feverpitch.de
·5. September 2024
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Der Weltmeister von 2014 zögert seinen Ruhestand hinaus und heuert bei AS Rom an. Noch ist nicht ganz klar, warum er dieses Abenteuer eingeht
Manchmal fragt man sich schon, warum zu viele Weltmeister von 2014 einfach kein Ende finden. Gestern wurde bekannt: Mats Hummels wechselt zu AS Rom in die Serie A. Sein Arbeitsvertrag dauert ein Jahr, er bekommt die Rückennummer 15, und man darf davon ausgehen, dass sein Taschengeld üppig ausfällt.
Niemand hätte ihm übelgenommen, wenn er diesen einen letzten Karriereschritt ausgelassen hätte. Er ist jetzt 35 Jahre alt und wird im Dezember 36. Für Fußballer heißt das: Vorruhestand. Früher wechselte man zum Abtrainieren in die Schweiz (wie Rummenigge) oder in die USA (zuletzt Reus). Aber AS Rom?
Serie A bedeutet in letzter Konsequenz: Stress pur. Die italienischen Zeitungen sind nicht zimperlich, wenn Leistungsschwankungen auf dem Rasen passieren. Weltmeister Benedikt Höwedes, aussortiert auf Schalke, hat es verletzungsbedingt bei Juventus Turin erlebt. Er war schneller weg, als er gekommen ist.
Was also will Hummels um Himmelswillen bei AS Rom? Weiß er, was er tut? Geld hat er genug. Größere Erfolge als bei Bayern München und Borussia Dortmund wird er dort, Vorsicht Prognose, nicht feiern. Ein bisschen Dolce Vita? Wäre verständlich. Rom bietet Instagram schönere Kulissen als Dortmund-Brackel.
Sportlich aber hat Hummels alles erreicht, was man sich als Kind erträumen kann. Es wäre schade, wenn ein missglücktes AS-Abenteuer am Renommee kratzte. Toni Kroos, auch Weltmeister, hat ja vorgemacht, wie's geht: auf dem Höhepunkt bei Real Madrid abtreten und Ehrenrund bei Sozialprojekten und Icon League laufen.
Man muss Hummels zugute halten, dass er sich dem Stress aussetzt. Dass er's, wie man so schön sagt, "nochmal wissen will". Niemand hat das Recht, ihm vorzuschreiben, wie er den Zieleinlauf in seiner Laufbahn gestaltet. Man kann ihm nur Glück wünschen.