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·15. Februar 2025
"Nicht konkurrenzfähig": Klartext bei Hansa nach 0:5-Debakel
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·15. Februar 2025
Was für eine herbe Klatsche für den F.C. Hansa Rostock! Beim 0:5 in Mannheim kassierte die Kogge am Samstag ihre höchste Niederlage seit mehr als zehn Jahren und zeigte dabei eine erschreckend schwache Leistung. Nach der Partie wurde Klartext gesprochen.
Eine Viertelstunde vor Schluss hätte es womöglich nochmal spannend werden können, als Hansa beim Stand von 0:3 einen Elfmeter zugesprochen bekam, wenngleich dieser eine Fehlentscheidung war (Naderi trat in den Boden). "Da hattest du schon das Gefühl: Okay, wenn der drin ist, dann fängt man auch nochmal an nachzudenken. Und das Spiel kann eventuell noch eine Wendung nehmen", sagte Trainer Daniel Brinkmann bei "MagentaSport". Doch Haugen scheiterte an Bartels, was einerseits zum völlig gebrauchten Tag passte und andererseits die Niederlage endgültig besiegelte. Dass diese am Ende "absolut verdient" war, daran ließ Brinkmann keine Zweifel. "Bei allem Respekt, du kannst hier nicht 0:5 verlieren", schimpfte der Hansa-Coach.
"Wenn ich die Entstehung der ersten drei Tore sehe, da kann man auch über Taktik oder über alles philosophieren. Aber wenn du die Bälle dem Gegner in den Fuß spielst, dann brauchst du dich nicht wundern, dass du 0:3 zurücklegst." In der Tat verteilte die Kogge jeweils Geschenke und legte dem Gegner die Bälle auf. Beim 0:3 etwa spielte Torhüter Benjamin Uphoff den Ball genau in die Füße von Ferati. Im Nachgang zeigte sich der Keeper selbstkritisch: "Vor allem in der ersten Halbzeit waren wir einfach nicht konkurrenzfähig, da schließe ich mich absolut mit ein. Die erste Halbzeit war einfach schlecht. Wir haben uns zu wenig gewehrt."
Das sah Brinkmann ganz genauso: "Was wir da von der Passqualität, mit dem Ball und in der Restverteidigung abgeliefert haben, war einfach schlecht. Das brauchen wir auch nicht schönreden, sondern müssen sehr hart ins Gericht gehen. Das können wir uns so nicht erlauben. Wir haben überhaupt nicht das auf den Platz gebracht, was wir uns vorgenommen hatten. Es gibt einiges aufzuarbeiten." Dass der Hansa-Coach kurz vor der Pause gleich dreifach gewechselt hatte, war ein mehr als deutliches Zeichen an seine Mannschaft.
Warum er mit den Wechseln nicht zur Halbzeit gewartet hatte, erklärte er so: "Wenn man das Gefühl hat, dass man was verändern kann und es zu dem Zeitpunkt sinnvoll ist, dann braucht man nicht warten, weil der Fußball wartet nicht auf einen. In so einer Phase nimmt man auch keine Rücksicht auf ein Einzelschicksal. Kein Spieler hätte sich beschweren können, wenn es ihn getroffen hätte. Ich hätte auch noch mehr wechseln können." Der Dreifachwechsel gab dem 39-Jährigen Recht, denn anschließend präsentierte sich die Kogge verbessert. "Wir haben die Großchance von Haugen, dann haben wir ein Abseits-Tor und dann den Elfmeter." Doch zu einem Torerfolg hat es nicht mehr gereicht.
Nach nur einem Sieg aus den letzten vier Spielen bleibt Hansa im Tabellenmittelfeld hängen und hat nun das mit Spannung erwartete Derby gegen Dynamo Dresden vor der Brust. "Wir haben nächste Woche eine Riesenchance, einiges von heute gut zu machen. Wir wissen um die Wichtigkeit des Spiels. Das wird ein sehr besonderes Spiel für uns. Wir müssen, aber ich bin mir auch ziemlich sicher, wir werden ganz anders da auftreten. Dann hoffe ich, dass wir uns ein Stück weit dafür entschuldigen können, was hier heute für ein Scheiß abgelaufen ist."
Die Fans stimmten die Spieler nach der Partie bereits auf das Derby ein, zuvor hatten sie die Mannschaft trotz der deutlichen Niederlage bis zum Schluss unterstützt. "Es kotzt mich unglaublich an, dass sie jetzt mit einem schlechten Gefühl nach Hause fahren", fühlte Brinkmann mit den Anhängern.