90min
·20. Mai 2024
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·20. Mai 2024
Die Bierduschen wurden schon vorbereitet und die Schale wartete bereits auf ihre Übergabe. Doch bevor die Münchenerinnen die Feierlichkeiten genießen konnten, stand ihnen mit der TSG ein unangenehmer Gegner bevor. In der neunten Minute wurde Pernille Harder vor der Strafraumgrenze zu Fall gebracht. Carolin Simon trat an und versenkte den daraus resultierenden Freistoß stramm ins linke untere Eck zu ihrem ersten Saisontor nach schwerer Kreuzbandverletzung (10.). Die Meisterinnen machten das Spiel, doch Hoffenheim den Ausgleich: Nach einem Standard von Nicole Billa nahe der rechten Eckfahne kam Fabienne Dongus unbedrängt zum Kopfball und nickte sicher ein (21.).
Nach Wiederanpfiff schafften es die Bayern dann doch, die Führung wiederherzustellen: Tuva Hansen flankte den Ball von rechts Richtung Elfmeterpunkt. Den Kopfball von Harder konnte Laura Dick zuerst gut parieren, Linda Dallmann war dann allerdings hellwach, setzte nach und drückte das Leder über die Linie (53.). Nur drei Minuten später kam Dallmann abermals frei vor Laura Dick zum Abschluss, die Torfrau konnte diesen aber abwehren. Über Umwege landete der Ball bei Harder, die allerdings auch an Dick scheiterte. Letztendlich zappelte der Ball nach einem weiteren Abschluss von Dallmann im Netz, das Schiedsrichterin-Gespann entschied aber auf Abseits – eine Fehlentscheidung, wie sich im Nachhinein herausstellte. Auf der anderen Seite konnte sich auch Bayerns Schlussfrau Wellmann auszeichnen, als sie einen Abschluss von Hickelsberger-Füller um den Pfosten lenkte (64.).
Mit den mitgereisten Fans wurde die Meisterschaft gefeiert. / Christian Kaspar-Bartke/GettyImages
Die eingewechselte Lea Schüller zog über links in den Strafraum, ihren ersten Abschluss konnte Dick noch parieren. Pernille Harder stand abermals goldrichtig und konnte den Ball ohne Mühe über die Linie schieben (82.). Lea Schüller krönte den Sieg dann mit einem absoluten Traumtor, indem sie den Ball lässig über die Torfrau ins Netz hob (90.+3). Mit Abpfiff begannen dann die Feierlichkeiten, zu denen auch die offizielle Übergabe der Meisterschale gehört.
Wolfsburg dominierte die Anfangsphase und besonders eine Spielerin stach dabei hervor: Ewa Pajor. Zuerst setzte sich die Polin über rechts durch und legte den Ball quer auf Chantal Hagel, die ihn sicher im Tor versenkte (9.). Dann glänzte die Polin selbst mit ihrem Torriecher: Essens Torfrau Sarah Winkler schoss die anlaufende Ewa Pajor bei einem Klärungsversuch unglücklich an, die Stürmerin konnte den Ball ohne Probleme bei ihrem Abschiedsspiel über die Linie drücken (12.). Für Winkler entwickelte sich das Spiel schnell zum Desaster. Als sie versuchte, die herbeieilende Sveindis Jonsdottir zu stoppen, prallte Winkler in die Isländerin und sah dafür berechtigterweise die Rote Karte - Sveindis Jonsdottir musste in der Folge verletzungsbedingt ausgewechselt werden.
Dann ging die Ewa-Pajor-Show munter weiter: Nach einer Ecke kam die Polin zum Kopfball und verwandelte diesen sicher zur 3:0 Führung (24.). Weitere zehn Minuten später hieß die Torschützin abermals Ewa Pajor. Durch ein schönes Doppelpassspiel mit Alexandra Popp kombinierte sich die Polin vor das Tor der SGS und schob ohne Mühe zur 4:0-Führung ein (34.). In der dritten Minute der Nachspielzeit konnte sich mit Vivien Endemann dann eine andere Spielerin auf die Torschützenliste eintragen, nachdem die 22-Jährige einen Abpraller eiskalt verwandelte (45.+3).
In der zweiten Halbzeit fehlte Wolfsburg der letzte Punch. So dauerte es bis zur 83. Minute, in der Jule Brand Unstimmigkeiten der Essener Hintermannschaft ausnutze und das Leder abgezockt ins Tor schoss (83.). Danach war Schluss, Ewa Pajor holte sich noch als letzte Amtshandlung im Trikot der Wölfinnen die Torjäger-Kanone ab.
Für beide Teams hieß es an diesem Nachmittag im Max-Morlock-Stadion ein letztes Mal Bundesliga-Luft genießen, da sowohl der 1. FC Nürnberg als auch MSV Duisburg bereits als Absteiger feststanden. Den Nürnbergerinnen war anzumerken, dass sie ihren Fans unbedingt den ersten Heimsieg der Saison schenken wollten, da die Fränkinnen von Beginn an mutig nach vorne spielten. Duisburgs Torfrau Mahmutovic schoss Nürnbergs Nele Bauereisen bei einem Klärungsversuch an. Die Stürmerin versuchte den Ball aus spitzem Winkel über die Linie zu drücken, dieser kullerte allerdings knapp am Tor vorbei ins Aus. Anschließend fanden die Zebras zwar immer besser ins Spiel, das Tor aber nicht. Das sah bei den Glubberinnen anders aus: An die flache Hereingabe von Mailbeck brachte Medina Desic ihre Fußspitze und drückte die Kugel über die Linie (41.).
