Joao Palhinha: Härtetest bestanden – Bayern-Lehren für die kommenden Wochen ohne Pavlovic | OneFootball

Joao Palhinha: Härtetest bestanden – Bayern-Lehren für die kommenden Wochen ohne Pavlovic | OneFootball

Icon: 90PLUS

90PLUS

·20. Oktober 2024

Joao Palhinha: Härtetest bestanden – Bayern-Lehren für die kommenden Wochen ohne Pavlovic

Artikelbild:Joao Palhinha: Härtetest bestanden – Bayern-Lehren für die kommenden Wochen ohne Pavlovic

Der Samstagabend war ein guter für Bayern-Neuzugang Joao Palhinha. Sein Team gewann nicht nur mit 4:0 gegen den VfB Stuttgart, immerhin Vizemeister, er selbst durfte auch knapp 90 Minuten spielen und zeigte dabei seine Qualitäten im Spiel gegen den Ball.

Der Wermutstropfen für den Tabellenführer: Palhinha spielte, weil sich Aleksandar Pavlovic früh im Spiel verletzte. Der deutsche Nationalspieler knallte auf die Schulter, brach sich das Schlüsselbein und wird je nach Heilungsverlauf erst wieder nach der Winterpause fit sein.


OneFootball Videos


Palhinha besteht Härtetest

Für den FC Bayern war das Stuttgart-Spiel trotz des Pavlovic-Schocks ein wichtiges. Joao Palhinha, der von vielen im Klub gewünschte „Zerstörer“ auf der 6er-Position, unterzog sich dem ersten Härtetest gegen einen starken Gegner. Zuvor kam er nur selten zum Einsatz, auch weil seine Konkurrenten wenig Fehler machten. Nach seiner Einwechslung gegen den VfB war der Portugiese jedenfalls schnell im Spiel. Knapp 70 % seiner Zweikämpfe gewann er, im Passspiel war er sauber, ging allerdings auch wenig Risiko. Er ist kein Spieler wie Pavlovic, der viele linienbrechende Bälle spielt, eher ein Anker, der für Sicherheit sorgt und im Ballbesitz die Bälle zu den aufbaustärkeren Spielern passt.

Dieser Browser wird nicht unterstützt. Bitte verwenden Sie einen anderen Browser oder installieren Sie die App

video-poster

Seine Leistung war gut, auch in die Offensive schaltete er sich mitunter ein, hatte auch eine sehr gute Chance und war am 3:0 von Harry Kane beteiligt. Zudem waren es die kleinen Dinge, die auffielen: Ein Ballgewinn an der Seitenlinie, das Unterbinden eines VfB-Angriffes durch eine Grätsche. Palhinha machte das, wofür er geholt wurde. Dass das nicht in jedem Spiel in dieser Form benötigt wird, scheint allen klar zu sein. Doch gerade weil unter der Woche das schwierige Spiel in Barcelona ansteht ist die Leistung des 29-Jährigen eine gute Nachricht für den FCB. Härtetest bestanden.

Bayern und Palhinha: Lehren für die kommenden Wochen

Für den FC Bayern ergeben sich aus dem Spiel einige Lehren. Einerseits: Die Option Palhinha ist eine, die man nutzen kann. Punkt. Wer daran noch Zweifel hatte, der wurde eines Besseren belehrt. Klar, ein Spiel alleine dient noch nicht als langfristiger Beweis, aber es gab zu keiner Zeit eine Überforderung oder das Gefühl, er müsse erst noch den Rhythmus aufnehmen. Eine weitere Erkenntnis: Auf fußballerischer Ebene haben sich die Dinge ein wenig verändert. Palhinha überzeugte mit einer guten Passquote, war aber vorsichtiger, spielte wie bereits erwähnt häufiger zu den Innenverteidigern zurück statt aufzudrehen und zwischen die Linien zu spielen. Ein Problem ist das nicht, aber es bedeutet, dass unter anderem Joshua Kimmich mehr im Fokus steht, von den Gegnern entsprechend auch mehr angelaufen werden kann.

Artikelbild:Joao Palhinha: Härtetest bestanden – Bayern-Lehren für die kommenden Wochen ohne Pavlovic

(Photo by Adam Pretty/Getty Images)

Trainer Vincent Konpany muss also Lösungen finden, um die Balance im Spiel und die Verteilung des gesamten Qualitätsspektrums weiter in der gewohnten Form aufrecht zu erhalten. Ein Teil dieser Lösung war bereits gegen Stuttgart zu sehen und trägt den Namen Raphael Guerreiro. Wird er nämlich als Außenverteidiger aufgeboten, kann er aus der Tiefe unterstützend dazu beitragen, für Entlastung im Aufbau zu sorgen. Er ist technisch einer der besten Spieler im Kader, agiert unter Druck oft fehlerfrei und kann sich mit direkten, präzisen Pässen befreien, wenn er gepresst wird. Ihn wird man in den kommenden Wochen wohl sehr häufig sehen.

Ebenso relevant sind die Offensivspieler. Gerade dann, wenn Jamal Musiala wieder den Zehnerraum besetzt. Im Gegensatz zu Pressinginitiator Thomas Müller, der gestern spielte, ist er technisch deutlich versierte. Müller ist ein Dirigent, der mit dem Ball versucht, so direkt wie möglich nach vorne zu spielen, aber niemand, der sich die Bälle tief abholt und kreativ wird. Mit der Rückkehr Musialas, möglicherweise schon in Barcelona, wird Bayern auch hier noch eine Zusatzoption haben. Dann kann sich Palhinha noch einmal umso mehr auf sein Kerngeschäft konzentrieren.

(Photo by Alex Grimm/Getty Images)

Impressum des Publishers ansehen