90min
·4. Januar 2024
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·4. Januar 2024
Jedes Jahr veröffentlich die UEFA eine Liste mit den vielversprechendsten Talenten im Frauenfußball, die bald ihren Durchbruch schaffen könnten. Auf den letzten Listen standen Spielerinnen wie Lena Oberdorf, Sophia Kleinherne oder Jule Brand. Wir stellen die diesjährigen "Players to watch" vor.
Franziska Kett (links) in der Champions League im Einsatz / BSR Agency/GettyImages
Auch dieses Jahr steht auf der UEFA-Liste eine Deutsche: Franziska Kett. Kett kann man eigentlich nicht mehr als Talent, das auf den Durchbruch wartet, bezeichnen: Sie lief bereits auf der größten Bühne auf und dribbelte in der Champions League so manche Weltklasse-Verteidigerin schwindelig. Da vergisst man schnell, dass Kett immer noch nur 20 Jahre alt ist.Die Bayern-Spielerin wurde dieses Jahr mit derFritz-Walter-Medaille in Gold ausgezeichnet und hat sich mit bereits beim deutschen Meister etabliert. Letztes Jahr lief sie ganze sieben Mal mit Bayern in der UEFA Women's Champions League auf, nur bei einem Spiel kam sie nicht zum Einsatz. Das spricht für das große Vertrauen, das Bayern-Trainer Alexander Straus ihr schenkt. Diese Saison kam sie bisher etwas weniger zum Einsatz, aber die Chancen stehen gut, dass ihr bald der nächste Schritt in der Entwicklung gelingt. Vielleicht besteht der im ersten Champions-League-Tor, oder generell in noch konsistenteren Leistungen.Kett ist eine Offensivspielerin mit viel Potenzial, die durch ihre gute Übersicht und ihre Torgefahr überzeugt. Dazu ist sie für ihr Alter bereits sehr zweikampfstark und hatte auch gegen Topteams wie Barcelona keine Probleme, physisch mitzuhalten. Sie kann auf verschiedenen Positionen im Mittelfeld und Sturm eingesetzt werden.
Aggie Beever-Jones von Chelsea / Chloe Knott - Danehouse/GettyImages
Das nächste Sturmtalent von England: Aggie Beever-Jones ist bisher die beste englische Torschützin in der Women's Super League. Für Chelsea netzte die 20-Jährige beim Saisonstart schon fünfmal ein - eine überragende Statistik für Beever-Jones, die ihre erste Saison mit Chelseas erstem Team spielt.Zuvor war sie für eine Saison an den FC Everton ausgeliehen. Bei den Toffees konnte Beever-Jones Spielpraxis sammeln und sich an das Niveau der ersten Liga anpassen.Sie kann flexibel als Offensivspielerin mehrere Positionen bekleiden, neben ihrer Torgefahr sind auch ihre guten Flanken und Freistöße eine Stärke. Falls sie bei Chelsea so weitermacht, ist die erste Berufung zu den Lionesses nur noch eine Frage der Zeit.
Dragoni lief bereits für das beste Team der Welt auf / Eric Alonso/GettyImages
Die Italienerin Giulia Dragoni sorgte mit ihren 17 Jahren schon für einige Schlagzeilen. Anfang 2023 wurde sie die erste nicht-spanische Fußballerin, die in Barcelonas Akademie La Masia aufgenommen wurde - aber mit ihren Dribbelkünsten würde sie glatt als eine durchgehen.Dragoni spielt meist in der zweiten Liga mit der Reserve, kam im November aber auch zu ihrem ersten Einsatz für den Champions-League-Sieger Barcelona. Sicher werden weitere folgen, denn die technisch beschlagene Mittelfeldspielerin konnte sich auch im Nationalteam bereits durchsetzen. Im Sommer wurde Dragoni zur zweitjüngsten Spielerin, die je bei einer Weltmeisterschaft eingesetzt wurde - und das nicht nur als Joker, Dragoni stand in allen drei Gruppenspielen in der Startelf.
