90PLUS
·6. Januar 2025
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·6. Januar 2025
Paul Pogba will im Jahr 2025 noch einmal so richtig angreifen. Der Franzose hat das Kapitel Profifußball noch lange nicht abgeschlossen. Nach dem Ablauf seiner Dopingsperre darf er im März auch wieder spielen. Die Frage ist, wo das sein wird.
Optionen hat der Ex-Nationalspieler einige, wenngleich momentan noch nichts konkret ist. Zuletzt stand er bei Juventus unter Vertrag, doch die Bianconeri wollten das Kapitel beenden und lösten das Arbeitspapier mit dem Spieler auf. Was hält die Zukunft für den 31-Jährigen bereit?
Erinnert man sich an Paul Pogba zurück, als dieser in Topform war, dann sieht man einen sehr dynamischen Spieler, der mit einer Mischung aus Wucht und Eleganz durch das Mittelfeld pflügte, teilweise sogar stolzierte. In den besten Tagen seiner Karriere konnte er das Publikum alleine begeistern, für Furore sorgen, Menschen zum Applaudieren bringen. Und die Gegenspieler zur Verzweiflung treiben. Diese Zeit ist lange her, dennoch ist er mit 31 Jahren noch immer ein Spieler, der Qualitäten hat. Auch, wenn er sein letztes Spiel im September 2023 absolviert hat.
Warum eigentlich? Nun, 2023 waren eine A- und B-Probe des Spielers positiv, er wurde wegen Dopings lange gesperrt. Die Sperre wurde durch den Sportgerichtshof CAS im letzten Jahr aber auf 18 Monate reduziert, weil die Einnahme des Medikaments „nicht vorsätzlich erfolgte“. Und weiter: Es sei glaubhaft, dass der positive Dopingbefund „das Ergebnis der irrtümlichen Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels war, das ihm von einem Arzt in Florida verschrieben worden war“.
Gesperrt wurde er trotzdem. Am Mannschaftstraining durfte er nicht teilnehmen, sich auch nicht auf dem Trainingsgelände bei Juventus, wo er damals unter Vertrag stand, aufhalten. Fithalten konnte er sich zwar, allerdings fehlt ihm der fußballspezifische Rhythmus. Das muss bedacht werden, wenn ein Klub an einer Verpflichtung des Mittelfeldspielers arbeitet. Doch welche Klubs könnten das sein?
Ein Gerücht, das sich seit einigen Wochen hartnäckig hält, ist das rund um Olympique Marseille. OM befindet sich in der Ligue 1 in der Spitzengruppe, Trainer Roberto de Zerbi teilte zuletzt aber immer wieder mit, dass eine Verstärkung im Winter nicht ausgeschlossen ist. Selbst über Pogba sprach er, ließ sich dahingehend aber nicht in die Karten schauen, bestätigte und verneinte nichts.
(Photo by Nigel Roddis/Getty Images)
Davon ausgehend, dass Pogba wieder einigermaßen zu alter Stärke zurückfindet, könnte er Marseille definitiv helfen. Die Mannschaft könnte noch einen Anführer gebrauchen, jemanden, der den Unterschied ausmacht. In guter Form ist der Franzose so ein Spieler. Rein finanziell wäre ein Deal sicher machbar. Eine Ablöse muss schließlich nicht gezahlt werden und der Spieler wäre sicher mit einem Modell zufrieden, das ihm neben einem Grundgehalt ordentliche Boni anbietet, wenn entsprechende Leistungen abgeliefert werden. Derzeit ist es allerdings ruhig, was dieses Thema angeht.
Unklar ist, welche Optionen in Europa sich noch ergeben könnten. Die Premier League dürfte aufgrund der finanziellen Möglichkeiten und auch der Strahlkraft ein Thema sein, allerdings sicher keines der absoluten Topteams. Dass es Pogba in die Bundesliga zieht, ist indes sehr unwahrscheinlich.
Die MLS ist natürlich auch eine Option für den Franzosen. Klubs aus dieser Liga sind immer auf der Suche nach Verstärkungen und vor allem wollen sie die Attraktivität der Liga erhöhen. Und dass der Name Pogba zieht, ist kein Geheimnis. Spieler wie Riqui Puig, Aleksey Miranchuk, Emil Forsberg, Marco Reus und natürlich Lionel Messi spielen derzeit in den USA. Auch weitere ehemalige Stars wie Luis Suarez, Thierry Henry oder Zlatan Ibrahimovic waren im Rahmen ihrer Karriere in der MLS zugange.
Sollte kein passendes Team in Europa zu finden sein, dürfte ein Abstecher in die USA definitiv zu einer Option werden. Zumal die MLS fußballerisch zuletzt zugelegt hat, das Niveau ist gestiegen und es dürfte vor allem im Vorlauf der WM 2026 auch das Ziel sein, diese Entwicklung fortzusetzen. Marketingtechnisch wäre Pogba deswegen auch ein Coup für die Liga und das Land als Ausrichter, um noch mehr Begeisterung für diesen Sport zu entfachen.
Eine Möglichkeit gibt es natürlich noch. Eine Liga, die ebenfalls darauf aus ist, das eigene Prestige zu erhöhen, indem man namhafte Spieler lockt. Und das für bedeutend mehr Geld, als es in den USA der Fall ist. Die Rede ist natürlich von der Saudi Pro League. Hier wäre er in bester Gesellschaft, denn in Saudi-Arabien spielen unter anderem Moussa Diaby, Neymar, Mohamed Simakan, Ivan Toney, Ruben Neves, Sergej Milinkovic-Savic und nicht zuletzt natürlich Cristiano Ronaldo. Und alle kassieren sie dafür horrende Summen.
Aktuell entsteht aber eher der Eindruck, der Franzose wolle sich selbst noch etwas beweisen und mit einem Engagement in Europa noch einmal auf der größtmöglichen Bühne auftreten. Vielleicht um einen Titel mitspielen, sicher aber mit dem Anspruch, im Europapokal aufzulaufen.
Deswegen dürfte es auch die Priorität Pogbas sein, in Europa, vielleicht ja bei Marseille, unterzukommen. Erst wenn sich das zerschlägt, dürften die anderen Möglichkeiten forciert werden. Und noch ist ja ein wenig Zeit bis zum 11. März, dem Tag, an dem er wieder spieen darf.
(Photo by Gabriele Maltinti/Getty Images)