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Matti Peters·11. März 2022
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Matti Peters·11. März 2022
Nachdem Markus Gisdol im Zuge der russischen Invasion in der Ukraine bei Lokomotive Moskau sein Traineramt aufgegeben hat, übernahm mit Marvin Compper ein ehemaliger Bundesliga-Kicker die Rolle als Chefcoach.
Gegenüber der ‚Sportbild‘ sprach der 36-Jährige über die Beweggründe trotz des Krieges und massiver Kritik in den sozialen Medien den Job in der Hauptstadt Russlands weiterzuführen.
„Wir sind hier im Oktober 2021 angetreten, um etwas zu verändern: Wir haben eine Philosophie in den kompletten Verein gebracht, von ganz oben bis nach unten. Ich spüre dafür eine Verantwortung: gegenüber den Menschen, die uns vertraut haben. Gegenüber den Mitarbeitern, es sind viele Ausländer hier tätig, nicht nur Russen. Die Menschen, die wir hier kennengelernt haben, sind Leute mit gutem Herz und haben mit Politik gar nichts zu tun“, erklärte Compper.
Er spielte in der Bundesliga unter anderem für Gladbach, Hoffenheim und Leipzig und beobachte die Lage in Russland sehr aufmerksam. „Die Situation, die wir vorfinden: Es gibt hier vor Ort einen geregelten, normalen Alltag. Ich mag meinen Job und fühle mich sicher: Wenn sich das verändern sollte, würden wir die Situation neu bewerten. Ich schaue von Tag zu Tag.“
Der Verbleib in Moskau brachte ihm und seiner Familie einen regelrechten Shitstorm in den sozialen Netzwerken ein: „Meine Frau und ich bekommen viel ab auf Social Media. Meine Frau wird jetzt auf ihrem Arbeits-Account bei Instagram beschimpft, es gibt böse Kommentare. Das ist schade und tut schon weh“, sagt Compper: „Ich sehe bei vielen Menschen im Verein oder Umfeld, wie sie aufgrund der Situation bedrückt, nachdenklich und in sich gekehrt sind. Wir als Mannschaft und Team versuchen zusammenzurücken, uns auf unseren Job zu konzentrieren und eben nicht die Gruppe im Stich zu lassen.“