Kommentar: Höwedes-Anfrage offenbart wiederholt falsches Denken auf Schalke | OneFootball

Während die Freistellung von Karel Geraerts selbstverständlich im Fokus steht, bedeutet auch das Aus von Marc Wilmots eine große Veränderung beim FC Schalke. Zunächst bleiben Matthias Tillmann und Ben Manga die einzigen Verantwortlichen im Sport-Bereich. Doch schon jetzt ist zu hören, dass die Gelsenkirchener bereits bei Benedikt Höwedes als potenziellen Wilmots-Nachfolger angefragt haben (90min berichtete).

Höwedes soll laut der Bild zwar zu diesem Zeitpunkt und für dieses Amt abgesagt haben, doch offenbart diese Anfrage an sich schon ein wiederholt falsches Denken beim S04.

Nach Wilmots wäre mit Höwedes erneut das gleiche Muster angegangen worden: Ein ehemaliger Schalke-Spieler, der bei den Fans beliebt ist - der aber keinerlei Erfahrung als Sportdirektor vorzuweisen hat. Eine solche Anstellung kann sich der Zweitligist schlichtweg nicht erneut erlauben. Es braucht keinen beliebten Ex-Spieler, sondern eine Personalie mit Erfahrung, einem klaren Plan und einer guten Zusammenarbeit mit Tillmann und Manga.

Es ist also kein gutes Zeichen, dass sich Königsblau zumindest erneut für diesen Weg entscheiden wollte. Hätte Höwedes mit einem grundsätzlichen Interesse oder gar einer Zusage reagiert, wäre eine Anstellung als Sportdirektor sicher nicht unwahrscheinlich gewesen. Schon die Installation von Wilmots, ebenfalls während einer Krisen-Phase, war ein Fehler mit Ansage. Der Klub scheint daraus aber nicht wirklich gelernt zu haben.

Ohnehin sollte Schalke darüber nachdenken, ob es wirklich einen neuen Sportdirektor braucht. Wäre nicht vielleicht ein neuer Sportvorstand wichtiger und geeigneter? Derlei Aufgabenbereiche lagen zuletzt eher bei Tillmann, der dieses Ressort mitverantwortete. Nun übernimmt Manga "die sportliche Gesamtverantwortung", wie die Vereinsführung offiziell verlauten ließ. Er könnte künftig eine Zwischenrolle als Kaderplaner und Sportdirektor übernehmen, mit einem Sportvorstand im Vordergrund, der unter anderem als Kommunikator und Schnittstelle zwischen Manga und Tillmann agiert.

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