90PLUS
·13. August 2024
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·13. August 2024
Die neue Saison in der Premier League steht vor der Tür. Wieder einmal messen sich einige der besten Fußballer der Welt in dieser spektakulären Liga. Allerdings gibt es auch wieder zahlreiche Talente, die sich in den Mittelpunkt spielen wollen.
Dabei handelt es sich um Spieler, die sich bereits in der höchsten englischen Spielklasse vorgestellt haben, aber den nächsten Schritt hin zu einem wichtigen Spieler für ihr Team gehen wollen. Aber auch um junge Talente, die in dieser Saison erst so richtig auf dem Radar auftauchen. Wir haben einige der spannendsten Kandidaten für euch vorgestellt!
Im Sommer wechselte Dean Huijsen von Juventus zum AFC Bournemouth. Der in den Niederlanden geborene spanische U21-Nationalspieler war in der abgelaufenen Saison an die AS Roma verliehen, sammelte dort erste Erfahrungen in der Serie A. 14-mal spielte er in Italiens höchster Spielklasse, zwei Tore gelangen ihm dabei. Rund 15 Millionen Euro überwiesen die Cherries im Sommer an die Vecchia Signora, die die Einnahmen nutzte, um selbst im erhofften Rahmen tätig werden zu können.
Doch zurück zum Spieler selbst: Der 1,97 Meter große Verteidiger bringt einiges mit, um eine sehr gute Rolle spielen zu können. Die Physis ist perfekt für die Premier League, aber auch sein Passspiel kann sich sehen lassen. Huijsen ist ein kreativer Spieler, der gerne raumgewinnende Bälle spielt, progressiv agiert. Das dürfte ideal zu Andoni Iraola und seinem Fußball passen. Die Defensivwerte sind nicht einmal überragend, hier ist noch Luft nach oben, aber man sollte auch nicht vergessen, dass er in sein erstes komplettes Profijahr geht.
Ein Bestandteil der ausgiebigen West-Ham-Shoppingtour im Sommer war Luis Guilherme. Der 18-Jährige, der vorher bei Palmeiras mit herausragenden Ansätzen auf sich aufmerksam machte, kostete stolze 23 Millionen Euro. Und auch wenn ihm aufgrund des Alters und des Wechsels in die neue Liga eine gewisse Zeit der Akklimatisierung zugestanden werden muss, ist er ein Spieler mit enorm viel Potenzial. In Brasilien zeigte er vor allem schöne Dribblings und und schaffte es im letzten Drittel immer wieder, Chancen zu initiieren.
(Photo by Franklin Jacome/Getty Images)
Was ihm noch ein wenig fehlt: Die Effizienz in der Offensive. Er ist an vielen guten Aktionen beteiligt, aber das Endprodukt ist noch nicht ideal. Manchmal will er zu viel, trifft intuitive, aber falsche Entscheidungen. Deswegen sollte niemand eine 30-Scorer-Saison vom Youngster erwarten. Aber die Anlagen sind derart gut, dass man ihm zutrauen dürfte, regelmäßig auf Minuten zu kommen und gerade dann, wenn seine Mannschaft führt, einige Akzente zu setzen.
Nahezu jeder Klub, der etwas auf sich hielt, beschäftigte sich im Sommer mit Archie Gray. In der abgelaufenen Saison spielte er für Leeds United auf aller höchstem Niveau, war einer der Garanten dafür, dass der Klub im Rennen um den Aufstieg eine Rolle spielte. Den Zuschlag erhielt am Ende Tottenham, zahlte mehr als 40 Millionen Euro für den Teenager, der in der letzten Saison 44-mal in der Championship auflief.
Und das aus gutem Grund. Gray ist schon jetzt eins ehr konstanter Spieler, der wenig Fehler macht. Er zeichnet sich durch ein hohes Laufpensum aus, ist ein Arbeiter, der dynamisch ist, viele Lücken zuläuft. Gleichzeitig muss konstatiert werden: Er hat auch in allen Teilbereichen seines Spiels noch Luft nach oben. Wenig überraschend, denn er ist gerade einmal 18 Jahre alt. Auch deswegen könnte der Wechsel zu Tottenham, das eine lange Saison vor sich hat und wo gleichzeitig etwas weniger Druck herrscht als bei den ganz großen Teams, ein Vorteil sein.
Zugegeben, ein Geheimtipp ist Bart Verbruggen ganz sicher nicht mehr, schließlich spielte er für die Niederlande bei der Europameisterschaft im Sommer und war auch in der letzten Saison einer der Senkrechtstarter. Der Niederländer bringt alles mit, um zu einem der besten Torhüter der Welt zu werden. Woran es ihm noch fehlt: Eigentlich nur an Erfahrung und Konstanz über einen längeren Zeitraum.
