Kadercheck: Brauchen die FC Bayern Frauen Winter-Transfers? | OneFootball

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Miasanrot

·17. Januar 2025

Kadercheck: Brauchen die FC Bayern Frauen Winter-Transfers?

Artikelbild:Kadercheck: Brauchen die FC Bayern Frauen Winter-Transfers?

Die FC Bayern Frauen befinden sich aktuell in der Winterpause. Zeit also über Kader-Veränderungen nachzudenken. Was ist bereits passiert und wo könnten die Verantwortichen noch tätig werden? Ein Überblick.

Am 3. Februar schließt in Deutschland das Wintertransferfenster. Bis zu diesem Zeitpunkt müssen Spielerinnen beim neu aufnehmenden Verein registriert sein, diese Regelung gilt auch für aktuell vertragslose Spielerinnen.


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So viel zum Regelwerk. Die FC Bayern Frauen haben am 10. Januar die Vorbereitung auf den zweiten Teil der Saison gestartet. Erstmals im FCB-Dress: Momoko Tanikawa, die nach ihrer Leihe nun fester Bestandteil des Kaders ist.

Ebenfalls neu in München ist Michelle Ulbrich, die der FC Bayern vom SV Werder Bremen ausgeliehen hat. Den Verein vorerst verlassen haben Sam Kerr (Leihe bis Saisonende zum FC Liverpool) und Ana María Guzmán (zur Leihe bis zum 31.12.2025 bei Utah Royals FC). So weit die Fakten.

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FC Bayern Frauen: Wo drückt personell der Schuh?

Die Torhüterinnen des FC Bayern

Ein Blick auf den Kader der FC Bayern Frauen verdeutlicht die aktuellen Baustellen ganz gut. Im Tor ist man mit Ena Mahmutovic, Anna Wellmann und Mala Grohs jedoch gut aufgestellt. Grohs ist nach ihrer Krebserkrankung bereits wieder auf dem Weg der Besserung und konnte schon wieder am Mannschaftstraining teilnehmen.

Mahmutovic ist eine talentierte Torhüterin mit Stärken im Spielaufbau und im Eins-gegen-Eins, was sie bereits das ein oder andere Mal unter Beweis stellen musste. Anna Wellmann als erfahrener Backup rundet das Torhüterinnen-Team ab.

Miasanrot-Einschätzung: Aktuell kein Transfer nötig.

Abwehrpuzzle beim FC Bayern

Mit der Verpflichtung von Ulbrich konnte die FCB-Verantwortlichen früh und durchaus überraschend eine wichtige Baustelle schließen. Ulbrich ist eine erfahrerne Spielerin, die einen guten Spielaufbau hat und sich durch eine Ruhe am Ball auszeichnet. Sie ist zudem sehr zweikampfstark und torgefährlich. Für Bremen erzielte die Innenverteidigerin in 266 Pflichtspielen 22 Tore (Quelle: soccerdonna.de).

Ulbrich verpasste in Bremen in dieser Saison keine Pflichtspielminute und führt die Elf von Trainer Horsch in Abwesenheit der verletzten Lina Hausicke auch als Kapitänin aufs Feld. Für Bremen ist der Wechsel ein herber Verlust und für die FCB-Frauen eine wichtige Option in der Defensive.

Denn auf dem Papier stehen im Bayern-Kader zwar zehn weitere Verteidigerinnen, aber nur sechs stehen in der Rückrunde auch zur Verfügung. Katharina Naschenweng arbeitet in der Reha noch an ihrem Comeback, Guzman wurde verliehen und Doucouré spielt in den Planungen von Straus bis dato keine Rolle. Verteidigerin Nummer zehn: Tainara, die seit über einem Jahr nicht mehr am FC Bayern-Campus gesichtet wurde.

Der Engpass in der Defensive, teilweise fiel auch Magdalena Eriksson aus, führte zu vielen Rotationen. Tuva Hansen wurde immer wieder in der Innenverteidigung eingesetzt, so dass Giulia Gwinn als Rechtsverteidigerin eigentlich keine Pause bekam. Auch weil Doucoure, als kurzfritistger Ersatz verpflichtet, offenbar noch nicht das Niveau für die erste Mannschaft hat.

Mit Ulbrich im Kader sollte Hansen nun vermehrt auf der Außenbahn zu finden sein und Gwinn oder Simon entlasten. Auf links erhält Alexander Straus zudem mit Franziska Kett, die ihren auslaufenden Vertrag vor Weihnachten verlängert hat, eine weitere Option.

