90PLUS
·14. Oktober 2024
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·14. Oktober 2024
Florian Wirtz? Leider nein. Jamal Musiala? Keine Chance. Wenn Antonio Di Salvo über seinen Kader für die U21-EM 2025 grübelt, kann er seine prominentesten Namen schon jetzt vergessen. Und doch darf der DFB-Trainer im Ringen um den vierten Titel auf eine schlagkräftige Mannschaft hoffen. Zum Problem könnte allerdings die neue Klub-WM werden, die im kommenden Juni zeitgleich stattfindet.
Fest steht: Di Salvo darf für das Turnier in der Slowakei Spieler der Jahrgänge 2002 oder jünger nominieren. Zwei fallen trotzdem raus. „Bei Musiala und Wirtz wird es definitiv kein Thema sein, weil die schon zum festen Bestandteil der der A-Mannschaft gehören. Da gibt es natürlich keine Diskussion“, sagte DFB-Sportdirektor Rudi Völler nach der geglückten EM-Qualifikation bei ran.
Ähnlich dürfte es bei Aleksandar Pavlovic aussehen. Doch dann beginnt für Di Salvo auch schon das komplizierte Kader-Puzzle. Zur großen Unbekannten wird die neue Klub-WM: Nimmt Borussia Dortmund Maximilian Beier und Karim Adeyemi mit in die USA? Oder darf Di Salvo zugreifen?
Geklärt ist das vor dem letzten, sportlich aber unbedeutenden EM-Qualifikationsspiel am Dienstag (17.00 Uhr/ProSieben MAXX) in Lodz gegen Polen noch nicht. „Wir haben eine Situation, die keiner kennt. Wir haben die Gespräche mit Vereinen und Spielern noch nicht geführt. Wir werden auf die Spieler zugehen. Und dann schauen wir mal, wohin der Weg führt“, sagt Di Salvo.
Das nächste Problem: Was ist mit Spielern wie Youssoufa Moukoko (BVB), Paul Wanner und Frans Krätzig (Bayern München), die bis Ende Juni verliehen sind, vielleicht aber trotzdem mit ihren Stammvereinen zur Klub-WM können oder gar sollen? Alle drei stehen ebenfalls bei Di Salvo auf der Liste.
Sollte der U21-Coach in diesen Fragen freie Hand haben, stünde ihm eine durchaus namhafte Mannschaft zur Verfügung. Neben Adeyemi, Beier und Co. sind auch Brajan Gruda, Rocco Reitz, Ansgar Knauff, Nick Woltemade, Luca Netz oder Eric Martel bereits gestandene Spieler. Sogar auf der zuletzt nicht immer gut besetzten Position des Torhüters hat Di Salvo zwischen Noah Atubolu und Jonas Urbig die Qual der Wahl.
Und noch sind es ja auch ein paar Monate bis zur EM. Auch Spieler wie die U17-Weltmeister Noah Darvich, Assan Ouedraogo oder Paris Brunner können sich noch empfehlen. Ebenso aber könnte Di Salvo auch noch weitere Stammkräfte an Nagelsmann abgeben müssen, sollte die Qualifikation für die Endrunde der Nations League gelingen – die ebenfalls im Juni stattfindet.
„Es wird Absprachen zwischen den Trainern geben. Wer geht zu A-Mannschaft – und wer kann vielleicht lieber bei der U21-EM als Stammspieler spielen?“, sagt Völler. Wirklich geklärt ist das schließlich nur bei Florian Wirtz und Jamal Musiala. (SID)
(Photo by Reinaldo Coddou H./Getty Images)