Rapid entdeckt den neuen Unterschiedsspieler auf rechts | OneFootball

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·20. Mai 2025

Rapid entdeckt den neuen Unterschiedsspieler auf rechts

Artikelbild:Rapid entdeckt den neuen Unterschiedsspieler auf rechts

Bendeguz Bolla erlebt beim SK Rapid Wien eine Entwicklung, die sinnbildlich für den Aufschwung der Mannschaft zum Saisonende steht. Nach durchwachsenem Herbst und Startschwierigkeiten, etwa seinem Ausschluss im Europacup-Spiel gegen Krakau – laut Bolla „meine erste Rote Karte“ –, galt der ungarische Nationalspieler zeitweise als Unsicherheitsfaktor. Im Trainingslager in Benidorm hielt er zwar an ambitionierten Zielen fest, monierte aber auch, dass er sich „mehr Ballkontakte und Spielaufbau über die rechte Seite wünsche“. Der erhoffte Einfluss blieb zunächst aus.

Mit dem Trainerwechsel kam die Wende. Interimstrainer Stefan Kulovits verdeutlichte vor dem Heimspiel gegen Sturm Graz Anpassungsbedarf: „Es ging um Verhaltensformen am Feld, die wir nicht akzeptieren. Wir haben viel mit Bendi gesprochen.“ Videoclips sollten auf Fehler aufmerksam machen, die sich in der Rückrunde eingeschlichen hatten. Die neuen taktischen Vorgaben und das geänderte System – vom 3-4-2-1 in der Nationalmannschaft zum 4-2-3-1 bei Rapid – verliehen Bolla mehr Freiraum. Statt starrer Flügelrolle griff er öfters ins Zentrum ein und wurde vermehrt ins Aufbauspiel eingebunden.


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Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Beim 3:1 gegen Sturm Graz, in dem Rapid mit auffälliger Effektivität glänzte, wurde Bolla zum Matchwinner. Mit einem Treffer aus 27 Metern bei über 100 km/h erzielte er nicht nur das 1:0, sondern legte in der zweiten Hälfte noch einen weiteren Treffer nach. Für Kulovits ist klar: „So wie Bendi jetzt positioniert ist, etwa vor dem 1:0, bringt es am meisten.“ Auch der Spieler spürt den Rückenwind dieses Umdenkens: Nach eigenen Angaben gibt das Vertrauen – sowohl im Nationalteam wie bei Rapid – zusätzliche Sicherheit.

Bolla, ablösefrei vor der EM 2024 verpflichtet und bis Sommer 2027 gebunden, hat sich zur festen Größe auf der rechten Außenbahn entwickelt. Mit bislang 43 Einsätzen und teils überzeugenden Leistungen, etwa seinem Assist gegen Trabzonspor oder der stabilen Abwehrarbeit gegen namhafte Gegenspieler, zeigt sich, dass persönlicher Wille und systemische Umstellungen Rapid wieder stabilisieren konnten. Trotz seines erklärten Ziels, sich eines Tages in einer Top-5-Liga zu beweisen, sieht er seine Zukunft 2025 fest bei Rapid – unabhängig davon, ob voraussichtlich Peter Stöger das Traineramt übernimmt.

Der schnelle „Turnaround“ Bollas zeigt, wie stark individuelle Entwicklung von auch kleinen Anpassungen im Umfeld beeinflusst wird. Rapid plant jedenfalls fest mit ihm, die rechte Seite bleibt in grün-weißer Hand.

Source: Kurier

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