90min
·9. Oktober 2023
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·9. Oktober 2023
Gur ein Fünftel der Bundesliga-Spielzeit ist vorbei und wir haben sieben sehr spannende und aufschlussreiche Spieltage hinter uns. Es ist bislang aber auch die Saison der Überraschungs-Teams, wie die Beispiele VfB Stuttgart und TSG Hoffenheim zeigen. In den vergangenen sieben Bundesliga-Spieltagen konnten aber auch zahlreiche Einzelspieler absolut überzeugen. Wir werfen einen Blick auf die Top 15 der positiven Überraschungen.
Dinkci spielte bei Werder Bremen kaum eine Rolle und wurde daher nach Heidenheim verliehen. Ein Zug, den die Werderaner schon bald bereuen sollten. Der junge Rechtsaußen spielt in dieser Saison stark auf und konnte ausgerechnet gegen seinen Stammklub einen Doppelpack schnüren. Zudem traf Dinkci auch gegen Bayer 04 Leverkusen und Borussia Dortmund. Mit derart starken Leistungen hätte man wohl nicht gerechnet.
Odilon Kossounou hat keine wirklich gute Debüt-Saison hinter sich. Der junge Abwehrspieler aus der Elfenbeinküste machte einige Fehler und war daher auch kein Stammspieler. In der laufenden Spielzeit ist Kossounou jedoch neben Tah und Tapsoba gesetzt. Natürlich profitiert er auch von der Qualität seiner Nebenmänner, jedoch leistet der Ivorer einen nicht unerlässlichen Teil. Der 22-Jährige steht äußerst stabil, macht keine Fehler und zeigt sich in seinen Tacklings fast immer auch erfolgreich. Eine tolle Entwicklung!
Eigentlich verlief die Karriere von Ozan Kabak stets unglücklich. Der einst als riesiges Talent geltende türkische Nationalspieler schaffte es tatsächlich mit Stuttgart, Schalke 04 und Norwich City abzusteigen. Bei der TSG Hoffenheim wäre ihm selbiges im Vorjahr beinahe erneut passiert. Durch den Klassenerhalt scheint sich bei Kabak aber etwas gelöst zu haben. Der Innenverteidiger liefert konstant sehr gut ab und ist einer der Gründe dafür, warum die TSG auf Platz fünf rangiert.
Jonas Wind ist die Lebensversicherung im Sturm des VfL Wolfsburg. Der Däne steht aktuell bei sieben Toren und ist der klare Zielspieler im System. Ohne den dänischen Mittelstürmer wäre das Wolfsburger Tore-Konto ziemlich leer, wenn man bedenkt, dass Wind 70 Prozent der Treffer für sein Team erzielt hat (sieben Saisontore).
Thomas Tuchel ist nach wie vor nicht bereit, Tel das Vertrauen von Beginn an auszusprechen. Dabei ist der Franzose ein Muster an Effizienz. Tel hat in der Bundesliga nur 140 Minuten absolviert, bringt es dabei jedoch auf drei Tore und einen Assist. Insbesondere seine Scorer gegen Gladbach und Leverkusen waren auch enorm wichtig. Man würde dem Youngster mehr Spielzeit wünschen.
Atakan Karazor hat eine turbulente Zeit hinter sich. Im Sommer 2022 saß er noch in Spanien im Knast, ehe die Vorwürfe gegen ihn fallen gelassen wurden. Der Türke kämpfte sich zurück, jedoch schien er nie so richtig Bundesliga-Niveau zu verkörpern. Umso bedenklicher war der Abgang von Endo in der VfB-Zentrale. Manchmal wächst man aber eben an seinen Aufgaben und Karazor hat die entstandene Lücke gemeinsam mit Stiller schließen können. Der 26-Jährige gewinnt 62 Prozent seiner Zweikämpfe und verzeichnet 88 Prozent angekommene Pässe. Top-Werte für den Sechser, der sich aktuell durch nichts aus der Ruhe bringen lässt.
Chris Führich hat bereits gegen Ende der letzten Saison angedeutet, dass er durchaus gehobenes Potenzial mitbringt. In dieser Spielzeit gelingt es dem schnellen, technisch versierten und zielstrebigen Offensivspieler auch endlich regelmäßig, starke und effiziente Leistungen abzurufen. Führich steht aktuell bei zwei Toren und fünf Assists. Zudem bereitet er ligaweit die zweitmeisten Groß-Chancen vor. Der Erfolg von Guirassy ist insbesondere mit seinem Name in Verbindung zu setzen. Folgerichtig wurde er von Nagelsmann mit einer Einladung zur Nationalmannschaft belohnt.
