Hitziges Derbi Madrileño: Reals neuer Angstgegner? | OneFootball

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·28. September 2024

Hitziges Derbi Madrileño: Reals neuer Angstgegner?

Artikelbild:Hitziges Derbi Madrileño: Reals neuer Angstgegner?

Werden ausgerechnet die Rojiblancos, wie auch vergangenes Jahr, der Stolperstein für die Königlichen? – Fotos: Getty Images

„Angstgegner“ Atlético?

  1. Für Real Madrid ist es der erste Härtetest in der laufenden Saison 2024/25 – das Derbi Madrileño am 8. Spieltag der Primera División (Sonntag, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Blickt man auf die Bilanz im Madrider Stadtderby, stellen die Rojiblancos den neuen „Angstgegner“ der Madrilenen dar. Denn in den letzten zehn Aufeinandertreffen konnte Real Madrid nur vier gewinnen, drei verlor man und in drei ging man mit einem Unentschieden vom Platz. Ein Sieg der Königlichen im Metropolitano selbst ist unterdessen bereits zwei Jahre her – In der Saison 2021/22 gelang der letzte Auswärtserfolg (2:1). Seither verlor man die letzten beiden Derbys in der Fremde, darunter das Pokal-Aus im Februar. Somit könnte ausgerechnet der Stadtrivale die Siegesserie des Rekordmeisters von mittlerweile 39 Spieltagen in Folge ohne Niederlage beenden, denn auch vor über einem Jahr war die letzte Mannschaft, welche die Elf von Cheftrainer Carlo Ancelotti schlagen konnte, ausgerechnet Atlético. Auch die Bilanz des Italieners gegen den „Arbeiterklub“ ist unterdessen ziemlich durchwachsen: zehn Siege, sieben Unentschieden und neun Niederlagen aus 26 Duellen. Zum Vergleich: Diego Simeone fuhr als Trainer der Rojiblancos bislang zwölf Siege, 13 Unentschieden und 18 Niederlagen aus 43 Spielen ein – gegen keine Mannschaft coachte der 54-jährige Argentinier öfter als gegen das weiße Ballett. Während die letzten Aufeinandertreffen immer mehr zugunsten von Atlético ausgingen, könnte Real im bevorstehenden Duell jedoch einen Vorteil besitzen – die etwas längere Vorbereitungszeit. Während die Colchoneros am Donnerstag noch auswärts gegen Celta Vigo (1:0) ran mussten, bleiben ihnen somit nur zwei Tage Vorbereitungszeit. Real Madrid spielte unterdessen bereits am Dienstag gegen Deportivo Alavés (3:2) und hat somit zwei spielfreie Tage mehr bis zum Stadtderby. Es bleibt abzuwarten, ob die 48 zusätzlichen Stunden es den Königlichen ermöglicht ihre aktuelle Ungeschlagen-Serie weiter auszubauen oder ob die Rojiblancos wieder einmal zum Stolperstein werden.

