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·17. April 2025

Toiletten-Terror: Fußballfans auf Zerstörungstour

Artikelbild:Toiletten-Terror: Fußballfans auf Zerstörungstour

Vandalismus im Fußball: Die beunruhigende Tendenz zur Toilettenzerstörung

In den letzten Monaten häufen sich Berichte über zerstörte Sanitäranlagen in Fußballstadien. Besonders bei Auswärtsspielen werden immer wieder Toiletten, Waschbecken und Türen demoliert - ein Phänomen, das sowohl in Österreich als auch in Deutschland für Empörung sorgt.

Bei Wiener Derbys zwischen Rapid und Austria ist diese Art von Vandalismus bereits seit Jahren zu beobachten. In Hartberg kam es sogar zu einem Vorfall, bei dem Rapid-Anhänger eine Toilettentür in Richtung Polizei warfen.


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Die Liste der Vorfälle ist lang: Fans von Energie Cottbus randalierten bei 1860 München, Anhänger des FC Hansa Rostock in Aachen und Fans der SpVgg Greuther Fürth in Nürnberg. Auch Sturm Graz musste nach einem Europacup-Heimspiel Reparaturen vornehmen, nachdem Feyenoord-Fans die Sanitäranlagen beschädigt hatten.

Fan-Forscher Jonas Gabler sieht hinter diesen Vorfällen hauptsächlich Einzelpersonen oder kleine Gruppen, nicht organisierte Aktionen größerer Fangruppierungen. "Vandalismus gehört zu keiner Fankultur dazu. Sicherlich gibt es in der Fußballfankultur teilweise eine höhere Akzeptanz für Gewalt und auch Gewalt gegen Dinge", erklärt Gabler. Einen Wettstreit zwischen radikalen Fangruppen um den größten angerichteten Schaden hält er für unwahrscheinlich.

Die Fan-Interessenvertretung "Unsere Kurve" gibt zu: "Sinnlose Sachbeschädigung können wir nicht erklären." Sie betont jedoch, dass an betroffenen Standorten in Gesprächsformaten nach Lösungen gesucht werde.

Die Überwachung von Toiletten ist aus Gründen der Privatsphäre schwierig, da dort keine Kameras installiert sind. Sicherheitskräfte können daher oft nicht rechtzeitig eingreifen oder Täter identifizieren.

Nach einem Derby zwischen Rapid und Austria im April 2023, das sportlich mit einem 3:3 endete, gab es erneut Schäden an Sanitäranlagen im Allianz Stadion. Beide Wiener Vereine hatten zeitweise überlegt, die Reparaturkosten dem jeweils gastierenden Verein in Rechnung zu stellen, diese Vereinbarung wurde jedoch nicht dauerhaft umgesetzt.

Diese Vorfälle verursachen nicht nur Frustration, sondern auch erhebliche finanzielle Schäden für die betroffenen Vereine.

Source: Kurier

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