liga3-online.de
·20. Dezember 2024
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Von weihnachtlicher Stimmung ist bei der SpVgg Unterhaching derzeit nicht viel zu spüren. Denn zum einen sind die Münchner Vorstädter seit 14 Partien sieglos und drohen die Hinrunde als Letzter abzuschließen, zum anderen muss der Klub bis zum Saisonende zwei Millionen Euro einsparen. Und damit ein Viertel des Gesamtetats von acht Millionen Euro.
Wie der "Merkur" berichtet, soll der Aufsichtsrat dem Präsidium um Manfred Schwabl die Pistole auf die Brust gesetzt und auch einen Personalabbau gefordert haben. Bis zu 25 Stellen sollen betroffen sein, mindestens einem Mitarbeiter wurde offenbar sogar bereits gekündigt. Gegenüber der Zeitung spricht Schwabl aber von einem "normalen Prozess" und betonte, dass das "Anziehen der Daumenschrauben" gemeinsam in den Gremien beschlossen worden sei.
"Die Einnahmenseite in der 3. Liga ist halt irgendwann erschöpft, auf der anderen Seite hast du Kosten, die immer mehr steigen. Ich glaube, es gibt keine Branche auf dem Globus, die momentan nicht zu kämpfen hat. Irgendwann musst du an die Kostenstruktur ran, das ist kein Geheimnis und auch Konsens in unseren Gremien. Wir haben immer gesagt, dass wir das gemeinsam anpacken wollen, dass wir um 20 bis 25 Prozent runter müssen mit den Belastungen", so der 58-Jährige.
In welchen Bereichen die zwei Millionen Euro – es handelt sich dabei fast um das Jahresbudget der Profimannschaft – eingespart werden sollen, ist noch offen. Beim Nachwuchs will Schwabl möglichst nicht den Rotstift ansetzen, auch am geplanten Stadionkauf für 7,5 Millionen Euro soll weiter festgehalten werden. "Pacht bezahlen wir auch so. Der Vertrag mit der Gemeinde wurde kürzlich verlängert. Wenn der Kaufvertrag zustande kommt, fließt das Geld dann halt in die entsprechenden Darlehen", so Hachings Boss, der "jeden Stein umdrehen", aber nicht von einer existenzbedrohlichen Lage sprechen will.
Und als wären die finanziellen Sorgen nicht schon groß genug, droht Haching die Hinrunde auf dem letzten Tabellenplatz abzuschließen. Um das zu verhindern, muss am Samstag gegen Dynamo Dresden unbedingt der erste Sieg nach 14 Partien her. Für Co-Trainer Sven Bender wird es vorerst die letzte Partie als verantwortlicher Coach, denkbar aber, dass der 35-Jährige weitermacht. Allerdings wird dann eine neuerliche Strafzahlung fällig. Diese droht bereits für die Partie am Samstag, weil der Ex-Nationalspieler nicht in Besitz der erforderlichen Lizenz und die DFB-Frist mittlerweile abgelaufen ist.
"Es geht einzig und allein um das Spiel und um die Jungs", wollte Bender seine unklare Zukunft bei der Spieltags-Pressekonferenz nicht in den Fokus rücken. "Meine Person ist überhaupt nicht wichtig. Es ist danach noch für alle genügend Zeit, Dinge zu besprechen um zu schauen, wie es weitergeht." Sportlich wie finanziell.
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