90PLUS
·11. Oktober 2024
90PLUS
·11. Oktober 2024
Am dritten Spieltag der Nations League gastierte die DFB-Elf am Freitagabend in Bosnien und Herzegowina. Mann des Spiels war der Stuttgarter Deniz Undav, der mit seinen Länderspieltreffern zwei und drei für einen verdienten, wenn auch knappen Sieg sorgte.
Im kleinen aber stimmungsgeladenen Stadion Bilino Polje in Zenica ging der erste Torschuss aufs Konto der Gastgeber. Bazic versuchte es bei einem Freistoß aus ca. 25 Metern direkt, verzog aber knapp (4.). Auch die DFB-Elf benötigte einen ruhenden Ball für die erste Torannäherung. Eine Freistoßflanke aus dem Halbfeld köpfte Kleindienst in hohem Bogen aufs Tordach (8.). Ansonsten taten sich die Mannen von Julian Nagelsmann in der Anfangsphase schwer, Akzente zu setzen. Selten ging es bis ins vorderste Drittel, meist war zuvor wegen zu ungenauen Zuspielen oder Ballverlusten gegen aufmerksam und giftig verteidigende Bosnier Schluss.
Eine Kimmich-Flanke landete dann mal über Undav im Rückraum bei Mittelstädt, der mit dem schwächeren rechten Fuß den Ball aber nicht richtig traf (15.). Mit einem zu kurzen Rückpass brachte Serge Gnabry Keeper Alexander Nübel bei seinem DFB-Debüt in Bedrängnis. Der Stuttgarter war noch einen Schritt schneller als der heranrauschende Dzeko und konnte klären (18.).
Neu-Dortmunder Pascal Groß versuchte es dann einmal aus der Distanz, sein Schuss aus zentraler Position zischte knapp am rechten Pfosten vorbei. Vasilj wäre wohl machtlos gewesen (25.). Ein traumhafter Spielzug brachte Deutschland kurz darauf in Führung: Andrich hob einen Ball über die gesamte bosnische Abwehr auf den durchstartenden Wirtz, der wiederum legte mit dem ersten Kontakt mustergültig auf Undav ab. In bester Torjägermanier schob er den Ball ins linke untere Eck (29.). Es verging gerade eine Zeigerumdrehung bis zum vermeintlichen 0:2 durch Kleindienst, doch nach längerem Zögern ging die Fahne des Linienrichters hoch – Abseits. Die Entscheidung hatte nach kurzem VAR-Check Bestand.
Doch die Bosnier blieben auch nach dem Rückstand zunächst voll im Spiel. Kolasinac setzte Demirovic in Szene, der auf seinen Teamkollegen Nübel zulief und den Ball an die Latte setzte (34.). Beim Abschluss wurde er von Andrich noch entscheidend gestört. Fast im direkten Gegenzug fiel dann tatsächlich das 0:2. Und auch hier waren zwei Stuttgarter maßgeblich beteiligt. Mittelstädt brachte den Ball von links in den Strafraum, Deniz Undav vollstreckte mit dem ersten Kontakt (36.). Noch vor der Pause hatte Wirtz das 0:3 auf dem Kopf. Bei einer Ecke stand der Leverkusener am ersten Pfosten völlig blank und köpfte aus aussichtsreicher Position drüber.
Nach einer recht ausgeglichenen Anfangsphase erarbeitete sich die deutsche Mannschaft immer mehr Kontrolle über das Spiel und ging somit mit einer verdienten Führung in die Halbzeitpause.
Nach Wiederanpfiff setzte Doppelpacker Undav das erste Mal in diesem Spiel einen Ball am Kasten vorbei. Unbedrängt durfte er aus rund 20 Metern abschließen, sein Aufsetzer verfehlte das Tor (51.). Bei einem Versuch von Kleindienst nach Ablage von Rückkehrer Serge Gnabry blockte Barisic ab und entschärfte die Situation (55.). Deutschland blieb am Drücker und Undav erzielte mit dem vierten Torschuss per Abstauber seinen dritten Treffer. Da Kleindienst zuvor hauchdünn im Abseits stand blieb es nach VAR-Eingriff beim 0:2 (58.).
Im zweiten Durchgang war von der bosnischen Galligkeit aus den ersten 20 Minuten des Spiels nichts mehr übrig. Die deutsche Mannschaft kontrollierte das Geschehen mühelos. Von den Gastgebern kam in dieser Phase wenig Eigeninitiative. Nach 68 Minuten war Serge Gnabry dann frei durch und vollstreckte links unten, doch auch sein Tor wurde wegen Abseits korrekterweise aberkannt.
Und dann kam Bosnien doch noch einmal: Nach einer Ecke stieg Dzeko am zweiten Pfosten am höchsten und verkürzte auf 1:2. Nübel war zwar noch dran, konnte den Treffer aber nicht verhindern. Der Anschlusstreffer brachte Schwung ins bosnische Spiel, plötzlich bekamen sie wieder mehr Zugriff auf das dominante Ballbesitzspiel der DFB-Elf. Diese kam durch den eingewechselten Burkhardt wieder vors Tor. Aus spitzem Winkel scheiterte er an Vasilj (80.), ebenso wie Führich, der den Ball mit rechts ins lange Eck zu schlenzen versuchte (89.).
So blieb es schließlich beim 1:2, was ob der deutschen Überlegenheit in Ordnung geht. Ein Spiel, das sich am Ende in die Kategorie Arbeitssieg einsortieren lässt und nach dem die DFB-Elf mit sieben Punkten aus drei Spielen an der Spitze ihrer Nations-League-Gruppe und kann die Tabellenführung am kommenden Montag gegen die Niederlande behaupten.
Bosnien und Herzegowina – Deutschland 1:2
Bosnien und Herzegowina: Vasilj, Gazibegovic, Barisic, Katic, Kolasinac (90. Tabakovic), Burnic (84. Bajraktarevic), Gigovic (65. Saric), Huseinbasic (65. Hajradinovic), Basic (46. Tahirovic), Demirovic, Dzeko
Deutschland: Nübel, Kimmich, Rüdiger, Tah, Mittelstädt (67. Gosens), Andrich (67. Stiller), Groß (90. Anton), Gnabry (82. Führich), Wirtz, Undav (67. Burkhardt), Kleindienst
Tore: 0:1, 0:2 Undav (29., 36.), 1:2 Dzeko (70.)
(Photo by Maja Hitij/Getty Images)