Bei Brighton hat er – auch unter Fabian Hürzeler – sehr gute Chancen, sich entsprechend positiv zu entwickeln. Der Klub hat ein klares Konzept, dort sind die Entscheidungsträger geduldig. Das braucht es, hier können Talente in Ruhe die wichtigsten Entwicklungsschritte gehen. Im Fall von Verbruggen wäre es der hin zu einem der absoluten Toptorhüter der Liga.
Trotz aller großen Investitionen der letzten Jahre hat es Manchester City immer mal wieder punktuell geschafft, junge Spieler zu integrieren. Das gelang natürlich nicht immer, denn um auf dem aller höchsten Niveau mithalten zu können, muss man selbst das Potenzial haben, dieses Niveau zu erreichen. Im Fall von James McAtee scheinen die Verantwortlichen der Skyblues Hoffnung zu haben.
In der vergangenen Saison spielte der Mittelfeldakteur für Sheffield United, holte sich dort das nötige Rüstzeug ab. McAtee ist ein dynamischer, offensiver ausgerichteter Spieler im Mittelfeldzentrum, der die etablierten Namen sicher entlasten kann. Insbesondere, wenn er den Ball nach vorne treibt, hat er seine Stärken, er schaltet sich gerne und as letzte Drittel mit ein, schießt aus der Distanz oder geht sogar mit in den Strafraum. Ein solches Element kann in gewissen Spielen sehr wichtig sein – und niemand hat einen härteren Spielplan als City.
Junge Offensivtalente finden sich in der Premier League einige. Der 19-jährige Ire Nathan John Mark Fraser, der für die Wolverhampton Wanderers spielt und auch in der Stadt geboren ist, könnte in der neuen Saison aber besonders auf sich aufmerksam machen. Er ist im Vergleich zu den anderen Namen in dieser Liste noch ein eher kleiner Name, hat erst 184 Minuten in der Premier League absolviert. Aber das Eigengewächs zeigte in der Liga der Reservemannschaften sowie in der U18-Premier-League schon seine Torgefahr.
(Photo by PAUL ELLIS/AFP via Getty Images)
Außerdem konnte er im EFL Cup und im FA Cup jeweils ein Tor für die Profimannschaft erzielen. In Wolverhampton hält man große Stücke auf ihn, will ihn Schritt für Schritt aufbauen und traut ihm zu, in der neuen Saison sukzessive Fortschritte zu machen. Deswegen erscheint eine Leihe auch eher unwahrscheinlich zu sein.
Und schon wieder Brighton! Die Seagulls haben in den letzten Jahren gezeigt, dass sie über ein hervorragendes Scoutingsystem verfügen. Jack Hinshelwood ist aber ein Spieler, der der eigenen Jugend des Klubs entstammt. Er durchlief die Jugend, die U18, die U21 und unterschrieb schließlich einen Profivertrag. Er passt genau zur Philosophie des Klubs, ist flexibel einsetzbar, kann im System der Seagulls mehrere Rollen ausfüllen.
Hinzu kommt eine sehr solide technische Ausbildung. Darauf legt man bei Brighton – aber auch generell im englischen Fußball – mittlerweile viel Wert. Hinshelwood ist ein Spieler, der in der letzten Saison schon einige Male in der Premier League auf sich aufmerksam machen konnte, drei Tore erzielte er in 13 Spielen und das, obwohl er eigentlich eine recht defensive Rolle ausübt. Die Ansätze sind sehr gut, darauf lässt sich aufbauen.
Im Rahmen eines Mehrspieler-Deals wechselte der erst 20-Jährige Samuel Iling-Junior im Sommer von Juventus zu Aston Villa. Mit dem Klub aus Birmingham wird er in der Champions League auflaufen, kostete rund 14 Millionen Euro. Er spielte früher in der Jugend für den FC Chelsea, ehe es nach Italien ging. 36-mal stand er in der Serie A auf dem Platz, dabei gelangen ihm fünf Torbeteiligungen.
In Sachen Effizienz hat er noch Luft nach oben, seine fußballerischen Ansätze können sich aber auf jeden Fall sehen lassen. Seine Bewegungen auf engstem Raum sind präzise, intuitiv, schnell. Zudem hat er oft den Kopf oben, sucht seinen Mitspieler. Der eigene Abschluss könnte noch konzentrierter ausfallen, das ein oder andere technische Manko lässt sich auch feststellen. Die Premier League und die Pokalwettbewerbe sollten hier aber eine gute Schule sein
(Photo by Han Myung-Gu/Getty Images)
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