90PLUS
·11. März 2024
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·11. März 2024
Der europäische Fußball wird wieder anfälliger für Spielmanipulation. Das geht aus dem Jahresreport der Firma Sportradar hervor.
Wie der kicker berichtet, wurden im Jahr 2023 397 Fußballspiele in Europa von Sportradar als verdächtig eingestuft. Das ist ein deutlich Anstieg gegenüber dem Vorjahr, damals verzeichnete die Firma, die den Wettmarkt im Fußball durchleuchtet, nur 343 Partien. Fußball und Basketball sind die Sportarten, die am meisten von Wettmanipulation betroffen sind. Im Fußball sind Wetten bis tief in die unteren Ligen möglich, laut Sportradar ist eins von 160 Spielen verdächtig. Dabei stellen vor allem Live-Wetten ein Problem dar.
Brasilien bleibt trotz eines deutlichen Rückgangs mit 109 verdächtigen Partie zweifelhafter Spitzenreiter im Ranking von Sportradar, gefolgt von Tschechien, den Philippinen und Russland. In Deutschland machte im Oktober das Regionalligaspiel zwischen dem FSV Frankfurt und dem TSV Steinbach Schlagzeilen. Verdächtig hohe Einsätze auf eine Halbzeitführung der Gäste hatten bei einem Wettanbieter den Verdacht auf Spielmanipulation hervorgerufen. Der Anbieter informierte das Bundesministerium des Innern, das den Verdacht an das Bundeskriminalamt und an die Meldestelle Sportmanipulation weiterleitete.
Der größte Wettskandal in der jüngeren Geschichte des deutschen Fußballs ist nach wie vor die Affäre um Robert Hoyzer. Der damalige Schiedsrichter gab zu, 2005 Spiele der 2. Bundesliga, der Regionalliga und des DFB-Pokals verschoben zu haben. Hoyzer wurde lebenslang gesperrt und wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.
(Photo Illustration by Lars Baron/Bongarts/Getty Images)