer im Interview mit L‘Équipe, schob aber sofort erklärend hinterher: „Aber auf eine gute Art und Weise.“ Guardiola wisse, dass er der beste Trainer sei und „das lässt er einen auch wissen“.
Dazu habe er bei seiner Ankunft im Ethiad Stadium eine Art Freibrief vom Verein bekommen, weswegen er seine Vorstellungen leicht umsetzen konnte. „Deswegen war er ein offener und ehrlicher Mensch.“
Guardiola wütet - und überrascht dann mit seiner Reaktion
Diese Offenheit hat auch Nasri zu spüren bekommen. Beim ersten Aufeinandertreffen habe Guardiola ihm noch versichert, dass er auf ihn zähle: „Am nächsten Tag ruft mich Pep wieder zu sich und dann schreit er mich wegen meines Gewichts an.“
Daraufhin habe er zurück geschrien: „Pass auf deinen Ton auf. Ich bin kein Kind, ich bin 29 Jahre alt.“ Danach habe er seinem Trainer erklärt, dass der Urlaub für ihn eine Art Flucht nach einer schwierigen Saison gewesen sei.
Aufgrund einer Oberschenkelverletzung hatte er in der Spielzeit 2015/16 vier Monate verpasst. Guardiolas Antwort hatte Nasri dann überrascht: „Das stimmt, es tut mir leid.“
Nasri rätselt: Wie gut hätte er unter Guardiola sein können?
Dennoch entschied sich der Mittelfeldspieler, sein Glück per Leihe beim FC Sevilla zu versuchen.
Ein Schritt, der heute kein Bedauern bei Nasri hervorruft, aber doch eine Frage aufwirft: „Wie gut hätte ich unter Pep sein können?“
Eine Antwort wird es darauf nicht mehr geben. Aber geht es nach Nasri, wäre es eine interessante Zusammenarbeit gewesen, „denn für meine Qualitäten ist er der bestmögliche Trainer“.
Ibrahimovic teilte gegen Guardiola aus
Lediglich im zwischenmenschlichen Bereich vermutet er eine Schwäche Guardiolas. Immer wieder wurde dem Katalanen in seiner Trainerkarriere vorgeworfen, dass er mit starken Charakteren nicht umgehen kann.
Darüber hatte sich Zlatan Ibrahimovic vor einigen Jahren bei der Gazzetta dello Sport ausgelassen: „Im Fernsehen spielt er immer den starken Mann. Aber wenn er auf einen echten starken Mann trifft, versteckt er sich. Als Trainer ist er ein Phänomen, aber als Mann ...“
Auch mit Sergio Agüero sei Guardiola nicht zurechtgekommen, sagt Nasri. „Dies kann also die Grenze seines Managements sein.“
Bereits früher plauderte Nasri aus dem Nähkästchen
Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass Nasri in L‘Équipe in Bezug auf den Star-Trainer aus dem Nähkästchen plaudert.
Vor fünf Jahren berichtete er von einer kuriosen Sex-Regel. „Pep sagte uns, dass wir nur vor Mitternacht Sex haben dürfen - selbst an freien Tagen.“
Guardiola habe mit dieser skurrilen Vorschrift muskuläre Verletzungen reduzieren wollen: „Es geht darum, viel und gut zu schlafen. Pep sagte uns, dass er dadurch das Beste aus Lionel Messi und Robert Lewandowski herausholte.“