90min
·16. November 2023
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·16. November 2023
Der erste Spieltag der UWCL 2023/24 ist gespielt. Frankfurt konnte in Schweden gewinnen, Bayern musste sich mit einem Unentschieden gegen Rom begnügen. Auch auf den anderen Plätzen war viel los, von Überraschungen über Kantersiege zu Schiri-Drama - so lief der Spieltag.
Eintracht Frankfurt hat ein erfolgreiches UWCL-Debüt gefeiert. In Malmö gewannen die Adlerträgerinnen mit 2:1, Tanja Pawollek und Barbara Dunst sorgten für die Tore. Für den FC Rosengard traf Olivia Schough, ihr Anschlusstreffer in der 94. Minute kam aber zu spät.
Frankfurt dominierte über weite Strecken das Spiel, aber es zeigte sich das gleiche Problem wie schon bei vielen Bundesliga-Spielen: Aus dem Ballbesitz heraus war die SGE zu behäbig, viele Aktionen etwas unsauber oder hektisch. Die ganz klaren Chancen sprangen nicht heraus. Unter dem Strich war es aber ein erfolgreiches erstes Spiel.
Im zweiten Spiel der Gruppe A besiegte der Topfavorit FC Barcelona den portugiesischen Meister Benfica Lissabon erwartet souverän. Beim 5:0 trafen die Mittelfeld-Stars Alexia Putellas und Aitana Bonmatí je doppelt. Die Norwegerin Caroline Graham Hansen überzeugte mit drei Assists gegen Benfica mit der deutschen Torhüterin Lena Pauels.
Nach Lyon schauen wohl einige Klubs neidisch: OL hat mit Abstand die leichteste Gruppe erwischt. Die Französinnen spielten zuletzt nicht mehr ganz vorne mit, haben mit der Verpflichtung von Kadidiatou Diani im Sommer aber Ambitionen auf den Titel angemeldet. Mit Diani, Hegerberg und Le Sommer ist einiges an Torgefahr vorhanden.
Die bewies Lyon gleich im ersten Spiel: Mit 9:0 nahm das Team von Sonia Bompastor Slavia Praha auseinander. Eine eindeutige Machtdemonstration, bei der Prag nicht den Hauch einer Chance hatte. Die deutsche Nationalspielerin Sara Däbritz eröffnete schon in der 3. Minute den Torreigen, Dzsenifer Marozsan wurde später eingewechselt. Ada Hegerberg erreichte als erste Spielerin in der UWCL die 60-Tore-Marke.
Um Platz zwei in der Gruppe streiten sich Prag, St. Pölten und der norwegische Meister SK Brann. Letzerer brachte sich mit einem 2:1 in Österreich in eine gute Ausgangssituation - der Ex-Klub von Bayerns Trainer Alexander Straus hat Chancen auf das Viertelfinale.
Bei Bayern lief das erste Champions-League-Spiel der Saison lange genau nach Plan - aber am Ende musste sich der FCB gegen den italienischen Meister Rom doch mit einem Punkt zufriedengeben. Ein Punkt, der sich eher wie eine Niederlage anfühlt, wie es Sydney Lohmann nach dem Spiel sagte.
Bayern schenkte eine 2:0-Pausenführung her, erneut war die Effizienz an der Isar ein großes Thema. Wieder gelang es München nach Toren von Damnjanovic und Linari (Eigentor) nicht, den Sack zuzumachen. So konnte die AS Rom durch die starke Evelyne Viens und Manuela Giugliano in der Nachspielzeit doch noch einen Punkt mitnehmen.
Kurz danach sorgte Ajax Amsterdam für die Überraschung des Spieltags. Gegen den Favoriten PSG gewann Amsterdam zuhause mit 2:0, für die Tore sorgten Tiny Hoekstra und Kapitänin Sherida Spitse. PSG konzentrierte sich vor allem darauf, Ajax-Stürmerin Romée Leuchter stets zu bewachen - aber auch die restlichen Spielerinnen konnten ihnen Probleme bereiten.
Für PSG war es ein miserabler Auftakt, der die Französinnen bereits stark unter Druck setzt. In der Hammergruppe mit Rom und Bayern müssen jetzt Siege her - als nächstes spielt PSG zuhause gegen München. Ajax, eigentlich der Underdog der Gruppe, hat klar gezeigt, dass auch sie im Kampf um das Viertelfinale ein Wörtchen mitzureden haben.
D wie Drama: Beim Spiel von Real Madrid gegen Chelsea ging es drüber und drunter. Allein die beiden Namen klingen mehr nach Halbfinale als nach Gruppenphase. Nach 90 Minuten stand es 2:2, aber im Anschluss wurde weniger über das Spiel geredet als über die Leistung der Schiedsrichterin. "Ich denke, wir sind um ein Spiel beraubt worden, das 3:1 hätte ausgehen müssen", sagte die verärgerte Chelsea-Trainerin Emma Hayes nach dem Spiel.
Ihr Ärger ist verständlich - denn Madrid profitierte von zwei klaren Fehlentscheidungen. Schon zu Beginn des Spiels wurde ein Tor der Blues aberkannt, weil Niamh Charles angeblich im Abseits stand. Die Fernsehbilder zeigten aber, dass das eindeutig nicht der Fall war.
Dann bekam Real Madrid beim Stand von 2:1 in der 79. Minute einen Elfmeter zugesprochen - für ein Foul, das außerhalb des Strafraums begangen wurde. Real um Doppelpackerin Olga Carmona bedankte sich und konnte so einen Punkt holen.
Zuvor unterlag Überraschungsteam Paris FC dem BK Häcken mit 1:2. Paris hatte in der Qualifikation Arsenal und Wolfsburg aus der Champions League geschmissen - aber gegen die solide Defensive der Schwedinnen kamen sie nicht an.
Auch wenn der Elfmeter wohl kaum berechtigt war - Olga Carmona war bei Real gegen Chelsea die wichtigste Spielerin auf dem Platz. Die Linksverteidigerin schoss nicht nur zwei Tore - eins davon sehr sehenswert aus der Distanz -, sondern trieb auch ihr Team immer wieder an.