Kehrtwende möglich? Müller-Aus beim FC Bayern noch nicht beschlossen | OneFootball

Kehrtwende möglich? Müller-Aus beim FC Bayern noch nicht beschlossen | OneFootball

Icon: FCBinside.de

FCBinside.de

·1. April 2025

Kehrtwende möglich? Müller-Aus beim FC Bayern noch nicht beschlossen

Artikelbild:Kehrtwende möglich? Müller-Aus beim FC Bayern noch nicht beschlossen

Aktuellen Informationen des SPIEGEL zufolge ist die Zukunft von Thomas Müller beim FC Bayern weiterhin offen – doch ein leiser Abschied wird es wohl nicht.

Die Gerüchte um das vermeintliche Aus von Thomas Müller beim FC Bayern sorgten in den letzten Tagen für ein mediales Erdbeben in München. Während Jan-Christian Dreesen nach dem Bundesliga-Spiel gegen St. Pauli noch von laufenden Gesprächen mit dem Spieler sprach, vermeldete der kicker, dass Müllers Vertrag nicht verlängert werde. Eine Nachricht, die beim deutschen Rekordmeister nicht nur für Verwunderung, sondern offenbar auch für internen Ärger gesorgt hat.


OneFootball Videos


Denn laut SPIEGEL-Informationen ist Müllers Abschied keineswegs beschlossene Sache. Vielmehr laufen die Gespräche mit dem langjährigen Bayern-Star und seinen Beratern weiter – ein finales Ergebnis steht noch aus. Die plötzliche Veröffentlichung der kicker-Meldung wird dabei als unglückliche Indiskretion gewertet. Demnach stamme die Information aus dem Aufsichtsrat und habe innerhalb der Klubführung zu spürbarer Missstimmung geführt.

Müllers Zukunft: Von „alles unkompliziert“ zur großen Debatte

Im Herbst 2024 galt die Personalie Müller intern noch als am wenigsten komplex. Während die Vertragsverlängerungen von Jamal Musiala, Joshua Kimmich und Manuel Neuer Priorität hatten, sah Sportvorstand Max Eberl im Fall Müller kaum Verhandlungsbedarf. Sollte der Routinier weitermachen wollen, werde man sich „tief in die Augen schauen und eine Lösung finden“, so Eberl im Januar.

Dass Müller grundsätzlich bereit wäre, ein weiteres Jahr dranzuhängen, hatte er im Februar durchblicken lassen. „Ich habe weiterhin sehr viel Spaß am Fußball“, erklärte er dem SPIEGEL. Alles schien auf eine ruhige Entscheidung hinauszulaufen – bis Uli Hoeneß das Thema öffentlich neu entfachte. Der Ehrenpräsident legte Müller indirekt den Rücktritt nahe, um seine Karriere nicht als Bankspieler zu beenden.

Tatsächlich ist Müllers sportliche Rolle in dieser Saison stark geschrumpft: nur acht Bundesliga-Startelf-Einsätze, insgesamt 862 Minuten. Dennoch bleibt er ein zentraler Faktor im Mannschaftsgefüge – vor allem als verlängerter Arm des Trainers auf dem Platz. Kompany übergab ihm beim Spiel gegen St. Pauli sogar die taktische Verantwortung für die letzten Minuten.

Gerade weil Kompany an der Seitenlinie eher zurückhaltend auftritt, gilt Müller als wichtiges Bindeglied zwischen Trainer und Mannschaft. Intern heißt es, gerade jüngere Spieler profitieren enorm von seiner Präsenz und Kommunikation – ein Wert, der sich nicht in Toren oder Assists messen lässt.

Sparzwang und Transferfragen: Ist Müller das nächste Opfer?

Artikelbild:Kehrtwende möglich? Müller-Aus beim FC Bayern noch nicht beschlossen

Foto: IMAGO

Doch es gibt noch eine andere Realität an der Säbener Straße: der Sparkurs. Durch hohe Gehaltsausgaben unter Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic steht der Klub nun unter finanziellen Zwängen. Müllers kolportiertes Gehalt von 17 Millionen Euro pro Jahr wirkt im aktuellen Kontext wie ein Luxus, den sich der FCB vielleicht nicht mehr leisten will – oder kann.

Das wirft Fragen auf: Ist Müller bereit, Gehaltseinbußen hinzunehmen? Und wie sinnvoll war dann die Investition in Spieler wie Palhinha, Boey oder Zaragoza – Transfers, die unter Kompany kaum eine Rolle spielen?

Egal, wie die Geschichte endet – dass Thomas Müller über Medienberichte vom möglichen Aus erfahren musste, widerspricht den Werten, für die der FC Bayern traditionell stehen möchte. Statt einem würdevollen letzten Akt droht aktuell ein unwürdiger Abgang.

Die Hoffnung bleibt, dass beide Seiten den Reset-Knopf finden. Denn eines ist klar: Die Entscheidung über Müllers Zukunft darf nicht zum Symbol für interne Unruhe und unbedachte Kommunikation werden. Dafür hat „Radio Müller“ zu lange und zu laut für diesen Klub gesendet.

Noch hat er nicht abgeschaltet. Doch der Empfang wird zunehmend gestört.

Impressum des Publishers ansehen