Kommentar: Der DFB muss bei Antonio Rüdiger hart durchgreifen! | OneFootball

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·27. April 2025

Kommentar: Der DFB muss bei Antonio Rüdiger hart durchgreifen!

Artikelbild:Kommentar: Der DFB muss bei Antonio Rüdiger hart durchgreifen!

Kurz nach Antonio Rüdigers Ausraster beim Pokalfinal-Clásico am Samstagabend, musste ich an die Daum-Affäre im Jahr 2000 denken. Nicht etwa, weil der deutsche Nationalspieler wirkte, als wäre er in einem Drogenrausch (obwohl der Gedanke nicht abwegig gewesen wäre). Sondern, weil der DFB nun in einem vergleichbaren Dilemma zu damals steckt.

"Der DFB kann doch keine Aktion wie "Keine Macht den Drogen" starten und Herr Daum hat vielleicht damit etwas zu tun", hatte Uli Hoeneß im Oktober 2000 gegenüber der Münchener Abendzeitung erklärt und damit den Stein ins Rollen gebracht. Der Gedanke lässt sich auf die Causa Rüdiger übertragen.


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Der Gewalt im Amateurfußball - insbesonders gegenüber Schiedsrichtern - entgegenzutreten, ist dem DFB ein wichtiges Anliegen. Ähnlich wie bei "Keine Macht den Drogen" vor rund 25 Jahren gibt es regelmäßig Aktionen zur Prävention von Gewalttaten auf Fußballplätzen. Vor diesem Hintergrund kann der Verband die Szenen vom Samstag nicht unbestraft lassen.

Rüdigers Ausraster ist nicht vereinbar mit den Werten, die der DFB vermitteln will. Die Grenze ist eindeutig überschritten - der Wurf des Kühlpacks ist ein körperlicher Angriff, der für den Unparteiischen unter anderen Umständen durchaus gefährlich hätte werden können. Auch Rüdigers wüste Schimpftirade sollte möglichst wenige Nachahmer finden. Der DFB muss daher seiner Vorbildfunktion gerecht werden.

Nicht-Nominierung im Sommer die logische Folge

Das bedeutet nicht, dass die Nationalmannschaftskarriere des deutschen Vize-Kapitäns vom Verband beendet werden sollte. Rüdiger verdient eine Chance zur Rehabilitation - im Verein wird er diese ohnehin bekommen, dasselbe sollte für die Nationalmannschaft gelten. Ein temporärer Ausschluss wäre die richtige Reaktion.

Beim Nations-League-Final-Four im Sommer sollte Rüdiger daher keinen Platz im Aufgebot von Julian Nagelsmann finden - unabhängig davon, dass der Bundestrainer viel Wert auf die Endrunde legt und Rüdiger als Abwehrchef eine enorm wichtige sportliche Säule ist. Wahrscheinlich wird der 32-Jährige dann ohnehin in der Liga gesperrt sein, dort droht ihm eine saisonübergreifende Sperre. Es wäre nur folgerichtig für den DFB, diese zu "übernehmen" und im Sommer auf Rüdiger zu verzichten.

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