Die eigentliche Offensivspielerin wurde hin und wieder auch als Linksverteidigerin eingesetzt und machte ihren Job in ungewohnter Rolle ordentlich.

Miasanrot-Einschätzung: Mit Ulbrich konnte die größte Baustelle geschlossen werden. Ein weiterer Transfer einer Allrounderin wäre wünschenswert, erscheint aber unrealistisch.

Alle Augen auf Tanikawa: Eine wertvolle Option im Mittelfeld

Das Mittelfeld der FCB-Frauen

Im Mittefeld gab es bis dato auch zwei Transfers: Sam Kerr wurde nach Liverpool ausgeliehen und mit Tanikawa kam eine vielversprechende Spielerin nach München. Die Japanerin, unlängst als beste Spielerin in der schwedischen Liga ausgezeichnet, kann laut Aussagen der FCB-Verantwortlichen sowohl auf der Doppel-Sechs als auch auf jeder Offensivposition spielen.

Eine Allzweckwaffe also? Wenn ja, wäre sie wie gemalt für die Ideen von Alexander Straus. Der Norweger legt viel Wert darauf, dass Räume besetzt sind. Allerdings ist es ihm nicht so wichtig, von wem. Straus erlaubt seiner Mannschaft Rotationen und Kreativität. Und er benötigt dafür Spielerinnen, die vielseitig und flexibel sind.

Tanikawa scheint eine solche Spielerin zu sein. Und obwohl sie mit hohen Erwartungen nach München kommt, werden die FCB-Verantwortlichen den Neuzugang behutsam in das Team einbauen. Und mit der wiedergenesenen Franziska Kett und der zuletzt gut aufspielenden Julia Olme haben die FC Bayern-Frauen mehr Optionen als zu Saisonbeginn. Mit Lena Oberdorf befindet sich außerdem eine weitere hochkarätige Spielerin im Wartetstand.

Miasanrot-Einschätzung: Im Mittelfeld wird es keine Veränderung mehr geben.

Die Offensivspielerinnen des FC Bayern

Und im Sturm? Hier scheint man auf den ersten Blick die geringsten Probleme zu haben. Mit Bühl, Schüller, Harder und Co. ist der Kader prominent und quantitativ gut besetzt. Alle Spielerinnen sind fit. Oder? Lea Schüller plagte sich in der Vorrunde mit einigen Problemen herum und konnte nur dosiert eingesetzt werden. Es bleibt abzuwarten ob sie 2025 endlich schmerzfrei und fit für 90 Minuten ist.

Alles hängt an Klara Bühl: Verlängern oder Wechseln?

Auf der Außenbahn geht Klara Bühl in ihr potentiell letztes halbe Jahr in München. Die Nationalspielerin, heiß umworben vom FC Barcelona, hat ihren Vertrag noch nicht verlängert. Aber auch noch keine Wechselentscheidung getroffen. Sportlich ist Bühl auch in dieser Saison ein wichtiger Faktor im Offensivspiel der Bayern.

Bisher haben die Vertragsgespräche auch keinen sichtbaren Einfluss auf ihre Leistungen auf dem Platz gehabt. Der FC Bayern wird daran interessiert sein, dass es so bleibt. Und dass alsbald eine Entscheidung über die Zukunft von Bühl fällt.

Perspektivisch muss sich der FC Bayern, Bühl-Verlängerung hin oder her, aber die Frage stellen: Wie will ich zukünftig spielen lassen? Aktuell ist Bühl neben Kett die einzig echte Außenbahnspielerin. Lohmann, Dallmann, Harder und auch Damnjanovic haben ihre Stärken im Zentrum.

Und mit Karólína Lea Vilhjálmsdóttir kommt, Stand jetzt, eine Spielerin im Sommer zurück, die sich auch in der Mitte wohler fühlt als auf Außen. Wenn die FCB-Offensive der Zukunft flügellastig sein soll, könnte ein Transfer eines Wingers im Winter Sinn machen.

Spielerinnen, mit nachgewiesener Bayern-Qualität, sind dann aber schwer zu bekommen. Mit Jule Brand und Cora Zicai spielen Spielerinnen in der Bundesliga, denen man die Bühl-Nachfolge zutrauen könnte. Und die auch gemeinsam mit Bühl auf Torejagd gehen könnten. Transfers sind hier aber erst im Sommer zu erwarten.

Miasanrot-Einschätzung: In der Offensive hängen die Transferentscheidungen von der Zukunft von Klara Bühl ab. Im Winter passiert hier noch nichts.

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