Die letzten zehn Derbi Madrileño


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  1. Doch warum tut sich ausgerechnet Real Madrid gegen Atlético so schwer? Andere Top-Teams wie der FC Barcelona hingegen scheinen den Schlüssel für die Mannschaft von Cheftrainer Diego Simeone gefunden zu haben. Die Bilanz dieses Aufeinandertreffens geht nämlich ganz klar an die Katalanen: fünf Siege aus den letzten fünf Duellen. Ein Grund könnte die mittlerweile immer größer gewordene Hitzigkeit vor einem Stadtderby sein. Im Vorfeld des Derbys im Pokal-Viertelfinale der Saison 2022/23 hängten Mitglieder der Ultras-Gruppe Frente Atlético eine lebensgroße Puppe an einer Brücke auf, die Vinícius Júnior darstellen sollte. Darüber wurde ein großes Plakat angebracht mit der Aufschrift: „Madrid hasst Real“. Die Aktion stieß auf heftigste Kritik und Atlético selbst bezeichnete sie als „ekelhaft und inakzeptabel“. Die spanische Polizei hat daraufhin vier Personen verhaftet. Unter Atlético-Fans wird die geschmacklose Aktion aber immer noch abgekultet, so auch in dieser Woche. Dazu kommt der aktuelle Trend, dass Atlético-Fans ankündigen, vermummt ins Stadion zu gehen, um den verhassten Vinícius quasi geheim zu beleiden.
  1. Aber nicht nur vor dem 218. Derby ist die Spannung der beiden Mannschaften spürbar, sondern auch auf dem Platz. Egal ob durch Last-Minute-Treffer, wie im letzten Duell der beiden als ausgerechnet Ex-Blanco Marcos Llorente in der 93. Minute – wie vor zehn Jahren Sergio Ramos in einem bestimmten Finale – die Merengues an einem sicher geglaubten Sieg hinderte, dem schnellsten Derby-Tor nach nur 14 Sekunden durch den brasilianischen Ronaldo oder auch aus spektakulären 40 Metern wie einst Seedorf 1997/98, das Derbi Madrileño ist und bleibt eines der denkwürdigsten Aufeinandertreffen in der Saison. Und sogar im Weltfußball, so wurde es 1928 erstmals ausgetragen – mit einem 2:1-Sieg Reals.

Arbeiterklub adé: Atlético Madrids Wandel

  1. Während sich Atlético Madrid auf dem Platz als harter Gegner etablierte, hat sich auch der Verein selbst in den letzten Jahren stark verändert. Wurden die Merengues früher noch als der „Arbeiterklub“ der spanischen Hautpstadt bezeichnet, ist von diesem Begriff nicht mehr viel übrig. Denn die Rojiblancos haben in den vergangenen fünf Spielzeiten rund 415 Millionen Euro auf dem Transfermarkt für Spieler ausgeben. Im Vergleich: Real Madrid gab im selben Zeitraum rund 304 Millionen Euro für Spielertransfers aus. Vor allem in der abgelaufenen Transferphase verstärkte Diego Simeone seine Mannschaft mit Julián Álvarez (75 Mio. von Manchester City), Conor Gallagher (42 Mio. von Chelsea), Robin Le Normand (34,5 Mio. von Real Sociedas) und Alexander Sørloth (32 Mio. von Villarreal). Diese Transfers zeigen deutlich, welche finanziellen Mittel Atlético besitzt, auch dank teils dubioser Deals wie Plus500, WhaleFin oder der noch gar nicht fliegenden Riyadh Air, und auch bereit ist auszugeben. Wirft man einen Blick auf die Trainerbank, besitzt der „Arbeiterklub“ mit Cheftrainer Diego Simeone sogar den teuersten Trainer der Welt, so steht der 54-jährige Argentinier mit angeblich 34 Mio. Euro Jahresgehalt mit weitem Abstand auf Platz eins, gefolgt von Pep Guardiola (circa 22,4 Mio.). Simeone ist bereits seit 2011 Cheftrainer bei Atlético und damit der dienstälteste Trainer der Liga. Und er hat noch lange nicht genug, besitzt so noch ein Arbeitspapier bis zum Ende der Saison 2026/27. Von der engen Verbindung zur Arbeiterklasse und dem ehemaligen Kontrast zu Real Madrid, welche früher als Verein der oberen Schicht und der spanischen Elite angesehen wurde, hat sich in puncto Identifikation und Symbolik bei Atlético Madrid, in den letzten Jahren, doch einiges geändert. Dieser Wandel im finanziellen und strukturellen Bereich zeigt, dass Atlético längst nicht mehr der „Arbeiterklub“ von einst ist – eine Veränderung, welche auch die Dynamik im Stadtderby weiterhin beeinflussen könnte. Ob die Merengues auch in der 218. Auflage des Derbi Madrileño ihrem Ruf als „Angstgegner“ gerecht werden, bleibt abzuwarten. Doch eines ist sicher: Die Rivalität zwischen den beiden Vereinen ist intensiver denn je – sowohl auf als auch neben dem Platz.

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