Xavi Simons ist der neue Zauberer der Liga. Der Leipziger Leihspieler überzeugt mit seiner Kreativität und seiner genialen Technik. Auf diese Weise hat er bereits acht Scorer in der Bundesliga markieren können. Es ist beeindruckend, wie der Niederländer die Offensive der Leipziger in Abwesenheit von Olmo und nach den Abgängen von Nkunku und Szoboszlai trägt. Der Youngster zeigt ein unfassbares Können am Ball, wenngleich auch ab und an mal etwas nicht funktioniert, wie bei seinem verschossenen Elfmeter gegen Bochum.
Grimaldo war in seinen Jahren bei Benfica Lissabon schon sehr stark unterwegs und die meisten waren sich sicher, dass Bayer 04 Leverkusen mit ihm auch einen tollen Griff getätigt hat. Der linke Schienenspieler konnte den Erwartungen jedoch nicht nur gerecht werden, sondern diese noch deutlich übertreffen. Der Spanier ist der beste Leverkusener Linksverteidiger seit sehr vielen Jahren und verzeichnet schon sechs Torbeteiligungen in der Bundesliga. Genial sind vor allem seine Flanken und seine Freistöße. Von defensiven Schwächen hat man bislang auch nicht viel gesehen. Wahrlich ein echter Top-Transfer von Bayer 04.
Jan-Niklas Beste gehört definitiv zu den enorm positiven Überraschungen in dieser Saison. Heimlich, still und leise hat es der Heidenheimer auf Rang vier in der Scorer-Leiste geschafft. Beste hat bereits drei Tore erzielt und fünf Buden aufgelegt, wodurch er an insgesamt 80 Prozent aller Heidenheimer Tore beteiligt war. Eine unfassbare Quote für den Linksaußen. Da kann man auch mal verschmerzen, dass nur gut 55 Prozent seiner Pässe ankommen.
Ein gänzlich unbeschriebenes Blatt war Victor Boiface natürlich auch vor seiner Verpflichtung nicht. Dass der bullige und vielseitige Angreifer dann aber ähnlich einschlägt wie ein Erling Haaland oder Randal Kolo Muani, ist dann doch ein wenig überraschend. Boniface konnte bereits sieben Treffer erzielen und zwei Buden auflegen. Beeindruckend ist seine enorme Präsenz und sein Mix aus Athletik, Technik und Zielstrebigkeit. Mit ein wenig mehr Ruhe im Abschluss kann er sogar noch effizienter werden. Sollte er nun anders als in der Vergangenheit verletzungsfrei bleiben, steht seinem Weg zur Weltklasse nichts im Wege.
Maximilian Beier ist die neue deutsche Sturm-Hoffnung. Der 20-Jährige, der zuletzt als Leih-Spieler in Hannover aktiv war, hat einen echten Sahne-Start erwischt und für die TSG bereits fünf Saisontore erzielt. Insbesondere sein Tempo ist imponierend und nicht wenige sehen Beier als Kandidaten für die EM. Vielleicht ist das ein wenig verfrüht, jedoch sind seine Leistungen in Hoffenheim wahrlich vielversprechend. Wir sind gespannt, ob Beier das Niveau halten kann.
Leroy Sané zeigt endlich das, was man sich schon immer erhofft hatte. Der 27-Jährige strotzt vor Energie und Torgefahr. Der Außenstürmer hat bereits sechs Tore erzielt und konnte ligaweit am meisten Dribblings für sich entscheiden. Man sieht einfach ganz klar, dass das Selbstvertrauen endlich zurück ist. In dieser Form kann Sané - wie Tuchel schon sagt - die Liga dominieren.
Palacios war in seiner Anfangszeit bei Bayer 04 Leverkusen eher unscheinbar. Das hat sich jedoch komplett geändert. Der Argentinier ist zu einer festen Größe im Mittelfeld-Zentrum geworden und liefert bärenstark ab. 92 Prozent Passsicherheit und 65 Prozent gewonnene Zweikämpfe belegen, wie sehr Palacios die Kontrolle auf dem Platz innehat. Darüber hinaus konnte er auch noch zwei Tore und zwei Vorlagen verbuchen. Besser geht es fast nicht.
Natürlich muss Serhou Guirassy in diesem Ranking die Nummer eins sein. Der VfB-Angreifer ist förmlich explodiert und hat nach nur sieben Spieltagen unfassbare 13 Tore auf dem Konto. Damit hat er nur drei Buden weniger gemacht als die Vorjahres-Torschützenkönige Füllkrug und Nkunku - in der kompletten Saison! Der Mittelstürmer versenkt gefühlt jeden Schuss und hat auch schon sehr sehenswerte Treffer erzielt. Sicherlich ist der Nationalspieler von Guinea der Hauptverantwortliche für den sensationellen Lauf der Schwaben.
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