90PLUS
·23. April 2023
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·23. April 2023
News | Bei Hertha BSC geht es nach der 2:4-Niederlage gegen Werder Bremen drunter und drüber. Alle sind gereizt, auch Pal Dardai.
Pal Dardai platzte der Kragen. „Geh weg! Verpiss dich!“, schimpfte der Coach von Schlusslicht Hertha BSC beim Auslaufen in Richtung Ersatzspieler Ivan Sunjic und schickte den Kroaten vorzeitig in die Kabine. Nach dem 2:4 (0:2) gegen Werder Bremen und dem nächsten Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt ist die Zeit der Nettigkeiten in Berlin endgültig vorbei.
Dardai duldet keine Disziplinlosigkeiten mehr. „Es geht nicht um Irgendwas. Es geht ums Überleben“, sagte Dardai kurz vor dem großen Knall am Sonntagmorgen. Kein Kampf, kein Wille, keine Qualität: Der lange blutleere Auftritt seiner Herthaner hatte dem Nachfolger von Sandro Schwarz die Schwierigkeit seiner dritten Retter-Mission in Berlin vor Augen geführt. Die Mängelliste ist lang.
„Es gibt viele Dinge, die man diskutieren muss“, sagte Dardai und kritisierte unter anderem das Abwehrverhalten („Kindergarten!“) und die fehlende taktische Disziplin: „Wir fangen mit den Basics an.“
Ein weiteres Problemfeld ist der offenbar fehlende Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft. „Teamgeist sehe ich nicht“, sagte Dardai. Die Sanktion gegen Sunjic durfte vor diesem Hintergrund auch als Zeichen an die Spieler gewertet werden: Für Egoismen ist im Abstiegskampf kein Platz. Er sei, sagte Dardai schon am Samstag, „kein Zauberer“ – und doch muss der Rückkehrer dringend Magisches vollbringen, um den Berliner Absturz in die Zweitklassigkeit noch abzuwenden. (sid)
(Photo by Maja Hitij/Getty Images)