Barçawelt
·14. April 2025
Ter-Stegen-Comeback in heißer Endphase? Szczesny gibt Meinung ab

Barçawelt
·14. April 2025
22 Einsätze, null Niederlagen, seit Januar die Nummer eins: Für Wojciech Szczesny läuft es beim FC Barcelona bisher brillant. In der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Viertelfinal-Rückspiel gegen Borussia Dortmund spricht der 34-jährige Pole über seine bisherige Zeit, seine Titel-Ambitionen und Marc-André ter Stegen.
… das Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Borussia Dortmund nach dem 4:0 im Hinspiel: „Es ist ein großer Moment für jeden, auch für mich. Wir wollen die Erfahrung nutzen, um mit dem Druck in einem Spiel umzugehen, wo jeder glaubt, es sei schon zu Ende. Aber das ist es nicht. In diesem Stadion ist es sehr schwierig, wir spielen gegen eine sehr gute Mannschaft. Wenn wir sie zurück ins Spiel kommen lassen, werden sie ihre Chancen ergreifen. Wir müssen fokussiert bleiben und sicher sein, dass wir herkommen, um das Spiel zu gewinnen. Nicht nur, um nicht mit mehr als drei oder vier Toren zu verlieren und so ins Halbfinale zu kommen. Das Ziel ist, dieses Spiel zu gewinnen.“
… eine mögliche Rückkehr von Marc-André ter Stegen zwischen die Pfosten noch in dieser Saison: „Ich bin diese Saison hier, um Marc zu ersetzen. Wenn Marc zurück und fit ist und der Trainer entscheidet, dass er zurück ins Tor kehrt, bin ich okay damit. Natürlich will ich den Wettbewerb spielen. Und wenn die Entscheidung andersherum ist, wird Marc es auch verstehen. Wir haben eine großartige Beziehung. Was auch immer passiert, es ist Hansis Entscheidung, wir werden sie respektieren. Es gibt gerade keinen Konkurrenzkampf, weil Marc gerade erst ins Training zurückgekehrt und nicht komplett beim Team ist. Wenn er das ist und der Trainer auf ihn zurückgreifen kann, wird es eine Entscheidung des Trainers sein, nicht unsere. Wir haben ein sehr gutes Verständnis für die Situation, es ist nicht unangenehm, es herrscht keine Spannung zwischen uns. Wir behandeln uns gegenseitig mit Respekt und wollen am Ende das gleiche: das beste Ergebnis für das Team.“
… seinen im Vergleich zu ter Stegen vermeintlich größeren Erfahrungsschatz: „Ich weiß nicht, ob ich erfahrener bin. Marc hat eine sehr lange Zeit auf dem höchsten Level gespielt. Und er hat schon die Champions League gewonnen, was ich nicht getan habe. Ich stufe Marc als Torwart sehr, sehr hoch ein. Einen Vergleich zwischen ihm und mir anzustellen, macht keinen Sinn, denn ich bin im Moment komplett fit und Marc ist nach einer sehr langen Verletzungspause gerade erst zurück im Training. Aber wenn man mich nach meiner persönlichen Meinung fragt: Wenn Marc fit und bei 100 Prozent ist, gibt es nicht viele Torhüter auf der Welt, die mit ihm mithalten können.“
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… die im Raum stehende Vertragsverlängerung: „Das ist nichts, worauf ich mich fokussiere. Wir haben von jetzt bis zum Ende der Saison nur große Spiele vor uns. Ich will mich darauf fokussieren, den besten Fußball zu spielen, den ich spielen kann. Ich will meine Energie nicht damit verschwenden, den Vertrag zu verhandeln. Ich will jede Trophäe gewinnen, die vor uns liegt und die vertragliche Situation dem Klub und den Beratern überlassen.“
… seine bisherige Zeit bei den Katalanen: „Ich lag vor ein paar Monaten noch am Strand, wollte keinen Fußball mehr spielen und jetzt spiele ich im besten Team Europas, wenn es nach mir geht. Es ist etwas surreal für mich, aber das Gewinnen ist schön. Es ist ein schönes Gefühl, das genieße ich am meisten.“
… die Frage, ob er damit rechnete, eventuell vier Titel bei der Blaugrana zu gewinnen: „Natürlich nicht. Nein, aber wir sind hier, jetzt will ich kein anderes Ergebnis akzeptieren. Ich will große Trophäen gewinnen. Diese Saison hat mich meinem Traum, diesen speziellen Wettbewerb zu gewinnen, viel näher gebracht. Diese Chance will ich ergreifen.“
… den Moment, als ihn die Anfrage aus Barcelona erreichte: „Um ehrlich zu sein: Ich war bei einem Golfkurs mit meinem Sohn. Ich hatte schon direkt nach dem Spiel gegen Villarreal, in dem sich Marc verletzte, Signale erhalten. Aber Deco rief mich an, als ich Golf mit meinem Sohn spielte. Das machte die Situation umso bizarrer, denn so bekommst du Angebote von einem Klub wie Barcelona normalerweise nicht. Ich habe mich aber selbst in die Situation gebracht, denn ich war zu der Zeit mehr Golfer als Fußballspieler.“
… die Sprechchöre für ihn im Stadion: „Es ist normal, dass die Fans dich sehr mögen, wenn du einen sehr guten Job machst. Aber ich weiß, wie schnell sich das ändern kann. Sobald du nachlässt, denken sie ganz anders über dich. Ich versuche mein Bestes und wenn sie schätzen, was ich leiste, bin ich sehr glücklich.“
… Robert Lewandowski: „Der erste Anruf, den ich bekam, kam von Robert. Er fragte, ob es die Chance gibt, überhaupt darüber zu reden. Er war in den ersten Wochen sehr hilfreich für mich und meine Familie. Das war eine sehr leichte Umstellung. Schwieriger war es für mich, den Schalter mental wieder umzulegen, nach dem Karriereende wieder 100 Prozent fokussiert zu sein. Das war schwierig. Robert und seine Familie waren sehr hilfreich.“
… seine lustige Art, wegen der seine Mitspieler sich auch einen Verbleib wünschen: „Ich tue mich schwer, zu erklären, auf welche Art ich witzig bin, weil das in einer Stand-up-Comedy-Show enden würde. Ich versuche einfach, ich selbst zu sein. In der Kabine kannte ich nur Robert, der in den ersten Wochen sehr hilfreich für mich war. Vielleicht war es der Fakt, dass ich mich nie beschwerte und Iñaki so gut es geht half, als ich die ersten paar Wochen nicht spielte. Ich zeigte keine Anzeichen der Frustration. Vielleicht denken die Spieler deshalb, dass ich ein positiver Charakter bin. Ich weiß es nicht.“