90min
·2. Oktober 2022
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·2. Oktober 2022
Titelverteidiger und Tabellenführer VfL Wolfsburg empfing am Freitagabend das mit zwei Siegen aus zwei Spielen gestartete Bayer Leverkusen. Was auf dem Papier wie ein Duell auf Augenhöhe anmuten mochte, entwickelte sich rasch zu einer einseitigen Angelegenheit, die die Wölfinnen am Ende mit einem deutlichen 6:1 für sich entscheiden konnten.
Die Nationaltorhüterin musste nur einmal ernsthaft eingreifen und einen Schuss von Ivana Ferreira Fuso über die Latte lenken (64.). Beim Elfmeter macht-, ansonsten nahezu beschäftigungslos.
Lynn Wilms zählte zu den auffälligsten Wölfinnen / Christian Kaspar-Bartke/GettyImages
Ein hervorragender Auftritt der jungen Niederländerin, die das 2:0 mit einer präzisen Flanke vorbereitete und in der Entstehung des 6:1 gemeinsam mit Lena Lattwein den Ball eroberte. Wilms stand defensiv sehr sicher und schaltete sich immer wieder mit gefährlichen Hereingaben ins Angriffsspiel ein. In der 48. verteidigte sie in höchster Not einen Leverkusener Konter und verhinderte das 2:2.
Im Zweikampf nicht zu überwinden, souveränes Stellungsspiel, dazu ein ums andere Mal sehr klug im Aufbau - eigentlich eine tolle Leistung der 30-jährigen Innenverteidigerin. Einzig ihr dicker Fauxpas vor dem Elfmeter, bei dem sie gegen Ferreira Fuso zunächst den Ball verlor und die Bayer-Stürmerin anschließend foulte, verhindert eine bessere Bewertung.
Auch Hendrichs Partnerin Janssen leistete sich einen schlimmen Ballverlust in der eigenen Hälfte (25.), der jedoch ohne Folgen blieb. Davon abgesehen agierte die Niederländern sehr konzentriert, zeigte sich im Eins-gegen-eins konsequent und gefiel durch eine Reihe fabelhafter langer Bälle im Aufbauspiel, beispielsweise auf Brand (21.) oder Roord (55.).
Wie ihr Pendant Wilms auf der rechten Seite überzeugte auch Rauch auf ganzer Linie. Die Nationalspielerin ließ hinten nichts anbrennen, bereicherte das VfL-Spiel durch überlegte Offensivaktionen und krönte ihre tolle Vorstellung mit dem Treffer zum 4:1.
Die 20-Jährige fiel wie gewohnt durch große Präsenz und Robustheit in den Zweikämpfen auf und dominierte das zentrale Mittelfeld. Allerdings unterliefen Oberdorf zahlreiche kleine Fehler, die ihre Leistung trotz des Tores zum 3:1 merklich trüben.
Der zweiten Lena unterliefen deutlich weniger Unzulänglichkeiten als Oberdorf, dafür war die Wolfsburger Nummer acht nicht ganz so auffällig wie ihre Namensvetterin. Lattwein leitete das 5:1 und 6:1 mit einem Ballgewinn ein und hätte beinahe selbst noch getroffen, entschied sich aber in der 81. anstelle eines Torschusses für eine unpräzise Hereingabe.
Diesmal im zentralen Mittelfeld aufgeboten: Svenja Huth / ANP/GettyImages
Die Rechtsaußen lief gegen Bayer im halbrechten Mittelfeld auf, wusste dort aber durchaus zu überzeugen. Huth leitete das 2:0 mit einem Pre-Assist ein und schlug die Ecke zum 3:0, die von Leverkusens Kristin Kögel unfreiwillig auf Oberdorf verlängert wurde. In der 19. hätte Huth beinahe auch selbst getroffen, scheiterte aber am Querbalken.
Die 25-Jährige spielte nicht als klassische Rechtsaußen auf dem Flügel, sondern tauchte immer wieder im Zentrum auf. Von dort markierte sie auch die Führung. Insgesamt trat Roord aber wie üblich nicht durch allzu viele Aktionen in Erscheinung. Die Niederländerin ist eine klassische Abschlussspielerin.
Die Neuverpflichtung durfte nach ihrer tollen Joker-Leistung gegen Hoffenheim von Beginn an ran und legte prompt das 1:0 vor (13.). Zehn Minuten später vermasselte Brand allerdings das 2:0, als sie einen Querpass auf Pajor verschlampte, die nur noch hätte einschieben müssen. Insgesamt ein nicht ganz so auffälliger, aber dennoch guter Auftritt der 19-Jährigen.
Die VfL-Torjägerin erzielte das 2:0 und bereitete das 5:1 und 6:1 vor. Pajor war viel unterwegs und gut ins Offensivspiel eingebunden, ließ sich einige Male klug fallen und knüpfte an ihre formidable Leistung aus dem Auftaktmatch gegen die SGS Essen an.
Sveindis Jonsdottir nutzte ihre Einwechslung für drei Scorerpunkte / Lukas Schulze/GettyImages
Ein Galaabend für die junge Isländerin, die wie schon gegen Essen und Hoffenheim nur von der Bank kam. Jonsdottir legte Rauchs 4:1 vor und schnürte kurz darauf einen Doppelpack. Beinahe hätte sie auch noch den Konter zum 7:1 eingeleitet (78.), Leverkusen konnte den Gegenstoß aber gerade noch klären.
Die EM-Torschützenkönigen wurde ins zentrale Mittelfeld eingewechselt und konnte keine entscheidenden Impulse mehr setzen.
Die Neuverpflichtung aus Potsdam blieb in der kurzen Spielzeit ohne nennenswerte Aktion.
Auch Blomqvist trat nicht mehr nennenswert in Erscheinung.
Die Mittelfeldakteurin feierte knapp ein Jahr nach ihrem Kreuzbandriss ihr Pflichtspiel-Comeback.