Sicherer Rückhalt: Danielle de Jong / Soccrates Images/GettyImages
2022 ging urplötzlich der Stern einer jungen niederländischen Torhüterin auf: Daphne van Domselaar durfte bei der EM für Oranje ran, weil die Stammtorhüterin sich verletzt hatte, und begeisterte mit ihren Paraden. Inzwischen hat sie sich längst als Nummer 1 durchgesetzt, und vielleicht steht ihre Nachfolgerin schon in den Startlöchern. Wie van Domselaar damals spielt Danielle de Jong bei Twente Enschede, und die 21-Jährige wurde bereits in den Kader des Nationalteams berufen.
Noemi Ivelj (links) hatte bereits die undankbare Aufgabe, Alexia Putellas zu decken / Fran Santiago/GettyImages
Talente in der Verteidigung sind immer gesucht. Daher werden wohl einige Bundesligisten in Deutschland neugierig nach Zürich schauen: Bei den Grasshoppers spielt mit Noemi Ivelj ein großes Defensivtalent. Ivelj kann flexibel in der Abwehr und im Mittelfeld spielen und konnte sich bei den Grasshoppers als Stammspielerin etablieren. Die 17-Jährige gab bereits ihr Debüt für das Schweizer A-Nationalteam - gegen Weltmeister Spanien war es aber kein leichter Job.
Rosa Kafaji für Schweden im Einsatz / Richard Sellers/Allstar/GettyImages
BK Häcken ist eins der Überraschungsteams der bisherigen Champions-League-Saison: In einer Gruppe mit Chelsea, Real Madrid und Paris FC wurden den Schwedinnen nur geringe Chancen eingeräumt - aber mit Siegen gegen Madrid und Paris lebt der Traum von der K.o.-Runde.Daran hat Rosa Kafaji einen nicht unerheblichen Anteil: Die 20-Jährige traf gegen beide, wurde gegen Paris als Spielerin des Spiels ausgezeichnet. Kafaji war bereits in der letzten Saison Topscorerin von Häcken und wurde schon 2021 das erste Mal in das schwedische Nationalteam berufen.
Ribadeira im Spiel gegen Real Madrid / Diego Souto/GettyImages
Wie Häcken sorgte auch Paris FC in der Champions League für Aufregung. Arsenal, Wolfsburg und Real Madrid zogen allesamt den Kürzeren gegen das junge Team aus der französischen Hauptstadt. Gegen die Gunners war es die 19-jährige Louna Ribadeira, die den entscheidenden Elfer verwandelte.Ribadeira hat ein starkes Jahr 2023 hinter sich, wurde bei der U19-EM als beste Spielerin ausgezeichnet. Bei Paris FC konnte sich die schnelle Offensivspielerin ebenfalls etablieren, sammelte diese Saison neun Scorerpunkte.
Spanien hat im Mittelfeld keinen Mangel an Weltklasse-Spielerinnen. Patri Guijarro, Alexia Putellas und Aitana Bonmatí bilden ein eingespieltes Trio, auch die zweite Riege mit Teresa Abelleira und Maite Oroz kann sich sehen lassen.Trotzdem gelang es Fiamma Benitez, sich dieses Jahr einen Platz im Kader zu sichern. Die 19-Jährige netzte bereits zweimal für La Roja ein, in der spanischen Liga ist sie bei Valencia Stammspielerin. Sie überzeugt, ob im defensiven oder zentralen Mittelfeld oder auf dem Flügel, mit ihrer Technik und Torgefahr.
Österreich schoss in diesem Jahr nicht immer die Sterne vom Himmel. Gut, dass ein junges Sturmtalent nur auf die ersten Einsätze im A-Nationalteam wartet: Valentina Mädl traf bereits mit den U-Nationalteams alles, was nicht bei drei auf den Bäumen war. Bei St. Pölten durfte die 18-Jährige bereits Champions-League-Erfahrung sammeln und gewann die österreichische Liga.
Auf der UEFA-Liste steht auch eine Spielerin, die ansonsten noch eher unbekannt ist. Das liegt nicht an ihrem mangelnden Talent, sondern vor allem an ihrer Liga - in Montenegro ist es weniger leicht, auf sich aufmerksam zu machen als anderswo. Trotzdem ist das Maša Tomašević mit ihrem Torriecher gelungen. Die 16-Jährige spielt bereits seit zwei Jahren in der ersten Liga und kam auch schon zu ihrem Debüt im Nationalteam.
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