90PLUS
·25. Juni 2024
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·25. Juni 2024
Frankreich steht im Achtelfinale, verpasst aber den Gruppensieg: Im abschließenden Vorrundenspiel gegen Polen kam die Équipe Tricolore nicht über ein 1:1 gegen Polen hinaus.
Aus der Dortmunder Arena berichtet Michael Bojkov.
Während die Polen bereits aus dem Turnier ausgeschieden waren, kämpfte Frankreich im Fernduell mit Österreich und den Niederlande um den Gruppensieg. Gute Nachrichten gab es schon vor der Partie auf beiden Seiten, denn sowohl Kylian Mbappé als auch Robert Lewandowski waren nach ihren Verletzungen komplett spielfit und konnten starten. Les Blues waren in der Anfangsphase um Kontrolle bemüht, den ersten Stich setzten aber die Osteuropäer, bei denen Piotr Zielinski per Distanzschuss Mike Maignan zu einer ersten Parade zwang (6.). Auf der anderen Seite tat sich die Elf von Didier Deschamps gegen tief und kompakt verteidigende Polen schwer, hatte nach elf Minuten aber eine Doppelchance, als erst Bradley Barcola eine Dembélé-Hereingabe haarscharf verpasste und anschließend Theo Hernandez im kurzen Eck an Polen-Ersatzkeeper Lukasz Skorupski scheiterte.
Die bis dato größte Chance bot sich Ousmane Dembélé, der ebenfalls aus kurzer Distanz an Skorupski scheiterte, ehe Vorbereiter N’Golo Kante im zweiten Anlauf vertändelte (19.). Im Kombinationsspiel schaffte es die Équipe Tricolore ansonsten kaum, Gefahr zu erzeugen. Auch wenn gerade Mbappé gute Ansätze zeigte, fehlte es gegen diszipliniert verteidigende Polen an der letzten Entschlossenheit. Wer aber dachte, dass sich die Weiß-Roten nur hinten rein stellen und die Partie als besseres Freundschaftsspiel sähen, wurde eines Besseren belehrt: Die Mannschaft von Michal Probierz unternahm regelmäßig offensive Ausflüge und setzte die französische Abwehr phasenweise sogar unter Druck. Beispiel gefällig? Eine Zielinski-Flanke landete beim völlig blanken Lewandowski, dessen Kopfball gerade noch so von William Saliba abgefälscht wurde (34.).
Derweil kam von Frankreich lange nichts mehr, ehe Aurélien Tchouaméni und anschließend auch Saliba knapp verfehlten (38.). Die beste Chance gehörte wenige Minuten später Mbappé, der per Lupfer am stark reagierenden Skorupski scheiterte (42.) und wenige Minuten später erneut im polnischen Schlussmann seinen Meister fand (45.). Kurz zuvor hatte Nicola Zalewski in höchster Not gerettet (44.). So waren weitestgehend enttäuschende Franzosen doch nochmal am Drücker, ehe es torlos in die Pause ging.
Auch nach dem Seitenwechsel setzte Frankreich die ersten Stiche: Im Privatduell Mbappé gegen Skorupski blieb ein weiteres Mal der Keeper Sieger (49.), ehe der französische Superstar aus halblinker Distanz um wenige Zentimeter das lange Eck verfehlte (50.). Frankreich war jetzt am Drücker und bekam einen Elfmeter zugesprochen, nachdem Jakob Kiwior Dembélé mit unfairen Mitteln gestoppt hatte. Mbappé nahm die Verantwortung auf sich und traf rechts unten zur Führung für Frankreich (56.). Kurz darauf tankte sich Barcola über links durch und zwang Skorupski zur nächsten Parade (59.). Mittlerweile hatte Frankreich alles im Griff, Deschamps entschied sich für einen frühen Dreifachwechsel, brachte unter anderem Antoine Griezmann in die Partie (61.).
Polen gelang es nur noch höchst selten, offensive Akzente zu setzen, kam nach 72 Minuten aber aus dem Nichts zu einer Topgelegenheit durch Lewandowski, der aus dem Halbfeld knapp links verzog. Kurz darauf hatte die Nummer 9 der Polen die große Chance vom Punkt, weil Dayot Upamecano Karol Swiderski am Fuß erwischt hatte. Maignan erahnte das Eck und hielt, war aber zu früh abgesprungen, weshalb der Strafstoß wiederholt werden musste (77.). Im zweiten Anlauf entschied sich Lewandowski wieder für unten links und hatte diesmal Erfolg: Zentimeter neben dem Pfosten schlug der Ball zum Ausgleich für Polen ein (79.). Dieser gab den Osteuropäern sichtlich auftrieb: Die Mannschaft von Michal Probierz wollte nun mehr und setzte Frankreich gewaltig unter Druck, Upamecano klärte vor Lewandowski zur Ecke (84.). Auf der anderen Seite wurde Joker Olivier Giroud gerade noch so von Jan Bednarek geblockt (85.), ehe Skorupski vor dem einschussbereiten Griezmann rettete (87.). Den knapp 65.000 Zuschauern in Dortmund bot sich eine wilde und völlig offene Schlussphase, in der die Entscheidung allerdings ausblieb. Mit dem 1:1 verabschiedet sich Polen erhobenen Hauptes aus dem Turnier, während Frankreich den Gruppensieg verpasst und als Tabellenzweiter ins Achtelfinale einzieht.
Frankreich: Maignan – Koundé, Upamecano, Saliba, Hernandez – Tchouameni, Kante, Rabiot – Dembele, Barcola, Mbappé
Polen: Skorupski – Bednarek, Dawidowicz, Kiwior – Frankowski, Moder, Szymanski, Zalewski – Zieliński, Urbański – Lewandowski
Tore: 1:0 Mbappé (56., Foulelfmeter), 1:1 Lewandowski (79., Foulelfmeter)