90min
·18. Juli 2024
90min
·18. Juli 2024
Nach fünf Jahren startete Eintracht Frankfurt in der vergangenen Woche erstmals wieder ohne Vereinslegende Sebastian Rode in die Saisonvorbereitung. Der 33-Jährige beendete mit Ablauf der vergangenen Spielzeit seine Profikarriere und hinterlässt damit gleich zwei Lücken, die es noch immer zu füllen gibt. Zum einen sucht die Eintracht nach einem neuen Sechser, zum anderen nach einem neuen Kapitän.
Während sich die Suche nach Verstärkung für das defensive Mittelfeld weiterhin schwierig gestaltet - Wunschspieler Pascal Groß steht kurz vor einem Wechsel zu Borussia Dortmund - gibt es zumindest bei der Frage nach dem neuen Spielführer drei offensichtliche Kandidaten.
Dazu zählt allen voran Stammkeeper Kevin Trapp, der Rode bereits in der vergangenen Saison regelmäßig als Kapitän vertreten hatte, wenn dieser nicht auf dem Platz stand. Durch seine Positionierung im Tor findet sich die Frankfurter Nummer 1 jedoch oftmals fernab vom Spielgeschehen wieder und kann daher nicht immer direkten Einfluss auf das Spiel nehmen bzw. als verlängerter Arm von Trainer Dino Toppmöller fungieren.
Des Weiteren dürfen, so wie bei der EURO 2024, auch in der Bundesliga künftig nur noch die Kapitäne mit dem Schiedsrichter sprechen. Allen anderen Akteuren droht sofort eine Gelbe Karte wegen Meckerns. Natürlich kann auch in der Bundesliga ein Vertreter gewählt werden, wenn es sich beim Spielführer um einen Torwart handelt. Ideal ist das natürlich dennoch nicht. "Das spielt in die Kapitänsfrage mit rein", erklärte zuletzt Toppmöller im Gespräch mit der Bild-Zeitung, auch wenn es sich dabei nicht um ein "Ausschlusskriterium" handle.
Dennoch scheint der Frankfurter Trainer einen Feldspieler als Kapitän zu bevorzugen. Dabei stechen zwei Anwärter hervor: Mario Götze und Robin Koch. Ersterer hat als Weltmeister und Unterschiedsspieler das nötige Standing in der Mannschaft, hatte sich auf dem Platz in der Vergangenheit aber nicht immer im Griff. In den zurückliegenden zwei Spielzeiten kassierte er wiederholt Gelb wegen Meckerns. Keine idealen Vorraussetzungen also, wenn künftig nur noch der Kapitän mit dem Schiedsrichter in Austausch treten darf.
Wird Mario Götze neuer SGE-Kapitän? / Koji Watanabe/GettyImages
Für Koch spricht daher, dass er sich in seinem ersten Jahr bei Eintracht Frankfurt immer in den Dienst der Mannschaft stellte und von den Fans schnell als Identifikationsfigur auserkoren wurde. Nach seiner festen Verpflichtung wolle der deutsche EM-Fahrer nach eigenen Aussagen künftig noch mehr Verantwortung übernehmen. Zumindest in der abgelaufenen Saison agierte er dazu jedoch noch zu still, bei der Eintracht vermisste man die Kommandos vom eigenen Abwehrchef.
Dadurch lässt sich auch erklären, wieso Toppmöller noch keinen neuen Spielführer benannt hat. Alle drei Anwärter haben ihre Vor- und Nachteile. Während der Vorbereitung sollen daher alle noch die Möglichkeit bekommen, sich anzubieten. Dann bekommt derjenige die Binde, der sie sich am meisten verdient hat.
Live