90min
·28. Februar 2024
90min
·28. Februar 2024
Tore:
1:0 Deutschland: Klara Bühl (66.)2:0 Deutschland: Lea Schüller (78.)
Merle Frohms -
Frohms sah in der Anfangsphase nicht ganz sicher aus, als sie zwei Bälle nur wegfausten konnte. Danach stabilisierte sich die deutsche Nummer 1, wurde in der ersten Hälfte aber nicht ernsthaft geprüft. Gegen Beerensteyn sicher, in der zweiten Hälfte kaum noch geprüft - Bewertung: 6/10
Rechtsverteidigung: Giulia Gwinn -
Gwinn leistete sich die ein oder andere Ungenauigkeit, wie die gesamte deutsche Abwehrkette. Hatte in der 38. Minute eine große Konterchance, da ihre komplette Seite verwaist war. Die Münchnerin legte sich den Ball aber zu weit vor - da wäre viel mehr dringewesen. Hervorragende Flanke in der 44. Minute, die Popp fast zum 1:0 verwerten konnte. Bewertung: 6/10
Innenverteidigung: Kathrin Hendrich -
Hendrich verlor einen Zweikampf gegen Lineth Beerensteyn, woraus die erste Chance für die Niederlande entstand. Vertändelte danach auch nach einer Ecke die Kugel, sodass die Niederlande fast kontern konnten. Grätschte in der 29. Minute aber ganz wichtig gegen Lineth Beerensteyn, die die DFB-Frauen selbst zu dritt oft nicht in den Griff bekamen. In der 37. Minute kam sie gegen die schnelle Stürmerin dagegen zu spät und sah die gelbe Karte. Zeigte aber auch einige Male gutes Zweikampfverhalten. Bewertung: 6/10
Innenverteidigung: Marina Hegering -
Hegering verteidigte solide, überließ die Laufduelle gegen Beerensteyn aber lieber ihrer Nebenfrau Hendrich und hatte so eine dankbarere Rolle. Im Spielaufbau machte die 33-Jährige es vernünftig. Individuelle Fehler sind ihr nicht anzulasten, Hegering gehörte aber wieder zu einer nicht ganz stabilen Verteidigung - selbst ohne drei der besten Offensivspielerinnen (Roord, Miedema, Pelova) wurden die Niederlande immer wieder gefährlich. Hendrich und Hegering machten es im Verbund in einigen Situationen gegen Beerensteyn sehr gut, wurden in der zweiten Hälfte gegen harmlose Niederländerinnen stabiler. Bewertung: 6/10
Linksverteidigung: Sarai Linder -
Linder hatte im Halbfinale gegen Frankreich mit der schnellen Kadidiatou Diani ordentlich zu kämpfen. Auch gegen die Niederlande hatte die Hoffenheimerin gewisse Temponachteile gegen Lineth Beerensteyn. Den Niederlanden gelang es zu oft, auf ihrem Flügel in den Rücken der deutschen Abwehr zu kommen - aber Linder stabilisierte sich im zweiten Durchgang. Offensiv bemüht, unterstützte Bühl in der Offensive gut. Bewertung: 6/10
Defensives Mittelfeld: Lena Oberdorf -
Oberdorf stand sinnbildlich für die starke Körpersprache, die das DFB-Team gerade in der Anfangsphase zeigte. Die Noch-Wolfsburgerin hatte dieses Jahr mit einigen Formschwankungen zu kämpfen, kam auch gegen Frankreich nicht an ihr Topniveau heran, aber gewann gegen die Niederlande viele Zweikämpfe. Leitete offensiv gedankenschnell einige Bälle weiter. Wurde einmal von Casparij ausgetanzt, aber konnte den Ball im Verbund mit Linder zurückgewinnen. Kurbelte aus dem Mittelfeld sehr viel an, auch vor dem 1:0 - der Treffer geht zu 50% auf Oberdorf. Testete in der 77. Minute selbst aus der kurzen Distanz die Reflexe von van Domselaar - sehr gute Partie. Bewertung: 8/10
Zentrales Mittelfeld: Sydney Lohmann-
Lohmann war eine der zwei Neuen in der Startelf, im Vergleich zum Halbfinale. Eine durchaus mutige Entscheidung von Hrubesch. Bei Lohmann liegen zwischen Freigeist und Geist oft nur Nuancen, die Münchnerin bewegt sich sehr gut zwischen den Räumen, taucht aber gerne auch mal ab. Auch gegen die Niederlande waren beide Seiten zu sehen, Lohmann hatte eine gute Chance nach einem Konter auf dem Fuß, aber als das DFB-Team nach 20 Minuten insgesamt schwächer wurde, traf das auch für Lohmann zu. Insgesamt konnte sie im Mittelfeld während der niederländischen Drangphase nicht für Luft zum Atmen sorgen und wurde so nach der ersten Halbzeit ausgewechselt. Bewertung: 5/10
