
liga3-online.de
·19. Mai 2025
Trotz "absoluter Farce": Lok Leipzig will "ganz großen Wurf"

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·19. Mai 2025
Zum zweiten Mal nach 2020 hat sich Lok Leipzig die Meisterschaft in der Regionalliga Nordost gesichert und will den Aufstieg in die 3. Liga – anders als vor fünf Jahren – jetzt auch schaffen. Trotz einer "absoluten Farce".
Weil zwischen Lok und dem Halleschen FC vor dem finalen Spieltag nur drei Punkte lagen, hätte womöglich der Rechenschieber ausgepackt werden müssen. Doch weil die Leipziger ihr Spiel in Erfurt mit 4:2 gewinnen konnten und der HFC gleichzeitig eine 0:4-Pleite beim Greifswalder FC hinnehmen musste, wurden sämtliche Rechenspiele im Keim erstickt. Mit 76 Punkten, sechs Zähler und 13 Tore vor dem HFC, steht Lok zum Ende der Saison an der Tabellenspitze und ist damit wie schon 2020 der Meister.
"Verdienter geht nicht", sagte Trainer Jochen Seitz nach dem Sieg in Erfurt beim "MDR" und verwies auf die Tatsache, dass die Leipziger seit dem 8. Spieltag ununterbrochen Erster waren. "Dass wir Meister werden, hätte niemand gedacht. Ich war auch kurz sprachlos", so Sportdirektor Toni Wachsmuth. Entsprechend wurde am Sonntag ausgelassen gefeiert, aber nicht zu wild.
Denn: aufgestiegen sind die Leipziger noch nicht. "Das ist eine absolute Farce, das geht einfach nicht", ärgerte sich Lok-Kapitän und Torjäger Djamals Ziane über die unfaire Aufstiegsregelung, die zahlreiche Klubs, gerade aus dem Nordosten, reformieren wollen. Um nach 27 Jahren in den Profifußball zurückzukehren, müssen sich die Leipziger am 28. Mai und 1. Juni erst noch gegen Nord-Meister TSV Havelse durchsetzen. Ab Dienstag beginnt die Vorbereitung, "um den ganz großen Wurf zu schaffen", wie Seitz sagte. Noch habe er sich nicht mit Havelse beschäftigt und auch noch kein Spiel gesehen.
Parallel müssen sich die Leipziger auch noch auf das Landespokal-Finale gegen Erzgebirge Aue am kommenden Samstag vorbereiten. "Diese Woche wird extrem stressig", sagte der Coach. Zumindest gegen Aue habe sein Team aber nichts zu verlieren, wenngleich es um die Teilnahme am DFB-Pokal geht. "Aue ist Favorit. Wir spielen zuhause vor 12.000 frenetischen Fans, die müssen uns pushen." Auf eine ähnlich große Kulisse darf sich Lok dann auch im Hinspiel der Relegation am 28. Mai freuen. Nach dem Rückspiel soll dann richtig gefeiert werden.