90min
·11. September 2024
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·11. September 2024
Sein 31. Länderspiel wird Jonathan Tah nicht in bester Erinnerung behalten. Der 28-Jährige blieb gegen die Niederlande zur Pause in der Kabine. Bundestrainer Julian Nagelsmann erklärte im Anschluss am RTL-Mikro, dass Schiedsrichter Davide Massa einen deutlichen Hinweis gegeben habe, Tah beim nächsten Foulspiel vom Platz zu stellen.In der 24. Minute hatte Tah Gegenspieler Brian Brobbey klar zu Fall gebracht und dafür die Gelbe Karte gesehen. Es war eines von insgesamt vier Fouls, die der Leverkusener Innenverteidiger in Hälfte eins begann. Hauptgrund dafür war, dass Tah große Probleme mit dem wuchtigen Brobbey hatte. Der ehemalige Leipzig-Stürmer (jetzt Ajax) setzte seinen Körper immer wieder geschickt ein und war von der deutschen Abwehr kaum zu stoppen.
"Jonathan hatte einen schweren Stand nach der frühen Gelben Karte", meinte nach dem Spiel auch Nagelsmann. Sein Gegenüber Ronald Koeman wurde sogar noch deutlicher. Der Bondscoach kritisierte den deutschen Innenverteidiger scharf. "Tah hatte große Probleme, hat viele Fehler gemacht. Nach sechs Fouls hat er dann endlich mal Gelb gesehen", so Koeman.
Tah selbst erklärte seine schwache Leistung nach dem Spiel gegenüber der Presse: "Was heißt Probleme, wir haben viel eins gegen eins gespielt über den ganzen Platz, es gab viele direkte Duelle und in denen hat der Schiri oft gegen einen entschieden. Es war nicht einfach. Am Ende geht es darum, entweder der Ball oder der Gegner, aber nicht beide zusammen. Das war heute das Motto." Der 28-Jährige bestätigte Nagelsmanns Begründung für seine Auswechslung: "Anscheinend hat der Schiri sehr offen kommuniziert, dass ich bei der nächsten Kleinigkeit runterfliege."
Probleme mit Brobbey hatte übrigens auch Innenverteidiger-Partner Nico Schlotterbeck. Vor dem 2:2-Ausgleich sah der Dortmunder im direkten Duell ganz schlecht aus. Schlotterbeck hatte sogar noch früher Gelb gesehen - bereits in der 13. Minute. Anders als Tah hielt er sich aber mit weiteren Foulspielen zurück. Und anders als Tah zeigte sich Schlotterbeck ingesamt deutlich zweikampfstärker. 83 Prozent seiner sechs Bodenzweikämpfe und alle seine vier Luftzweikämpfe entschied er für sich. Bei Tah sah die Bilanz dagegen grauenhaft aus: Er verlor alle seine sechs direkten Duelle.Waldemar Anton, der zur Pause für Tah eingewechselt wurde, machte seine Sache deutlich souveräner...