90min
·24. Oktober 2023
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·24. Oktober 2023
"Se acabo" (dt. "Schluss damit") lautete die Parole von Fans und Spielerinnen nach dem sexuellen Übergriff, den die spanische Weltmeisterin Jennifer Hermoso im August durch den ehemaligen RFEF-Präsident Luis Rubiales erlebt hatte. Jetzt folgen den Worten konkrete Taten: gemeinsam mit ihrem nationalen Fußballverband und der obersten Sportbehörde des Landes CSC haben Spaniens Profi-Fußballerinnen eine Kommission gegen sexuelle Gewalt gegründet.
"Es ist ein sehr wichtiger Tag für uns alle", wurde der neue RFEF-Präsident Pedro Rocha in einem Pressestatement zitiert. "Wir haben dieser Mannschaft zugehört und versuchen, alle Probleme zu lösen."
Konkret will man Präventions- und Reaktionsmechanismen für Situationen erarbeiten, in denen sich Diskriminierung oder sexuelle Belästigung aufgrund des Geschlechts ereignen. Des Weiteren wolle man zusätzlich die Professionalisierung des spanischen Frauenfußballs vorantreiben, sowie ein faires Vergütungssystem in allen Sportkategorien einführen, wie die Zeitung El País am Dienstag berichtete.
Alle an der Kommission beteiligten Gruppen verpflichteten sich zudem dazu, Maßnahmen zum Schutz von Müttern im Profi-Sport und Anspruch auf Stillzeiten zu ergreifen, sowie in Streitfällen Schlichtungsmaßnahmen einzubringen.
Die Gründung der Kommission ist eine Reaktion auf den Fall Rubiales, als der ehemalige RFEF-Präsident der spanischen Nationalspielerin Hermoso gegen deren Willen nach dem Finale der Frauenfußball-WM 2023 in Sydney einen Kuss auf den Mund aufdrückte. Weltweit war die Empörung nach dem Übergriff groß und es kam zu nicht abebbenden Forderungen nach nachhaltigen Reformen im spanischen Fußball.