Möge der Knoten geplatzt sein! Jetzt kommt der Clásico nicht ungelegen | OneFootball

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·23. Oktober 2024

Möge der Knoten geplatzt sein! Jetzt kommt der Clásico nicht ungelegen

Artikelbild:Möge der Knoten geplatzt sein! Jetzt kommt der Clásico nicht ungelegen

Real Madrid schöpft Mut aus dem 5:2 gegen den BVB – REAL TOTAL-Grafik: Getty Images


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Erst Pfiffe, dann Ekstase: Real Madrid überrollt BVB

MADRID. „Lo siempre visto“ – Spaniens Sportzeitung AS. Auf Deutsch heißt das so viel wie: Das, was man halt immer so zu sehen bekommt. Das mag wenig begeisternd klingen – wenn es denn nicht um Real Madrid gehen würde. Um den Klub, bei dem ein Spektakel bei Heimspielen in der Champions League seit einiger Zeit fast schon vorprogrammiert ist.

So wie zuvor der FC Bayern (2:1), der VfB Stuttgart (3:1) und Union Berlin (1:0) hat mit Borussia Dortmund binnen 13 Monaten am Dienstagabend auch der vierte Bundesligist das mystische Estadio Santiago Bernabéu, das nach dem Umbau im Hochglanz-Innenraum wie eine Hollywood-Kulisse wirkt, als frustrierter Verlierer verlassen. Am Ende jubelt stets Real.

Und so wie die Münchner bei der Drei-Minuten-Wende an jenem denkwürdigen 8. Mai 2024 ist auch der BVB auf ziemlich bittere Art und Weise in die Schranken gewiesen worden. Ein Kniefall vor dem Meister, Europas Herr und Gebieter. Der Real-Express überrollte das gegnerische Ensemble regelrecht, machte im dritten Champions-League-Einsatz der Saison binnen 33 Minuten aus einem 0:2 ein 5:2. Den Zwei-Tore-Rückstand hatten viele der eigenen Fans zur Pause noch mit Pfiffen quittiert, eine Stunde später sah die Welt des Madridismo schon wieder ganz anders aus: Freude, Ekstase. Das Bernabéu eben.

„Keine Frage der Wissenschaft, sondern des Glaubens“

„Brutale Aufholjagd! Das Champions-League-Madrid hat es mal wieder getan. Madrid ist keine Frage der Wissenschaft, sondern des Glaubens. Dieses Stadion hat schon die größten Teams verschluckt – immer am Rande des Schwierigsten. Dann kam Vinícius und fegte die Borussia weg. So eine Flutwelle gibt es im Weltfußball nicht noch mal“, steht in der AS.

Die MARCA schreibt: „Es muss frustrierend sein, in der Champions League auf Real Madrid zu treffen. Es ist eine undurchschaubare Mannschaft, die zu den besten Leistungen fähig ist, wenn sie sich am meisten zurückhält. Borussia Dortmund hat sich für das letzte Champions-League-Finale revanchiert, indem es mit 2:0 in Führung ging. Aber es wurde auf die härteste Art und Weise bestraft, wie es sich für eine Mannschaft gehört, die vor Talent strotzt. Je unmöglicher es ist, desto mehr spornt es die Mannschaft an. Vinícius Júnior führte ein weiteres denkwürdiges Comeback an, das in 30 lebhaften Minuten mit reinem Herzen und am Rande des Abgrunds aufgebaut wurde. Es ist die weiße Legende.“

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Real Madrid: Diese zweite Hälfte hat viel Potential

Es ist Real Madrid. Ein Real Madrid, dem diese Art und Weise der Energieleistung eigentlich wie gerufen kommt, der in den vergangenen Wochen wegen der spielerischen Magerkost so oft kritisierten Star-Truppe womöglich noch mehr Moral und Selbstsicherheit gibt, als es ein 2:0 oder 3:0 hätte tun können. Carlo Ancelotti musste in Pressekonferenzen immer wieder zu Durchhalteparolen greifen, Besserung geloben. Zu sehen bekam man diese nur allzu selten.

Die gewünschte Steigerung blieb sogesehen auch gegen den BVB aus, wenn man sich diese schwache erste Halbzeit vor Augen führt: viele Spielanteile, aber letztlich zu wenig klare Chancen und defensive Anfälligkeiten. Der zweite Durchgang hat dafür das Potential, mit Blick auf die kommenden Wochen und Monate jedoch umso mehr zu bewirken: Möge der Knoten geplatzt sein! Real rannte wütend – gewiss auch auf sich selbst – an und holte sich, was es wollte. Als hätten sich die Stars den angestauten Frust der bisher nicht ganz so fulminanten Saison (jetzt zehn Siege, drei Unentschieden, eine Niederlage) aus den Beinen gelaufen und von der Seele geschossen. Geht es jetzt bergauf?

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„Weder Madrid noch das Bernabéu ihre Reflexe verloren“

Die AS: „Der Sieg kann die anfänglichen Mängel nicht verbergen, beweist aber, dass weder Madrid noch das Bernabéu ihre Reflexe verloren haben. Das Gleiche gilt für die Gegner, die noch kommen werden – angefangen bei Barça.“

Kommt der Clásico (Samstag, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) für Real, in der Tabelle drei Punkte hinter dem Erzrivalen, jetzt doch wie gelegen? Wann, wenn nicht direkt nach einem Fünf-Tore-Comeback gegen den Champions-League-Finalgegner? Die Madrilenen haben sich im Prinzip selbst eine gute Steilvorlage für das Prestigeduell mit den Katalanen geschaffen. Es gilt, darauf aufzubauen, auf der Welle der Euphorie zu reiten, den Schwung mitzunehmen – um der Saison einen Wendepunkt zu verpassen. Gegen Barça zeigt sich, wie viel diese „Remontada“ wirklich wert war.

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