OneFootball
Jan Schultz·7. Juli 2021
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Jan Schultz·7. Juli 2021
Unser Spieler des Tages war bisher in der Regel ein Profi, der sich am Ende des Tages mit einem breiten Grinsen ins Bett legen konnte. Heute ist das anders.
Denn das Halbfinale zwischen Italien und Spanien war kein gewöhnliches Spiel. Die Spanier waren dem Sieg über 120 Minuten näher, am Ende fehlte ihnen, auch im Elfmeterschießen, aber die letzte Coolness. Álvaro Morata kann ein Lied davon singen.
Der Mann, der sich gerade in seiner spanischen Heimat so viel Kritik, teilweise gar Morddrohungen ausgesetzt sieht, begann die Partie etwas überraschend auf der Bank. Luis Enrique setzte stattdessen auf ein System mit falscher Neun. Spielerisch machte sich das bezahlt, denn die Iberer kontrollierten die Mitte, waren der Führung näher.
Doch es fehlte einmal mehr die Durchschlagskraft, anders als bei den eiskalten Italienern. Und so durfte Morata nach etwas mehr als einer Stunde doch aufs Feld. Er sollte helfen, den Rückstand wettzumachen. Und genau das machte der Mann von Juventus Turin.
Zehn Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit schob der 28-Jährige überlegt ein, hauchte der Furia Roja damit wieder Leben ein und ließ sie auf einen erneuten Finaleinzug hoffen. Zugleich stieg der Vielgescholtene damit zum spanischen EM-Torjäger Nummer eins auf. Mit nunmehr sechs Buden lässt er unumstrittene Größen wie Fernando Torres, David Villa oder Raúl hinter sich.
Es schien alles angerichtet, damit Morata, wie einst von Sarah Connor besungen, von ‚Zero to Hero‘ aufsteigt. Es gelang ihm für ein paar Minuten, doch dann kam das Elfmeterschießen. Und der Juventus-Profi scheiterte. Nicht jede tolle Geschichte hat eben ein Happy End.