90PLUS
·19. Mai 2025
Nach heftigem Zoff mit Infantino: UEFA setzt auf Deeskalation

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·19. Mai 2025
Nach dem Eklat beim FIFA-Kongress und der ungewöhnlich scharfen Kritik an Weltverbandschef Gianni Infantino hat die UEFA versöhnlichere Töne angeschlagen.
„Der jüngste Vorfall war ein Einzelfall und spiegelt nicht unsere laufende Zusammenarbeit wider“, schrieb die Europäische Fußball-Union (UEFA) am Montag in einem Statement: „Wir sind weiterhin entschlossen, im besten Interesse des Fußballs zusammenzuarbeiten.“
Die Versammlung der FIFA-Mitgliedsverbände in Paraguay hatte in der Vorwoche wegen der verspäteten Ankunft Infantinos nach einer umstrittenen Reise mit US-Präsident Donald Trump durch den Nahen Osten mit mehr als drei Stunden Verspätung begonnen. Unter anderem die acht Mitglieder des FIFA-Councils, die die UEFA stellt, blieben der zweiten Kongress-Hälfte aus Protest fern. Dazu gehörte auch DFB-Chef Bernd Neuendorf. Auch Delegierte aus Nord- und Mittelamerika sollen den Saal verlassen haben.
Die UEFA gab danach eine Erklärung ab, in der sie die Verzögerungen als „zutiefst bedauerlich“ bezeichnete. Zudem beschuldigte sie den FIFA-Chef, seine „privaten politischen Interessen“ über den Sport zu stellen.
Nach der Konfrontation betonte der europäische Kontinentalverband nun die „starke und respektvolle Beziehung zur FIFA, die auf gegenseitigem Vertrauen und einer gemeinsamen Leidenschaft für den Fußball beruht“. Zudem sei das Verhältnis von UEFA-Präsident Aleksander Ceferin und Infantino „sehr gut, geprägt von offener Kommunikation und gegenseitigem Respekt“.
Ceferin hat sich in den vergangenen Jahren in verschiedenen Fragen öffentlich gegen Infantino gestellt, insbesondere gegen den letztlich verworfenen Plan, die Weltmeisterschaft alle zwei statt alle vier Jahre auszutragen. Kürzlich bezeichnete der UEFA-Präsident den Vorschlag einer WM mit 64 Mannschaften im Jahr 2030 als „schlechte Idee“. (SID)