
liga3-online.de
·21. April 2025
"Rückkehr aus Liebe": Was Volland vom 1860-Wechsel überzeugt hat

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·21. April 2025
Der TSV 1860 München hat bereits jetzt den wohl größten Transfer-Coup des Sommers gelandet – Kevin Volland kehrt zu seinen Wurzeln zurück! In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Sport-Geschäftsführer Christian Werner erklärten Spieler und Verein, wie es zu dem überraschenden Wechsel des ehemaligen Nationalspielers gekommen ist.
"Bei den Münchner Löwen liegen Trauer und Freude ganz eng beieinander. Wir haben lange überlegt, ob und wie wir die heutige Pressekonferenz machen können", leitete Sport-Geschäftsführer Christian Werner am Ostermontag eine Medienrunde ein, die am Tag nach dem Tod von Kulttrainer Werner Lorant nicht einfach erscheint. Dass in der 3. Liga überhaupt eine Pressekonferenz für einen Spielertransfer anberaumt wird, ist ohnehin selten genug. Doch mit Ex-Nationalspieler und Eigengewächs Kevin Volland schaffte 1860 München einen überraschenden Transfer-Coup von größter Bedeutung für den Verein.
"Es ist eine extreme Aufbruchsstimmung, die ich verspüre", freute sich Werner daher zugleich über die "Rückkehr aus Liebe", wie es auch Volland beschrieb. Und der 1860-Sportchef gab auch zu: "Das waren die einfachsten Vertragsgespräche meiner bisherigen Laufbahn. Es ging nie um finanzielle Themen. Es ist einfach toll, wenn man mal in solchen Gesprächen jemanden hat, der sagt, dass es nur um eine Rückkehr zu den Löwen geht." Sogar bei einem Abstieg der Münchner in die Regionalliga hätte sich Volland, mit dem der Sportchef schon seit Winter in Kontakt steht, für einen Wechsel entschieden. Doch den Klassenerhalt in der 3. Liga hat 1860 mittlerweile sicher.
So weckt der Transfer logischerweise hohe Erwartungen, denn Volland sammelte 276 Bundesliga-Partien für Hoffenheim, Leverkusen und Berlin ein, dazu noch 86 Erstliga-Einsätze in Frankreich für Monaco. In der Spitze seiner Karriere wurde der Marktwert des flexiblen Angreifers auf 35 Millionen Euro geschätzt. Nun heißt es 3. Liga. "Ich glaube schon, dass die Fitness eine große Rolle spielt und dass eine sehr intensive Liga wird. Aber ich habe gelernt, nicht auf die Kacke zu hauen, wenn man irgendwo neu hinkommt", erklärte Volland mit verschmitzten Lächeln, dass er keine verfrühten Ziele ausrufen wird. Auch nicht die Aufstiegsambitionen, die wohl automatisch mit dem Transfer einhergehen dürften. "Dafür waren die letzten Jahre zu durchwachsen, um jetzt davon zu reden", so Volland.
Der 32-Jährige kommt selbst aus einer Saison, in der er beim 1.FC Union Berlin kaum mehr Fuß fasste. "Ich hatte eine schwere Knieverletzung, die sich bis in den Oktober hereingezogen hat. Wenn du keine Vorbereitung hast, dann läufst du der Musik einfach hinterher", räumte Volland ein. "Aber ich merke in den letzten Monaten schon, dass ich wieder ordentlich auf Pace bin." Mit den Eisernen gehe er im Guten auseinander, zumal die Berliner dem Angreifer keine Steine für den Wechsel in den Weg legten. Der Vertrag bei Union, der noch bis 2026 gelaufen wäre, wurde aufgelöst. So unterschreibt Volland nun für zwei Jahre auf Giesings Höhen.
"Für mich persönlich ist es eine riesige Ehre, wieder zurück zu kehren", freute sich Volland auf den Verein, bei dem er von 2007 bis 2010 ausgebildet wurde und zum Profi aufgestiegen war. Die Kabine, das Umfeld, die Tradition – alles Faktoren, an die der 32-Jährige in seiner gesamten Karriere nur gute Erinnerungen hatte. Aus seinem Wunsch, irgendwann wieder für 1860 auflaufen zu wollen, hatte Volland nie einen Hehl gemacht.
"Aber ich werde in meinen WhatsApp-Status schreiben, dass mich keiner nach Freikarten fragen braucht", stellte sich der 32-Jährige darauf ein, dass Freunde und Bekannte aus seinem Umfeld nun interessierter sein werden. Mit der Familie wird er nach Memmingen ins Allgäu ziehen, gleichzeitig aber auch eine Wohnung in München nehmen. Denn: Auch beim Training wolle Volland beim ersten Drittliga-Ausflug seiner Karriere mit Fitness überzeugen.