liga3-online.de
·20. November 2024
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Während der Videobeweis in den beiden Bundesligen schon seit einigen Jahren zum Alltag gehört, haben sich die Drittligisten zuletzt mehrfach gegen die Einführung entschieden – vor allem aus Kostengründen. Die Hälfte der Leser in einer von liga3-online.de durchgeführten Umfrage hat sich nun jedoch dafür ausgesprochen, den VAR auch in der 3. Liga einzusetzen.
94 Mal! So oft lagen die Schiedsrichter nach Auswertung von liga3-online.de-Experte Babak Rafati in der bisherigen Saison bei Entscheidungen daneben. Und das an gerade mal 14 Spieltagen. Im Schnitt wurden pro Spieltag somit 6,7 Fehlentscheidungen getroffen. Besonders häufig lagen die Unparteiischen nach Rafatis Einschätzung bei Elfmetern daneben. Konkret 44 Mal, was einen Anteil von fast 50 Prozent ausmacht.
Je 25 Fehlentscheidungen entfallen auf Tore, die nicht hätten zählen dürfen oder zu Unrecht aberkannt wurden und Platzverweise, die nicht gegeben wurden oder zu Unrecht gezeigt wurden. Auf die Saison hochgerechnet, würden sich am Ende über 254 Fehlentscheidungen ergeben. Es wäre eine Steigerung um 28 Prozent gegenüber der Vorsaison, als laut Rafati 198 Entscheidungen falsch waren. Ein VAR könnte hier für Abhilfe sorgen.
Und geht es nach den liga3-online.de-Lesern, soll dieser auch in der 3. Liga eingeführt werden. Genau 50 Prozent (bei insgesamt 2.000 Stimmen) sprachen sich in einer Umfrage dafür aus. 37 Prozent sind dagegen, 13 Prozent schwanken noch. Repräsentativ ist die Umfrage zwar nicht, dennoch zeigt sie ein aktuelles Stimmungsbild. Was auch insofern spannend ist, als sich dieses in den letzten Monaten gewandelt hat.
Denn als liga3-online.de seine Leser vor genau einem Jahr das letzte Mal nach der VAR-Einführung befragt hatte, stimmten noch 51 Prozent (bei insgesamt 1.400 Stimmen) dagegen. Nur 37 Prozent waren seinerzeit für den Videobeweis in der 3. Liga. Ob die Diskussion – angeheizt durch die hohe Anzahl von Fehlentscheidungen in dieser Saison – auch bei den Vereinen nochmal Fahrt aufnimmt? Gleich mehrere Klubs zeigten sich in den letzten Wochen unzufrieden mit den vielen falschen Pfiffen, zumal einige Vereine stärker benachteiligt wurden als andere. Bielefeld und Hansa jeweils schon neunmal, Stuttgart II dagegen erst einmal.
Bei der nächsten Managertagung dürfte das Thema VAR in der 3. Liga mit Sicherheit nochmal diskutiert werden. Derzeit gebe es keinen "grundlegend neuen Sachstand", wie der DFB auf Anfrage unserer Redaktion erklärte. Es handele sich um einen "fortlaufenden Diskussionsprozess". Bisher habe in gemeinsamer Abstimmung mit den Klubs die Erkenntnis gestanden, dass Kosten und Nutzen in der 3. Liga noch im Ungleichgewicht stünden.
Abgewartet werden müssten in Zukunft unter anderem Erkenntnisse von neu getesteten Modellen wie dem in Italien geplanten Video Support. Bevor weitere Entscheidungen in der VAR-Frage getroffen werden, soll zunächst – wie zuletzt im vergangenen Frühjahr – ein umfassendes Meinungsbild mit allen Pros und Contras eingeholt werden, ließ der DFB wissen. Heißt also: Kurzfristig wird es den VAR in der 3. Liga weiterhin nicht geben.
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