liga2-online.de
·11. November 2022
liga2-online.de
·11. November 2022
Über dem 1. FC Magdeburg liegt scheinbar weiter ein VAR-Fluch: Bei der 0:1-Heimpleiute gegen Herbstmeister Darmstadt 98 fiel durch die Rote Karte gegen Cristiano Piccini wegen eines zunächst nur mir Gelb geahndeten Handspiels sogar zum Unverständnis beim Gegner erneut eine Videoschiedsrichter-Entscheidung gegen den Aufsteiger aus und löste an der Elbe großen Unmut aus.
Piccinis Platzverweis neun Minuten nach der Pause brachte seinen Kollegen Baris Atik richtig auf die Palme. "Das war skandalös. Wir wurden verpfiffen", tobte der FCM-Spielmacher am Sport1-Mikrofon. Die Verärgerung bei den Gastgebern war nach der vorher im allgemeinen Einverständnis ausgesprochenen Verwarnung gegen Piccini wegen der nachträglichen Einmischung aus dem "Kölner Keller" so groß. "Ich habe die Szene ja zur gleichen Zeit wie der Schiedsrichter an unserem Bildschirm gesehen – man kann auch ich Nachhinein nicht von der Verhinderung einer klaren Torchance sprechen, denn wo keine Chance war, kann auch keine Chance verhindert werden", meinte Magdeburgs Trainer Christian Titz im MDR-Interview und legte auch gar keinen Wert mehr auf die Begründung von Referee Wolfgang Haslberger für seinen korrigierten Entschluss: "Meiner Erfahrung nach macht ein Gespräch keinen Sinn, wenn jemand bei voller und ungestörter Wahrnehmung am Bildschirm eine Entscheidung treffen konnte."
Unterstützung in ihrer Wahrnehmung bekamen die Hausherren von Darmstadt Trainer Torsten Lieberknecht. "Die Rote Karte kann ich komplett nicht nachvollziehen. Ich verstehe nicht, warum der VAR überhaupt interveniert hat und der Schiedsrichter einen Hinweis bekommen hat“, sagt der Lilien-Coach in der Pressekonferenz. Den Zuspruch des Gegners empfand Titz allerdings nur in höchst eingeschränktem Maße als tröstlich: "Die Rote Karte hat das Spiel, in dem wir auch unsere Möglichkeiten hatten, entscheidend verändert. Wir wurden um unseren Lohn gebracht. Zum vierten Mal schon hat uns eine VAR-Entscheidung Punkte gekostet. Das ist dieses Mal umso schmerzhafter, weil wir im Aufwind waren."
Tatsächlich endete durch die fünfte Heimniederlage Magdeburgs Erfolgsserie von zuvor drei Spielen ohne Niederlage mit sieben Punkten. Im schlechtesten Fall droht der FCM dadurch nunmehr selbst noch im Falle eines Unentschiedens zum Hinrunden-Finale am Sonntag bei Schlusslicht und Bundesliga-Absteiger Arminia Bielefeld eine Winterpause in der Abstiegszone.
Diese besonders mental schwere Bürde möchte Titz seinen Spielern jedoch ersparen. Deswegen redetet der 51-Jährige trotz seiner sichtbaren Enttäuschung sein Team bereits für den Jahresabschluss stark: "Wir müssen dieses Spiel gegen Darmstadt jetzt schnell abschütteln. Wir waren gegen eine starke Mannschaft, gegen die man viel Geduld benötigt, gut im Spiel und haben einige gute Möglichkeiten kreiert. Darauf bauen wir in der Vorbereitung auf Bielefeld auf."