Die 1805 Zuschauende im Max-Morlock-Stadion sahen auch in Halbzeit zwei einen couragierten Einsatz beider Teams. Miray Cin flankte in der 67. Minute in Richtung Elfmeterpunkt, Taryn Ries köpfte an die Latte und von dort landete der Ball vor den Füßen von Nürnbergs Lea Paulick. Duisburgs Flach und Ries setzten etwas zu aggressiv nach und erwischten die Torfrau im Nachgang am Kopf. Paulick musste im Anschluss von den Sanitätern vom Platz getragen werden.
Dann machte der FCN vorerst den Deckel drauf: Dauerbrennerin Jessica May brachte einen Freistoß perfekt auf den Kopf ihrer Kapitänin Lara Schmidt, die hinter die Torlinie köpfte (81.). In der zweiten Minute der acht-minütigen Nachspielzeit schafften dann die Zebras noch den Anschlusstreffer durch Taryn Ries (90.+2). Die Gäste erhöhten den Druck und sorgten für Chancen im Minutentakt. Schließlich zitterte sich der 1. FC Nürnberg zum ersten und zeitgleich letzten Heimsieg der Saison, bevor sich beide Teams endgültig aus dem Oberhaus verabschiedeten.
Leverkusen und Bremen brauchten lange, bis sie ins Spiel fanden. Das erste der insgesamt fünf Tore fiel erst in der 42. Minute: Einen Fernschuss von Rieke Diekmann lässt Leverkusens Torfrau Repohl klatschen. Für den Abpraller ist dann Sophie Weidauer zur Stelle, die die Kugel ins Netz beförderte (42.).
Nach dem Pausentee legten die Bremerinnen durch Michaela Brandenburg prompt nach. Die 26-Jährige traf das Leder nach einer kurz ausgeführten Ecke und lenkte es durch mehrere Spielerinnen vorbei ins Tor der Gastgeberinnen (51.). Dann ging es Schlag auf Schlag: Zuerst verkürzten die Leverkusenerinnen durch einen direkt verwandelten Freistoß von Kristin Kögel auf 1:2 (56.). Dann entschied die Schiedsrichterin im Gegenzug auf Elfmeter für Bremen, da Levels von hinten in Bremens Hahn reinrauschte. Michelle Ulbrich trat an und traf sicher zur 3:1-Führung (58.). Gegen Ende nahm das Spiel noch mal richtig an Fahrt auf: Zuerst verschoss Leverkusens Kapitänin Senß einen Elfmeter. Anschließend schafften es die Gastgeberinnen dann doch noch durch Julie Jorde auf 2:3 zu verkürzen, nachdem sich die Norwegerin ein Herz fasste und außerhalb des Strafraums abzog (86.).
Auch in Freiburg sorgte ein Standard für das erste Ausrufezeichen. Hasret Kayikçi brachte den Ball aus dem rechten Halbfeld auf Janina Minge. Die 24-Jährige nahm die Hereingabe direkt ab und legte ihn ins rechte Eck (29.). Doch Leipzig zeigte, wieso sie zurecht den Klassenerhalt geschafft haben. Nach einem Solo-Dribbling von Vanessa Fudalla landete der Ball an der Strafraumgrenze vor den Füßen von Mimmi Larsson, die das Leder gekonnt ins Netz schlenzte und den Gleichstand wiederherstellte (42.)
In der 60. Minute stellte Eileen Campbell die Führung wieder her, nachdem sie aus 17 Metern ins freie Tor passen konnte, da Leipzigs Torfrau zu früh rauskam und überspielt wurde. Anschließend wurde Freiburgs Giovanna Hoffmann ein Tor aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt, das allerdings hätte zählen müssen. Die Partie gestaltete sich mit zunehmendem Verlauf immer intensiver, über ein Unentschieden hätte sich keine Mannschaft beschweren können.
Im Franz-Kremer-Stadion merkte man, dass es für beide Teams um nichts mehr ging. Das Spiel war geprägt von Ungenauigkeiten und fehlender Intensität. So dauerte das erste Tor bis zur 26. Minute: Sara Doorsoun holte in der eigenen Hälfte Selina Cerci von den Füßen – ein Foul wurde allerdings nicht gepfiffen. Über Riesen, Anyomi und Freigang landete der Ball bei Shekira Martinez, die im Sechszehner clever auf die mitgelaufene Reuteler chippte. Die Schweizerin schoss die Kugel schließlich ins Netz (27.).
Geraldine Reuteler konnte das einzige Tor in der Partie erzielen. / Jasmin Walter/GettyImages
Viel passierte nicht, das Spiel plätscherte vor sich hin. Die Rheinländerinnen brauchten bis zur 65. Minute, als Padilla Billas einen wohltemperierten Schnittstellenpass erlief, dann allerdings an Frankfurts Cara Bösl scheiterte. Auf der anderen Seite hatte Barbara Dunst die Möglichkeit, den Deckel drauf zu machen, Jasmin Pal ging aber als Siegerin im Eins-gegen-Eins hervor (80.). So verabschiedeten sich beide Teams glanzlos in die Sommerpause.