Nüsken hat seit ihrem Wechsel zu Chelsea ihre offensive Ader wiederentdeckt, spielt dort im Mittelfeld statt wie vorher in der Verteidigung und konnte schon einige Tore erzielen. Diese Veranlagung hat wohl auch Horst Hrubesch erkannt, Nüsken mischte oft in der ersten Offensivreihe mit, gerade im Pressing. Fast erzielte sie mit einer starken Aktion aus der Drehung das 1:0 in der 25. Minute, traf aber nur den Pfosten - es wäre die hochverdiente Führung gewesen. Leitete in der 34. Minute sehr gut einen Konter ein. Auch in der 48. Minute mit einem guten Abschluss, den lenkte van Domselaar aber über ihren Kasten. Abseits der Torschüsse weniger auffällig. Bewertung: 7/10
Rechter Flügel: Jule Brand-
Brand zeigte im Halbfinale gegen Frankreich nach ihrer Einwechslung eine ansprechende Leistung und wurde dafür mit einem Startelf-Einsatz gegen die Niederlande belohnt. Sie zahlte das mit einem engagierten Einsatz zurück, gewann viele Bälle zurück. Mit dem Ball am Fuß war wieder die ein oder andere falsche Entscheidung dabei - nicht aber in der 66. Minute, als sie eine schöne Flanke in die Mitte servierte, die zum 1:0 führte. Bewertung: 7/10
Sturmzentrum: Alexandra Popp -
Popp war für die Niederländerinnen zu Beginn unangenehm zu bespielen. Ihr Pass geriet in der 36. Minute zu ungenau, ansonsten wäre Bühl frei durch gewesen. Hatte zum Ende der ersten Halbzeit mehrere Chancen per Kopf, darunter eine dicke - aber der Abschluss geriet nicht ganz präzise genug, sodass Daphne van Domselaar im niederländischen Tor entschärfen konnte. Kurz darauf wollte sie es ganz artistisch machen, traf per Seitfallzieher aber mehr Gegenspielerin Dominique Janssen als den Ball. In der zweiten Hälfte wenig zu sehen. Bewertung: 6/10
Linker Flügel: Klara Bühl-
Vielleicht flatterten die Nerven noch etwas, als Bühl, die sonst so gute Standardschützin, in der zweiten Minute einen Freistoß an allen vorbeisegeln ließ. Bei einem Konter in der 11. Minute in einer vielversprechenden Situation, aber ihr Pass geriet zu scharf. Auch einen Freistoß aus exzellenter Position nach Nüskens Pfostenschuss zog sie nur in die Mauer. Defensiv zunächst noch etwas nervös, vertändelte zu oft den Ball und hätte in einigen Zweikämpfen robuster dagegenhalten müssen.
In der zweiten Hälfte zeigte sich Bühl deutlich verbessert, hatte einige gute Momente, in denen sie ihre Schnelligkeit einsetzen konnte - in der 64. Minute wollte sie per Pass Lea Schüller erreichen, die kam aber nicht mehr an den Ball und tat sich dabei auch noch weh. In der 66. Minute hatte sie genau den richtigen Riecher und schoss das wichtige 1:0. Auch am zweiten Tor des Abends war sie maßgeblich beteilitg, legte perfekt für Schüller auf. Starke Leistungssteigerung. Bewertung: 7/10
Lea Schüller (46. für Sydney Lohmann)
Zweimal brach dank ihr der große Jubel aus: Lea Schüller, zur Halbzeit eingewechselt, war schon in der 47. Minute scheinbar der große Moment gelungen. Die Münchnerin wurde in die Tiefe geschickt und verwandelte im Eins-gegen-Eins sicher. Schüller stand dabei aber im Abseits, wie der VAR-Check zeigte. Schüller blieb aktiv, hatte in der 77. Minute aus kurzer Distanz die große Chance zum 2:0, aber die bärenstarke van Domselaar war zur Stelle. Aber aller guten Dinge sind drei, und direkt danach konnte van Domselaar gegen Schüllers Kopfball nichts mehr machen. Joker-Aufgabe hervorragend gelöst. Bewertung: 8/10
Vivien Endemann (85. für Klara Bühl)