come-on-fc.com
·15. April 2025
Kainz in der Formkrise – Holt ihn die Vergangenheit ein?

come-on-fc.com
·15. April 2025
Hendrik Broschart
15. April 2025
Es läuft nicht rund im Moment für den 32-jährigen Österreicher. Erlebt Kainz in dieser Saison ein Werder-Dejavu?
Florian Kainz noch als Kapitän des 1. FC Köln
Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 2500 Instagram und 1000 Facebook Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.
Ihr wollt immer aktuell informiert sein? Folgt unserem WhatsApp-Kanal hier
Im vereinsinternen Podcast gibt Florian Kainz persönliche Einblicke in seine Sicht auf die vergangenen Jahre seiner Karriere. Er blickt zurück auf seine ersten Schritte im Profifußball bei Sturm Graz und auf seinen umstrittenen Wechsel zum Erzrivalen Rapid Wien, der ihm zahlreiche Hassbotschaften enttäuschter Fans einbrachte:
„Das sind Erfahrungen, die einen stärker machen und aus denen man viel mitnehmen kann. Bei den Spielen gegen Sturm ist es dann auch heiß hergegangen. Da waren auch Dinge dabei, die nicht so schön waren. Im Nachhinein kann ich den Frust der Fans teilweise verstehen. Wenn ein Spieler aus der eigenen Jugend zum Erzrivalen wechselt, ist das natürlich schwer zu akzeptieren. Dass man als Fan, dem der Verein alles bedeutet, nicht begeistert ist, kann ich nachvollziehen.“
Im Sommer 2016 folgte der Wechsel an die Weser zu Viktor Skripniks Werder Bremen. Doch die Zeit im Werder-Trikot verlief für Florian Kainz anders als erwartet. Rückblickend war das auch ein Grund, warum der anschließende Wechsel in die Domstadt für ihn nur logisch erschien, auch wenn der 1. FC Köln damals wie heute im Unterhaus unterwegs war:
„Als ich hergekommen bin, war ich fest davon überzeugt, dass wir das schaffen und aufsteigen werden. So ist es dann ja auch gekommen. Ich hab damals bei Werder gemischte Spielzeiten gehabt. Am Anfang war es schwierig, da habe ich gar nicht gespielt. Dann habe ich meine Spiele gemacht in der zweiten Saison habe ich relativ viele Spiele gemacht. 15 von Beginn an. 15 als Joker. Wie ich in die dritte Saison gegangen bin, habe ich am Anfang gespielt und dann die letzten Spiele vor der Winterpause gar nicht mehr. Dann war da eine sehr offene Kommunikation mit den Verantwortlichen und dann bin ich im Guten gewechselt. Ich wollte wieder mehr spielen und dann hat sich die Option mit dem FC angeboten. Das habe ich dann auch gleich gemacht. Auch wenn es damals von der Liga ein Rückschritt war, aber zu so einem Verein wie dem FC zu kommen war kein großer Rückschritt. Ich bin sehr froh, dass wir dann direkt aufgestiegen sind.“
Zu Beginn der laufenden Saison fiel Florian Kainz zunächst verletzungsbedingt aus, der FC musste bis zum 8. Spieltag auf ihn verzichten, bis er im Oktober beim 2:0 Sieg gegen Ulm sein Comeback feierte. In der Folge setzte ihn Trainer Gerhard Struber flexibel ein – mal auf den Flügeln, mal im offensiven Zentrum, mal sogar auf der Sechs. Doch trotz dieser Vielseitigkeit kam Kainz insgesamt nur selten über die volle Distanz zum Einsatz. In den letzten vier Spielen stand er jeweils nicht länger als 45 Minuten auf dem Platz. Zuletzt stand er gegen Fürth in der Startelf, doch nach einer enttäuschenden ersten Halbzeit auf der Sechser-Position zog Struber früh die Reißleine und wechselte ihn zur Pause aus.
Fragezeichen bleiben: Hat der Trainer noch Vertrauen in die Fähigkeiten seines dienstältesten Spielers? Und wie steht es um Kainz’ eigenes Vertrauen in die Ideen des Trainers? Die geringe Einsatzzeit dürfte dem ehrgeizigen Mittelfeldspieler nicht gefallen. Zumal er gerade jetzt als Führungsspieler besonders gefragt wäre, um am Ende der Saison vielleicht seine zweite Zweitliga-Meisterschaft mit dem FC zu feiern. Als dienstältester Spieler des Kaders ist Florian Kainz für den 1. FC Köln eine enorm wichtige Figur. Er ist eine Persönlichkeit, die Fans und Mannschaft auf dem Platz verbindet.
„Für ein Fußballerleben ist das echt ungewöhnlich (Anm. der Red.: die lange Zeit beim FC) so sechs Jahre bei einem Verein zu sein. Da bin ich nicht wirklich von ausgegangen. Es hat auch für mich beim FC nicht immer einfache Zeiten gegeben – nicht nur sportlich, sondern auch von Verletzungen geprägt. Ich habe mich da durchgebissen und bin sehr froh, dass ich jetzt schon so lange hier sein kann. Der ganze Verein ist spürbar anders. Es ist einzigartig, wie Mitarbeiter und Fans den Verein leben. Mit dem Abstieg und dann ist jedes Heimspiel ausverkauft und das Kontingent der Auswärtsspiele ausgenutzt. Das ist schon aller Ehren wert.“
Bleibt zu hoffen, dass die Formkurve des gebürtigen Grazers bald wieder nach oben zeigt – langfristig auch für ein erfolgreiches Ende seines Kapitels beim 1. FC Köln. Mit 33 Jahren ist Florian Kainz im fortgeschrittenen Fußballeralter, sein Vertrag läuft dem Vernehmen nach noch bis 2026. Es ist bereits seine sechste Saison beim FC. Klar ist: Kainz genießt ein besonderes Standing, ob im Verein und bei den Fans. Umso mehr schmerzen Szenen wie zuletzt gegen Fürth.